Nette Kollegen, weniger nette Promotionsaussichten
Verbesserungsvorschläge
An den Industrieprojekten und der zusätzlichen staatlichen Förderung verdient das Unternehmen gutes Geld. Da das Fraunhofer als gemeinnütziger Verein eingetragen ist und deshalb keine Gewinnziele verfolgt, werden die Einnahmenüberschüsse zur Förderung der Wissenschaft einsetzt. Heißt in der Praxis, dass für die Beschaffung von Messequipment und Anlagen Geld im Überfluss vorhanden ist. Da sollte es doch möglich sein, seine Mitarbeiter ebenfalls angemessen zu bezahlen und zu entfristen, gerade da Erlangen ein sehr teures Pflaster ist und die vielen jungen Mitarbeiter sich eine Zukunft aufbauen müssen.
Arbeitsatmosphäre
Überdurchschnittliches Arbeitspensum bei unterdurchschnittlicher Bezahlung. Mangelhafte Betreuung der Promotion, 80% Promotionsabbrecher ist eine realistische Hausnummer. Benotung der Promotionen fällt im Vergleich zu anderen Lehrstühlen unterdurchschnittlich schlecht aus. Nette, hilfsbereite Kollegen.
Kollegenzusammenhalt
Hohe Hilfsbereitschaft unter den Kollegen. Wegen der hohen Anzahl unbefristeter Verträge ist das Kollegenteam jung und ständig wechselnd.
Work-Life-Balance
Die Doktorarbeit raubt die Wochenenden. Teils sehr herablassende Art, mit den Mitarbeitern umzugehen. Das nimmt man mit in die Freizeit.
Vorgesetztenverhalten
Der Vorgesetzte hat kein Interesse an der Promotion und betrachtet sie als Privatvergnügen, trotz anders lautender Stellenbeschreibung. Eine Betreuung der Doktorarbeit findet quasi nicht statt. Ein Gespräch mit dem Doktorvater einmal pro Jahr ist hier nicht ausreichend. Bezüglich der Industrieprojekte konstruktive Zusammenarbeit.
Interessante Aufgaben
Eigenverantwortliches Abarbeiten von Industrieprojekten. Die angemessene Bearbeitung von öffentlich geförderten Projekte oder gar der Promotion ist aufgrund des hohen Arbeitspensums an Industrieprojekten nicht zu schaffen.
Gleichberechtigung
Eine Schwangerschaft wird als Anlass genommen, den Vertrag nicht zu verlängern.
Gehalt/Sozialleistungen
Bezahlung auf Hochschulniveau (angelehnt an TVÖD), größtenteils befristete 2-Jahres-Verträge. Im Vergleich zur Industrie deutlich unterdurchschnittliche Bezahlung.
Wohl wegen des niedrigen Gehaltsniveaus betreiben einige Kollegen in höheren Positionen parallel Ingenieurbüros - Geschäftsbeziehungen zum IISB nicht ganz auszuschließen.
Karriere/Weiterbildung
Gute Einsteigchancen in die Industrie, da über die zahlreichen Industrieprojekte viele Kontakte geknüpft werden können.
Das System Fraunhofer sieht vor, dass nur wenige Mitarbeiter für längere Zeit bleiben und vielmehr Nachwuchs für die Wissenschaft herangezüchtet wird. Daher geringe interne Aufstiegschancen.