Fachliche und menschliche Kompetenz stehen im...
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Fachliche und menschliche Kompetenz stehen im klaren Gegensatz zum guten Image.
Institute und AGs und Individuen arbeiten gegeneinander. Ausbeutung von Doktoranden an der Tagesordnung (> 5 Jahre dabei und immer noch nicht fertig), schlechte Behandlung von ausländischen Studenten. Schlechte Einarbeitung und Arbeitsschutz. Vorgesetztenverhalten nach Gutsherrenart ("Wer nicht für mich ist, ist gegen mich"). Arbeitsleistung wird nur nach Überstundenanzahl bewertet. Furchtbare Arbeitsatmosphäre. "All gear - no idea".
Arbeitsatmosphäre
Im allgemeinen furchtbar. Insbesondere Doktoranden und Nachwuchswissenschaftler, die ohnehin motiviert sind werden ausgebeutet, ohne dass es sich für die AGs und Doktorand/innen selbst lohnt. Ausgeprägte Hackordnungen, Intimfeindschaften werden offen ausgelebt. Überwachungsstaatliche Methoden sind an der Tagesordnung.
Kommunikation
Auf innerbetriebliche und ausserbetriebliche Kommunikation wird viel Wert gelegt, z.B. durch Seminare und Konferenzen. Häufig sind aber auch die beteiligten Wissenschaftler hierzu nicht erwünscht, sondern nur die Instituts-VIPs. Durch Intimfeindschaften und Mißgunst geht jedoch einiges an Informationsfluss verloren.
Kollegenzusammenhalt
Der Zusammenhalt hängt sehr von den einzelnen Personen ab. Im Allgemeinen empfiehlt es sich, vorsichtig auszutesten, mit wem man offen reden kann. Bei "soziale" Ereignissen wird von oben sehr auf das Verhalten der Mitarbeiter geachtet.
Work-Life-Balance
Für TAs, Verwaltung und sonstige Angestellte sehr gut und durchaus gegeben.
Für wissenschaftliches Personal und v.a. Doktorand/innen nicht gegeben. > 300 Überstunden/Jahr für Doktorand/innen und >100 Überstunden/Jahr von angestellten Wissenschaftlern werden erwartet. Angestellte werden trotz Überstunden sehr schnell als faul abgestempelt.
Vorgesetztenverhalten
Das Vorgesetztenverhalten ist i.d.Regel autokratisch und autoritär. Arbeitsleistung wird nur nach Überstunden bewertet. Z.T. werden "Maulwürfe"/Denunzianten in den AGs angeworben. Eigener Input ist nicht erwünscht, wenn er der Mehrheitsmeinung/Meinung des Vorgesetzten widerspricht. Offen ausgelebte Feindschaften und ausgeprägte Hackordnung.
Interessante Aufgaben
Das FLI lebt sehr stark von seinem Alleinstellungsmerkmal, der Tiergesundheitsforschung und Virologie. Neueste Technologien sind vorhanden, jedoch wollen die Inhaber dieser häufig hofiert werden. Die schlechte Arbeitsatmosphäre reduziert den klaren Standortvorteil jedoch wieder.
Gleichberechtigung
Wird für Dienstältere und Festangestellte großgeschrieben. Schwangere Doktorandinnen werden jedoch versucht, aus den Verträgen zu ekeln.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen werden relativ gut behandelt.
Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsräume sind im Vergleich gut bis sehr gut, jedoch gibt es immer wieder Mängel bei persönlicher Schutzausrüstung und allgemeinem Arbeitsschutz. Z.T. werden elementar wichtige Arbeitsvorschriften schlecht oder gar nicht an den Nachwuchs oder Gäste weitergegeben.
Die technische Ausstattung und Ver/Entsorgung sind super.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Das Umweltbewusstsein ist durch eine professionelle Ver/Entsorgungsabteilung top.
Das Sozialbewusstsein sowohl von der Führungs- als auch von der kollegialen Ebene katastrophal. 95% der Mitarbeiter mit Führungsfunktion besuchen die regelmässig angebotenen Kurse zur Mitarbeiterführung nicht. Krasse Verhaltensfehler der Vorgesetzten sind an der Tagesordnung und werden geduldet/gutgehiessen. Sehr starkes Gruppendenken in der Führungsschicht.
Gehalt/Sozialleistungen
Das FLI bezahlt nach Tarif und macht sich dafür stark, das Doktoranden besser bezahlt werden als bisher.
Image
Das Image des FLI nach aussen ist durch multimediale Präsenz sehr gut.
Karriere/Weiterbildung
Das FLI hat es sich zur Methode gemacht, Eigengewächse nach der Dr.arbeit eher nicht weiter einzustellen, sondern Wissenschaftler aus dem Ausland (zurück) zu holen. Jungpostdocs hangeln sich meist auf kurzen Zeitverträgen hin. Langfristige Stellen werden nach Gusto der Geschäftsführung vergeben.
Fortbildungen und Mentoringprogramme für Jungwissenschaftler werden in Abhängigkeit vom Vorgesetzten mal unterstützt und mal nicht.