Wie organisiert man das kleine Babylon der Digitalisierung?
Gut am Arbeitgeber finde ich
Flexible Arbeitszeiten und Home Office, kleine, überschaubare Projekte und Aufgaben, Recht interessantes Kundenportfolio
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die Karrierepfade sind für Einzelne recht kurz und zu lang. Um Anreize für erlesene Mitarbeiter:innen zu schaffen, werden diesen Neu geschaffene Positionen angeboten, wodurch der sog. "Peter-Effekt" begünstigt wird.
Verbesserungsvorschläge
Ihr braucht Menschen, die Ihre Meinung sagen, Sachverhalte kritisch hinterfragen und auf Missstände hinweisen. Offenheit, Ehrlichkeit und Mut fördern und unterstützen, nicht im Keim ersticken. Führungskräfte beeinflussen entscheidend, wie sich Menschen verhalten. Es fehlen gute Führungspersönlichkeiten mit Erfahrung, Charisma und Format.
Konsequenz und Ehrlichkeit im täglichen Umgang würden dem Unternehmen gut tun, auch wenn man diese nicht in Geldwerten ausdrücken kann. Man sollte vielleicht nicht mehr allzu visionär, sondern eher realistisch Dinge darstellen und weniger Wishful Thinking betreiben.
Das sofortige und radikale Unterbinden von diskriminierendem und unterdrückerischem Verhalten.
Arbeitsatmosphäre
Absolute Ellenbogengesellschaft, mit kleineren ausgeprägten protektionistischen Strukturen. Ein übertriebenes Streben nach Macht und ein überdurchschnittlich, ausgeprägtes Geltungsbedürfnis.
Der Umgang untereinander und die Arbeitsweise erinnert eher an einen schlecht funktionierenden Handwerksbetrieb, als an ein modernes IT-Unternehmen. Die Gesamtstimmung ist eher schlecht, was sich u.a. im Humor der einzelnen Mitarbeiter:innen widerspiegelt. Dafür wird regelmäßig und viel Alkohol konsumiert, um sich etwas von der Realität abzulenken. Es gibt viele Events. Hier trifft man leider immer die gleiche Mitarbeiter:innen. Ein Großteil der Belegschafft nimmt nicht teil. Warum? Diese Feste bedienen nur einer Interessengemeinschafft, es wird auf andere Interessengemeinschaften nicht wirklich eingegangen. bsp. eine junge Elternschaft möchte am Abend bei der Familie sein.
Kommunikation
Viel Lärm um nichts. Es wird alles Positive extrem aufgebauscht, hierfür gibt es einen Webcast, hier muss man alles gut finden. Sachverhalte kritisch zu hinterfragen oder sogar eine andere Meinung zu vertreten, ist nicht gewünscht, hier folgen vereinzelt Sanktionen. Man wird gemieden und bekommt den Stempel "schwierige:r" Mitarbeiter:in, sowie ein Fortkommen selbst bei fachlicher Eignung unterbunden wird. Entscheidungen werden über den Köpfen der Mitarbeiter:innen getroffen, keine Transparenz, auf Rückfragen wird man mit Platituden abgefunden. Implizite Kommunikation ist sehr stark ausgeprägt. Zu keinen Zeitpunkt war die Kommunikation transparent, offen oder ehrlich. Der Flurfunk wird auch lebendig unterhalten. Ganz offenkundig teilweise durch Führungskräfte angefeuert.
Kollegenzusammenhalt
Der Zusammenhalt einiger Mitarbeiter ist eher das Ergebnis einer opportunistischen Überlebens -und Kampfstrategie, als das eines gesunden, kollegialen, kameradschaftlichen Miteinanders. Neid
entsteht recht schnell unter den Mitarbeiter:innen, die selten gefördert wurden. Kommt man neu dazu, muss man sich ein dickes Fell zulegen, sich nicht provozieren lassen und aus einigen Diskussionen raus halten, um nicht gleich auf Konfrontationskurs gehen zu müssen.
Work-Life-Balance
Home-Office wird unterstützt, 100%. Viele der Kolleg:innen kennt man nicht persönlich. Jedoch hat sich bei einigen eine Art Codex breitgemacht, wonach man nur im absoluten Ausnahmefall davon Gebrauch macht ins Office zu kommen. In diesem Umfeld ist diese Art der Arbeit recht gut möglich und wird in Jobinterviews angepriesen, schließlich ist das ganze Unternehmen über viele Orte verteilt. Es herrschen flexible Arbeitszeiten. Bei hohem Arbeitsaufkommen (Dauerzustand) sieht es mit der Work-Life-Balance schlecht aus. Es geht an die Substanz. Es wird immer wieder von den Kolleg:innen angesprochen, jedoch von der Führungskraft abmoderiert. Es wird von schlechter Priorisierungs- und Zeitmanagement gesprochen. Wenn ALLE in der Abteilung über Wochen und Monate dauerhaft Überstunden leisten, lässt sich aus meiner Sicht etwas anderes ableiten. Es war nicht möglich sich bei dem Workload abzugrenzen und die Bereitschaft zu Überstunden wurde vorausgesetzt. Auf Grund der hohen Arbeitslast, ist eine Balance nur mit absoluter Disziplin zu halten. Viele der Mitarbeiter:innen reiben sich tagtäglich auf und werden dafür in meinen Augen zu wenig geschätzt für ihren Einsatz.
Vorgesetztenverhalten
In Abhängigkeit der Erfahrung finden Feedback-Gespräche häufiger oder weniger häufig statt. Ein richtiges Mentoring bei der Einarbeitung, wie im Bewerbungsprozess angesprochen, findet nicht statt. Bei Problemen wird häufig der Weg des geringsten Widerstandes genommen. Wenn es darauf ankommt, sich für seine Mitarbeiter:innen einzusetzen und ihnen zur Seite zu stehen, fehlt einfach der
Mut oder auch die Kompetenz. Auch sind mir ab und an Einschüchterungsversuche aufgefallen. Da frage ich mich, wie ein
Vertrauensverhältnis entstehen soll. Hier wird Politik gemacht und nicht kommuniziert.
Interessante Aufgaben
Das fachliche Umfeld ist an sich sehr spannend und teilweise voller Neuerungen.
Gleichberechtigung
Schwierig einzuschätzen, wahrscheinlich auch Abteilungsabhängig. D. h. wie wichtig ist es der Führungskraft. Es gibt eine Range für jede Rolle, ich kann nicht einschätzen, ob dies Anwendung findet. Auch hier ist Init nicht transparent. Es ist sogar ein riesen Ding, bloß nicht über seine Vergütung sprechen. Das finde ich in den heutigen Zeiten schon sehr einfältig. Wo sich init als moderner Arbeitgeber ausgibt. Zumal sie betonen es ist alles total fair und richtet sich nach bestimmten Richtlinien. Schön, dann könnten diese doch auch offen kommuniziert werden.
Umgang mit älteren Kollegen
Berufserfahrung zählt nicht, schon gar nicht was man vor Init an Erfahrung sammeln konnte. Es ist möglich mit Kolleg:innen im gleichen Rollenmodell bei gleicher Bezahlung zu arbeiten, obwohl zwischen Ihnen 10-15 Jahre Berufserfahrung liegen. Kann man so und so sehen, für die Berufseinsteiger vermutlich entgegenkommend. Jedoch gibt es Lichtblitze - auch im schnelllebigen Agenturgeschäft ist Erfahrung auf mittlere Sicht wichtig. Das stellt das Unternehmen bereits jetzt, < 20 Jahren nach Gründung fest. Jedoch scheint das der eine oder andere
jüngere Kollege zu vergessen. Erst kommt das "leibliche" Wohl und dann kommt die Moral. Dabei trampelt man gerne auch diejenigen nieder, die sich nicht lauthals wehren und nicht ständig auf sich
aufmerksam machen.
Arbeitsbedingungen
Homeoffice ist zu 100% möglich. Technische Ausstattung ok, Office ist Zentral und modern. flexibel, Überstunden können abgebummelt werden.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es geht gerade etwas neues Los, ein neues Projektteam, welches sich dem Thema Umwelt- und Nachhaltigkeit widmet. Wurde auch im Webcast bejubelt. Sozialbewusstsein, würde ich verneinen.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehälter sind an der unteren Range, des Branchenüblichem. In einigen Bereichen werden geringe Gehälter bezahlt, manche sind eben gleicher als andere. Es gibt branchenübliche Benefits. Nichts, was andere nicht auch machen.
Image
Das Image ist trotz allem noch recht gut. Nicht ganz zu unrecht. Denn es ist schon die eine oder andere fachliche Perle im Unternehmen zu finden. Und das Portfolio ist recht umfangreich.
Karriere/Weiterbildung
Bei dem Thema Weiterbildung ist jeder einzelne auch von dem Wohlwollen seiner Führungskraft angewiesen. So kommt es das einige jedes Jahr die Möglichkeit erhalten und andere gar nicht. Auch dies wird stillschweigend in Kauf genommen. Niemand möchte den Stempel, man zieht lieber den Kopf ein und die Kolleg:innen die immer berücksichtigt werden, jubeln im Webcast. Das scheint zu genügen um ein einheitliches Bild der Zufriedenheit zu erzeugen.