Für Workaholics ein toller Arbeitgeber!
Gut am Arbeitgeber finde ich
Flexibilität, Kollegialität, spannende Projekte
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Hohe Arbeitsbelastung, fehlende Work-Life-Balance, hohe Fluktuation
Verbesserungsvorschläge
Achtet auf eure wichtigste Ressource - die Mitarbeiter*innen!
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsbelastung der Berater*innen ist sehr hoch und es werden sehr hohe Projektauslastungen erwartet bzw. vorgegeben, obwohl neben der tatsächlichen Projektarbeit auch viele andere Arbeiten (Onboarding, interne Besprechungen, Kundenakquise) anfallen. Den Berater*innen wird von Beginn an sehr viel Verantwortung in Kundenprojekten übertragen, was den Stress (Überforderung!) zusätzlich verstärkt. Die Führungskräfte selbst sind auch mit Arbeit eingedeckt, daher bleibt oft keine Zeit für das Onboarding neuer sowie die Entwicklung bzw. das Feedback der langjährigen Mitarbeiter*innen. Die denkstatt war in den Anfängen ein kleines Unternehmen mit familiärer Arbeitsatmosphäre, durch die in den letzten Jahren stark gestiegene Anzahl an Mitarbeiter*innen ist sie dies jedoch nicht mehr. Die Organisation, Prozesse etc. sind jedoch (noch?) nicht an diese hohe Anzahl an Mitarbeiter*innen angepasst und es bräuchte wohl eine tiefgreifende strukturelle Änderung. Die Gründung eines Betriebsrats wurde immer wieder angedacht und wäre für die heutige Organisation und Größe aus Sicht der Mitarbeiter*innen wünschenswert, wird von der Geschäftsführung jedoch abgelehnt.
Kommunikation
Es gibt monatlich ein Meeting der Gesamtorganisation, die Kommunikation erfolgt hier jedoch nur einseitig, für Rückfragen bzw. Feedback bleibt kein Raum. Durch die hohe Fluktuation und die Schaffung neuer Group Functions bzw. -Positionen (z.B. mehrere Personen im HR) ist oft unklar, wer wofür zuständig ist bzw. wird dadurch die "stille Post" begünstigt. Über viele Punkte (z.B. Change Management, Umweltmanagement, Unternehmensziele) werden Mitarbeiter*innen mangelhaft informiert und man erfährt wichtige Punkte nur über den Flurfunk.
Kollegenzusammenhalt
Der Kollegenzusammenhalt ist sehr gut und trotz der hohen Projektauslastung haben die Kolleg*innen sowie das Back Office immer ein offenes Ohr bzw. geben Unterstützung. Die netten Kolleg*innen sind oft der einzige Grund, warum Mitarbeiter*innen in der denkstatt bleiben.
Work-Life-Balance
Die Arbeitszeiten und auch die Arbeit aus dem Homeoffice ist sehr flexibel. Man MUSS jedoch fast rund um die Uhr arbeiten, wenn man die hohe Projektauslastung erreichen möchte. Bezüglich Arbeitszeitreduktion/Teilzeitarbeit ist die denkstatt sehr entgegenkommend. Viele Berater*innen sehen die Reduktion der Arbeitszeit jedoch als letzten Ausweg zur Reduktion der hohen Arbeitsbelastung. Auch bei Teilzeit (selbst 32h) wird erwartet, dass man 5 Tage die Woche arbeitet bzw. erreichbar ist ("es gibt keinen freien Wochentag").
Vorgesetztenverhalten
Senior Manager und Teamleiter müssen die unrealistischen Ziele (Projektauslastung, Umsatz) der Geschäftsführung umsetzen und sind daher selbst unter Druck. Die hohe Fluktuation begünstigt es, dass Teamleiter laufend mit dem On-/Offboarding beschäftigt sind.
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben sind grundsätzlich interessant, jedoch muss man bei einer niedrigen Projektauslastung auch Projekte mit Themen, für die man nicht in der denkstatt angestellt ist und daher auch die fachliche Expertise nicht hat, bearbeiten. Teilweise hat man das Gefühl, dass auch Projekte durchgeführt werden, bei denen der Impact fraglich ist, weil sie halt Geld bringen.
Gleichberechtigung
Die Aufstiegschancen sind grundsätzlich unabhängig vom Geschlecht. Die Führungsebene ist jedoch - mit einzelnen Ausnahmen - männlich. Eine proaktive Förderung von Frauen wäre wünschenswert.
Umgang mit älteren Kollegen
Es werden sehr selten ältere Arbeitnehmer*innen aufgenommen - ob aus Mangel an Bewerber*innen oder bewusst ist mir unklar. Nicht nur ältere Kolleg*innen, sondern auch junge sind durch den stetigen Wandel (neue Systeme und Prozesse) sowie die hohe Fluktuation überfordert. Der Anteil der älteren bzw. (industrie-)erfahrenen Mitarbeiter*innen in der denkstatt ist sehr gering, da v.a. junge Mitarbeiter*innen direkt nach dem Studium aufgenommen werden und diese nach ein paar Jahren (oder Monaten!) das Handtuch werfen.
Arbeitsbedingungen
Die Infrastruktur ist nicht ideal (3 Offices in einer Straße, Großraumbüro mit wenigen Räumen für Meetings, zu kleine Meetingräume und mangelnde Internetverbindung). Für wichtige Kundenmeetings, die remote durchgeführt werden, bleibt man am besten im Homeoffice. Obwohl das Homeoffice somit "verpflichtend" ist, bekommt man jedoch keinen Bildschirm bzw. Ersatz für Internetkosten o.ä.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Die Kosten für das Klimaticket (nur Wien!) werden übernommen und es gibt gratis Kaffee, Nüsse/Trockenfrüchte und immer wieder Obst/Kuchen. Für ein Unternehmen im Nachhaltigkeitsbereich ist das Umwelt-/Sozialbewusstsein verbesserungswürdig, es gibt z.B. keine Vorgaben für Dienstreisen. Dies führt dazu, dass auch Kurzstrecken, die mit dem Zug gut erreichbar wären, geflogen werden. Auch sonstige Maßnahmen zur Förderung der ökologischen oder sozialen Nachhaltigkeit fehlen - die Mitarbeiter*innen könnten hier sicher gute Ideen einbringen, es fehlt ihnen jedoch die Möglichkeit (z.B. betriebliches Vorschlagwesen). Das Verhalten der Geschäftsführung v.a. hinsichtlich der ökologischen Nachhaltigkeit empfinden viele Mitarbeiter*innen als nicht besonders authentisch.
Gehalt/Sozialleistungen
Die Gehälter sind grundsätzlich gut, mit Hinsicht auf den Dauerstress jedoch auch notwendig. In einem laufenden Beschäftigungsverhältnis ist es schwer möglich, eine Gehaltserhöhung durchzubringen. Gehälter werden pünktlich ausbezahlt, freiwillige Sozialleistungen gibt es keine.
Image
Das Image der denkstatt ist (noch?) gut. Da jedoch oft sehr junge Berater*innen mit fehlender praktischer Erfahrung bzw. Erfahrung in der Wirtschaft/Industrie selbstständig Projekte ausführen müssen, besteht die Gefahr, dass Kunden dies sehr bald bemerken und mit der Qualität der Workshops etc. nicht zufrieden sind.
Karriere/Weiterbildung
Es werden Schulungen zu unterschiedlichen Themen (z.B. Verhandlungstraining) angeboten. Für die fachliche Weiterbildung und die persönliche Weiterentwicklung fehlt jedoch die Zeit.