Beratungsfirma ohne die Nachteile der meisten Beratungsfirmen
Gut am Arbeitgeber finde ich
Dass man sich Mühe gibt, vieles besser zu machen als andere Beratungshäuser. Und dass das an vielen Stellen auch klappt. Vor allem beim Thema individueller Leistungsdruck, Arbeitsbelastung und Wochenendarbeit, aber auch bei der Nachhaltigkeit der Projekte, Qualität statt Geld.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Begrenzte Aufstiegsmöglichkeiten, wegen der geringen Größe. Thematisch sehr enger Fokus auf SGB II und Sozialpolitik - das muss man mögen.
Verbesserungsvorschläge
Weiter so! Tut gutes, und redet noch mehr drüber.
Arbeitsatmosphäre
Keine krassen Leistungsvorgaben, fairer Blick auf Auslastung, sehr anders als in anderen Beratungshäusern, die ich kenne. Nette Leute, all around ziemlich relaxed, freundlich, wenig Druck.
Kommunikation
alle 4 Wochen volle Transparenz der Unternehmenszahlen (Umsatz, Auslastung, Akquise), hohe Transparenz über Annahmen im Businessplan; außerdem sehr hierarchiefreie Kommunikation, auch mit den Chefs
Kollegenzusammenhalt
ist ok, war aber als ich kam noch besser. keine mobbing oder ähnliches, nur manchmal etwa wenig engagement miteinander (hängt aber auch mit reisen/projektarbeit zusammen - innerhalb von projektteams aber immer top). bei manchen halt fokus mehr auf sich selber (teilzeit, work-life balance, family) als auf das kollegenteam. meistens ist das auch ok, nervt nur, wenn man mal jemanden braucht, der mit reinbuttert, wenn's mal stressig ist.
Work-Life-Balance
ist natürlich beratung (daher nur 3 sterne), aber für eine beratung wiederum sehr sehr gut (eigentlich 5 sterne) - auf jeden fall um meilen besser als berger, mckinsey etc.. teilzeit für jeden ohne grund möglich, keine wochenendemails, nix im urlaub. bei vollzeit ca. 50-55 h maximal
Vorgesetztenverhalten
unterschiedliche führungsstile (einer eher lässig und einer dichter dran), aber keine problemchefs, tendenziell eher wenig führung. eher ein laden der auf selbstteuerung und coaching-style führung setzt, statt auf top-down-führung mit druck und incentives. ist angenehm, wenn man sich gern eher selbst koordiniert. insgesamt agieren die führungskräfte mehr gegenüber ihren zugeordneten mitarbeitern, keine klassische führungsmannschaft vs. mitarbeiter
Interessante Aufgaben
Große Vielfalt an Beratungsarten (Strategie, Organisation, Change, operative Fragen, Trainings etc) und für jeden sehr freien Zugang. Starke Wahlmöglichkeit für den einzelnen. Wenn man sich für Soziapolitik interessiert (quasi das alleinige Kundenfeld), kann man da zu fast allem beraten. Akquise auch von jedem, ebenso Produkte entwickeln.
Gleichberechtigung
Top. Elternzeit, Teilzeit alles kein Problem. Insgesamt viel Bemühen um Vereinbarkeit mit Familie
Umgang mit älteren Kollegen
Alter spielt keine Rolle
Arbeitsbedingungen
Ausstattung und Benefits gut (Iphone, Bahncard 100), manche Systeme aber nicht mehr ganz "state of the art". Z.B. immer noch outlook-Emailkommunikation
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Maximal engangiert in dem Bereich. Ist den Geschäftsführern ziemlich wichtig.
Gehalt/Sozialleistungen
Für eine eher kleine "Beratungs-Boutique" sehr gut, vor allem im Einstieg (etwa wie PWC). Bei den Senior Beratern sicher nicht konkurrenzfähig mit großen Strategieberatungen, vermutlich beim Stundenlohn aber sehr ähnlich, da deutlich geringere Arbeitszeit als anderswo, wo man mehr zahlt, aber auch 70, 80 Stunden schuftet
Image
Bei den Kunden gut bekant, ansonsten eher unbekannt. Image in der Kurzform wäre wohl "Beratungshaus, das versucht, ohne die Schattenseiten von Beratung zu arbeiten"
Karriere/Weiterbildung
Viel Weiterbildung (im ersten Jahr bei mir 20 Tage!!) und danach auch laufend Firmenschulungen (Moderation, Projektmanagement, Digitalisierung). Kenne auch Kollegen, die ziemlich teure Individualschulungen bezahlt bekommen haben (Coaching-Ausbildung)