Was ist vom Vorstellungsgespräch geblieben?
Gut am Arbeitgeber finde ich
Gut an diesem Arbeitgeber sind lediglich noch ein paar der älteren und auch neueren Kollegen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Man kann sich auf die Aussagen aus den Vorstellungsgesprächen nicht verlassen. Sogar am Gehalt hat man sich noch beim Vertrag vertan.
Verbesserungsvorschläge
Verbesserungsvorschläge bringen für diesen Arbeitgeber leider nichts mehr ... m.E. ist es dafür zu spät und wir können aktuell den Abgesang dieses Unternehmens erleben.
Arbeitsatmosphäre
Sobald Besuch aus der Zentrale vor Ort in Ratingen war, waren die meisten Kollegen verängstigt. Wenn diese nicht da waren, wurde dies von den Verantwortlichen vor Ort übernommen, die die Atmosphäre sogar noch weiter nach unten schrauben konnten.
Kommunikation
Diese gab es, und zwar in Form von Schuldzuweisungen und schlecht machen ehemaliger Kollegen, die von vorne bis hinten alle inkompetent gewesen sein sollen. Darüber hinaus wurde Mitarbeitern geraten, mit anderen Kollegen - um nicht Ihre berufliche Zukunft zu behindern - besser nicht mehr zu sprechen. Teilweise wurde man auch zu Gesprächen als Verantwortlicher Leiter nicht mehr eingeladen, nur um diese Wissensdefizite dann im Rahmen eines Tribunals vorgehalten zu bekommen.
Darüber hinaus wurden Mitarbeiter, die man nicht mehr beschäftigen wollte, aus Besprechungen ausgeladen bzw. erst gar nicht eingeladen und dann in anderen Besprechungen vorgeführt.
Kollegenzusammenhalt
Mit den Alten war dieser gut bis super, aber wenn von einigen KollegInnen teilweise Intrigen zwischen den Kollegen gesponnen werden, lässt auch dieser irgendwann einmal nach.
Work-Life-Balance
Eher Work - Sleep - Balance, sobald man etwas Verantwortung erhalten hat. Denn um Kollegen los zu werden, half es, diesen den Bereich Life zu streichen. Dies trifft leider auf zu viele Kollegen zu, weswegen die Fluktuation als nicht gering zu bezeichnen ist.
Vorgesetztenverhalten
Das Verhalten war schon breit gestreut. Von totaler Ahnungslosigkeit und Desinteresse für die Mitarbeiter über soziale Inkompetenz bis hin zu nahezu perfektem Verhalten.
Kritik ist nicht gewünscht, was man zum Beispiel auch daran erkennt, dass Manager gehalten sind, positive Bewertungen im Internet einzustellen. Dies ist leichter als wenn man sich mit den Problemen auseinandersetzten müßte.
Interessante Aufgaben
Das einzig zum Ende hin positive: Die Arbeiten und Tätigkeiten sind von vorne bis hinten spannend. Aber leider auch nicht in jeder Position zu finden.
Gleichberechtigung
Gibt es, aber nicht in diesem Unternehmen. Entweder man schleimt sich ein oder kennt den Vorgesetzten von früher oder man hat verloren.
Umgang mit älteren Kollegen
Ziel ist es, die älteren Kollegen so weit wie möglich zu überfordern, damit diese selber kündigen.
Arbeitsbedingungen
Nun ja. IT-technisch ist es vorsintflutlich. Man muss - dies sogar bei den Managern - für kleine Laserdrucker unter 500 EUR - einen überaus komplizierten Bestellvorgang bewerkstelligen und dann leider feststellen, dass diese Bestellung abgelehnt wird. Klimaanlagen gibt es in den "modernen" Räumen nicht - weil ungesund. Idealerweise bekommt man einen Werbekugelschreiber. Und in Besprechungen mit Externen sind die Mitarbeiter die mit den ältesten Hardwarekomponenten. Teilweise wird man dann sogar belächelt, wenn man mit Ausdrucken in Besprechungen geht und alle anderen über Ihre Tabletts alles an das Whiteboard übertragen können.
Ansonsten sind die Arbeitsbedingungen aber auch nicht wirklich signifikant besser.
Darüber hinaus gibt es hier auch eine Liste mit Benefits, die angeklickt werden können. Das ist schon durchaus lesenswert. Exemplarisch:
Homeoffice wurde im Vorstellungsgespräch angeboten, allerdings wenn man dieses dann nutzen möchte, wurde man an den Homeoffice-Tagen angerufen und ins Büro beordert. Homeoffice also nur, wenn man nach seinem Arbeitstag noch zu Hause Nachbearbeitung durchführen wollte.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Man fährt Diesel und baut Clean Building? Mülltrennung ist auch nicht die Stärke. Sozial ist nicht gewollt, da man dadurch die lästigen Mitarbeiter - auch und vor allem ältere - einfacher loswerden kann.
Gehalt/Sozialleistungen
Betriebliche Altersvorsorge wird erst ab dem 3. Jahr der Betriebszugehörigkeit vom AG übernommen. Da aber die meisten Mitarbeiter nicht über 3 Jahre kommen und man dies auch bei längerer Betriebszugehörigkeit (über 3 Jahre) gerne arbeitgeberseitig vergisst, gibt es kaum Mitarbeiter mit Altersvorsorge.
Gehälter sind teilweise angemessen, für den Baubetrieb allerdings konkurrenzlos ... zu niedrig.
Image
Die Führungsebene sieht diese Position als sehr hoch angesiedelt. Der Rest - vor allem die mit Kontakt zu externen - haben da wohl eine andere - weil angeblich falsche - Auffassung.
Karriere/Weiterbildung
Nur, wenn man in der Poststelle anfängt.