Außen hui - innen solala
Kommunikation
Die Kommunikation hing sehr stark vom Thema ab. Zu den meisten organisatorischen Dingen, sowie Inhalten aus Projekten war die Kommunikation sehr gut. Es gibt regelmäßigen Gespräche, Newsletter etc. Zu jedem Treffen wurden Protokolle angefertigt und auch als neuer Mitarbeiter findet man sich dadurch sehr schnell und gut zurecht. In anderen Gebieten ließ die Kommunikation leider Luft nach oben. Ging es um Änderungen in Arbeitsabläufen, interne Kennzahlen oder gar die persönlich DB-Rechnung wurde oft ein sehr großes Geheimnis daraus gemacht, da man Angst hatte dass interne Dinge nach außen geraten könnten. Leider waren so auch die eigenen Mitarbeiter ziemlich schlecht informiert.
Kollegenzusammenhalt
Das gesamte Team war jederzeit sehr freundlich, hilfsbereit und offen. Man wurde super empfangen und jederzeit gut behandelt.
Work-Life-Balance
Die Arbeitszeiten bewegten sich schon bei der vereinbarten Rahmenbedingen außerhalb des zulässigen, mehr ging dann jedoch immer.
Urlaub wurde eigentlich problemlos und sehr mitarbeiterfreundlich gewährt.
Vorgesetztenverhalten
Der direkte Vorgesetzte war vorbildlich. Offen, fair und ehrlich, leider war er durch die Firmenstruktur doch sehr eingeschränkt im Handeln. Wirklich "frei" entscheiden konnte er leider nicht. Eine Ebene darüber wurde hingegen alles im kleinen Kreis entschieden. Vorschläge von Mitarbeitern wurden ignoriert. Zudem war (in meinen Augen) der Umgang mit Mitarbeitern nicht von gegenseitiger Offenheit geprägt. Infos wurden nur weitergegeben, wenn es unbedingt sein musste.
Interessante Aufgaben
Zwar konnte man sich laut Aussagen im Vorstellungsgespräch die Arbeit einteilen und auch viel zuhause arbeiten, erwartet wurde dann jedoch etwas anderes. Anwesenheit im Projekt plus Fahrzeit ergaben dann schon mal mehr als 10 Stunden täglich und das nicht gerade selten. Obwohl letztlich die Ergebnisse zur Beurteilung herangezogen wurden, wurde auf den äußeren Schein sehr viel Wert gelegt. Auch die Inhalte der Arbeit wurden von "oben" festgelegt, zwar wurde man gefragt, ob man einverstanden sein, dies aber eher pro forma. Verbesserungsvorschläge von Mitarbeitern wurden nur zögerlich oder gar nicht aufgenommen, viel mehr wurde an bestimmten Dingen festgehalten, "weil das schon immer so gemacht wird".
Gleichberechtigung
Von ca. 40 Mitarbeitern sind 4 (bzw. 8 wenn man die Sekretärinnen mitrechnet) weiblich. Eigentlich alle Kollegen sind freundlich, es werden jedoch gerne "Witze" (auch gerne mal etwas derbe) gemacht. Ob man damit klarkommen will und muss, muss letztlich jeder selbst entscheiden.
Arbeitsbedingungen
Bis auf PC und Handy, was man gestellt bekommt, muss man alles auf eigene Kosten anschaffen, Drucker Fax etc. Selbst die Maus musste man selbst bezahlen. So war man auch selbst verantwortlich, ob der Arbeitsplatz arbeitsschutzkonform war. Die Vor-Ort Bedingungen im Projekt waren meistens ungenügend. Häufig gab es kein eigenen Büro oder wenigstens einen Arbeitsplatz, sondern man saß in der Cafeteria, an konzentriertes Arbeiten oder vertrauliche Gespräche war dann natürlich nicht zu denken. Die Büros in der Zentrale, oder die Besprechungsräume dort, wie auch im Hotel waren jedoch immer einwandfrei.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt ist meiner Meinung nach weder der Arbeitsmenge noch der Branche angemessen. Zudem bekommt man beim Vorstellungsgespräch ziemlich falsche Vorstellungen, da man mit einem flexiblen Gehalt gelockt wird, so dass man sich auf Abstriche bei Fixgehalt einlässt (die man sonst nicht akzeptiert hätte). Dieses flexible Gehalt bekommt man jedoch nur, wenn die eigenen Projekte sehr erfolgreich sind und nachdem vorher alle Kosten abgezogen wurden, so dass man sich über Umwege eigentlich auch Fortbildungen oder Dienstreisen selbst finanziert. Arbeitet man außerhalb von Projekten, sind die Chancen auf ein flexibles Gehalt gleich NULL.
Karriere/Weiterbildung
Es gibt eindeutige Kriterien für den Aufstieg, so dass man letztlich ungefähr abschätzen kann, ob ein solcher möglich ist. Die Fort- und Weiterbildung wird in meinen Augen ziemlich stiefmütterlich behandelt. Es bekommen alle MA die gleiche Weiterbildung, mehr ist auch im Budget nicht vorgesehen.