Undankbar und Unorganisiert
Gut am Arbeitgeber finde ich
Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Das schlimmste war für mich, dass ich mir ein Jahr lang sehr viel Mühe gegeben habe. Ich habe wie gesagt, das Kommissionierkonzept neu aufgebaut, mehrere Kollegen angelernt, war immer erreichbar für Rückfragen außerhalb der Arbeitszeit und wurde als ich aufhörte, kommentarlos aus dem Chat entfernt.
Das war für mich der Höhepunkt und hat mir das wahre Gesicht von Marktkost gezeigt.
Ständig konnte man mich anrufen oder mit Nachrichten bombardieren, aber wenn man aufhört, kommt nicht mal eine Verabschiedungsnachricht.
Verbesserungsvorschläge
Ich glaube, Marktkost ist es selbst nicht ganz bewusst, dass sie von Minijobbern zu viel erwarten. Für uns ist ein Minijob, mit welchem wir uns auch nur befassen wollen, wenn wir dafür bezahlt werden.
Es wurde trotzdem erwartet, dass man schnell auf die Nachrichten im Chat reagiert und dass man seine Einsätze drei Monate im Voraus plant. Das finde ich ziemlich schwierig, wenn man bedenkt, dass ich beispielsweise auch einen Hauptjob für 40h habe.
Arbeitsatmosphäre
Ich habe dort fast jeden Sonntag für 3-5 Stunden als Aushilfe zu zweit im Kühlhaus gearbeitet. Als Hauptverantwortliche für das Kommissionieren hatte ich innerhalb eines Jahres viele wechselnde Kollegen, welche ich jedes Mal neu anlernen musste. Anfangs hieß es die Aushilfstätigkeit beläuft sich auf 3 Stunden wöchentlich, doch durch die ständigen Wechsel der Kollegen und der stetig ansteigende Arbeitsaufwand, hat man immer öfter auch mal 5 h gearbeitet.
Kommunikation
Die Kommunikation erfolgte hauptsächlich über den Google Chat. Das ist zwar alles schön und gut, allerdings hatte ich neben dem Aushilfsjob bei Marktkost auch einen Hauptjob für 40h. Aus diesem Grund war der Job selbstverständlich nur sonntags für mich relevant. Innerhalb der Woche war ich auf meinen Hauptjob fokussiert.
Der Haken an der ganzen Sache war allerdings, dass man sich immer mind. eine extra Stunde innerhalb der Woche mit dem Chat befassen musste. Montags wurden die kommisionierten Gerichte ausgefahren, sodass die Fahrer den Chat montags am aktivsten benutzten. Als Kommissionierer musste man also montags mehrere Rückfragen beantworten. Auch seitens der Organisation aus dem Office, kamen mehrere Rückfragen innerhalb der Woche oder Anrufe. Die extra Zeit, die man investiert hat, um sich damit zu befassen, hat man natürlich nicht bezahlt bekommen.
Kollegenzusammenhalt
Meines Erachtens super schlecht. Wenn etwas schief gelaufen ist beim Kommissionieren wurde immer mit dem Finger groß auf mich gezeigt.
Auch die Fahrer verhielten sich egoistisch und hinterließen meinen Arbeitsplatz beim Abholen der Gerichte wie einen Saustall, sodass ich zu Beginn jeder Schicht erstmal den Müll der Fahrer beseitigen durfte.
Zudem kritisierten die Fahrer die Arbeit der Kommissionierer des Öfteren im Google Chat.
Work-Life-Balance
Durch die unbezahlte Extra Zeit, die man investieren musste, um Rückfragen zu klären, nur 1 Stern. Für mich war es einfach nur ein Aushilfsjob, der mich allerdings die ganze Woche beschäftigte.
Vorgesetztenverhalten
Es wurde nicht gesehen, was ich innerhalb eines Jahres alles getan habe. Obwohl es für mich nur ein Aushilfsjob war, war ich stets und ständig erreichbar für die Rückfragen, habe Dutzende neue Leute angelernt, ein neues Konzept für das Kommissionieren erarbeitet, Lösungen gefunden für den Platzmangel in den Kühlhäusern, neue Kollegen rangeholt, mit Personen gearbeitet, die einen Probetag hatten und und und.
Alles was gesehen wurde, war das, was schief läuft. Das schlimmste war, dass das Office nicht erkannt hat, was für einen Mehraufwand es war neue Kollegen einzuarbeiten, Platzmangel in den Truhen zu haben und immer mehr Gerichte zu kommissionieren. Man musste sich dann jedes Mal rechtfertigen, wieso es so lange gedauert hat. Das Rechtfertigen fand natürlich auch außerhalb der bezahlten Arbeitszeit statt ;)
Als ich dann mitteilte, dass ich aufhöre, weil ich einen neuen Hauptjob beginne, bei welchem ich keinen Aushilfsjob haben darf bzw. auch einfach keine Zeit mehr dafür habe, wurde trotzdem gefragt, ob ich den ersten Monat in meinem Job trotzdem noch arbeiten komme, da das ja 3 Monate vorher so geplant wurde. Als ich das meinte, dass das nicht möglich ist war man sauer.
Interessante Aufgaben
Es waren keine interessanten Aufgaben. Das war auch nicht schlimm.
Allerdings war es aufgrund der wachsenden Anzahl an Gerichten jeden Sonntag ein Krampf mit dem Platz im Kühlhaus klarzukommen. Eine Lösung wurde seitens Marktkost dafür nicht bereitgestellt.
Arbeitsbedingungen
Zu wenig Platz. Es wurde keine Lösung gefunden, wir Kommissionierer mussten uns damit arrangieren. Durch das viele hin und her Rangieren, um Platz zu machen, ging viel Zeit verloren, wofür man sich im Nachhinein auch noch rechtfertigen musste.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Tolles Konzept
Gehalt/Sozialleistungen
Der Stundenlohn war mehr als fair.
Allerdings hat sich Marktkost anfangs beim Eintragen der Minijobtätigkeit versehentlich als Hauptarbeitgeber bei mir eingetragen. Dies hat dazu geführt, dass ich mit meinem Hauptjob in die Steuerklasse 6 gerutscht bin und sich dadurch mein Nettogehalt fast halbiert hat. Meinen Hauptjob wieder in die Steuerklasse 1 zu drücken war dann Aufgabe meinen Hauptarbeitgebers, der darüber natürlich nicht amüsiert war. Dies war ein großer Aufwand. Das ‚verlorene‘ Gehalt, konnte ich mir dann nur noch über die Steuererklärung zurückholen.
Seitens Marktkost, kam dazu keine Entschädigung, geschweige denn eine richtige Entschuldigung. Ging gar nicht. Ich war auf mein Geld angewiesen und machte ja nicht umsonst neben 40h noch einen Aushilfsjob am Wochenende.
Image
Von außen hui, innen … (für mich)
Karriere/Weiterbildung
Als ich ankündigte, dass ich einen neuen Hauptjob beginne, wurde (wie oben bereits beschrieben) darauf rumgehackt, wieso ich nicht noch den ersten Monat in meinem neuen Job für Marktkost arbeite. Obwohl ich schon erklärt habe, dass ich es nicht DARF.
Mein Freund hatte zwischenzeitlich auch als Fahrer für marktkost gearbeitet bis sein Arbeitgeber meinte, er dürfe den Nebenjob nicht mehr machen, weil er dies sonst mit seinem eigentlichen Job nicht gut vereinbaren kann.
Auch hier wurde diskutiert, dass der Einsatzplan ja schon seit 3 Monaten stehe und er ja wie geplant noch arbeiten ‚müsste‘ bei marktkost. (Es ist für uns beide ein Minijob gewesen)
Sowohl als er aufgehört hat, als auch dann als ich aufgehört habe, wurden wir kommentarlos ohne Verabschiedung aus dem Google Chat geworden und haben dann nie wieder was von Marktkost gehört.
Das war für mich die absolute Krönung nach allem.
Kein Danke, kein Tschüss. Man wurde einfach aus dem Chat entfernt.