Intransparenz und Feudalismus im ÖR
Arbeitsatmosphäre
Als Cutter ist man der Fußabtreter der Redakteure, deren Selbstbewußtsein im reziproken Verhältnis zu Ihren journalistischen Können steht. Wer seine Kreativität und sein gestalterisches Vermögen beisteuern möchte, ist hier fehl am Platz.
Kommunikation
Von oben nach unten...
Kollegenzusammenhalt
Mal so, mal so. Man muß aufpassen, wem man was erzählt.
Vorgesetztenverhalten
"Du machst das jetzt so, weil ich Dir das sage." Yeah, als gestandener Cutter, der eben mal nicht frisch aus der Ausbildung kommt, will man unbedingt solche Sätze hören. Und dieser Tonfall zieht sich über alle Ebenen.
Nach einer längeren Krankheit wurde ich ohne Vorwarnung und kommentarlos nicht mehr gebucht. Verlässlichkeit sieht anders aus.
Interessante Aufgaben
Standard EB-Einheitsbrei des öffentlichen Rundfunks.
Arbeitsbedingungen
Die technischen Bedingungen am Schnittplatz sind Standard in der Branche. Die Toiletten um die Ecke stinken. Die Kantine ist, was die Qualität des Essens und die Öffnungszeiten angeht, unzumutbar.
Gehalt/Sozialleistungen
Als freier Beschäftigter bei den Tochterfirmen des mdr hat man die schlechtesten Karten, die es in der Branche zu verteilen gibt.
1. Die Tagesgage liegt 30% unterhalb der marktüblichen Summe.
2. Es gibt keinen schriftlichen Arbeitsvertrag, nur mündliche Absprachen und damit keine gesetzliche Basis für das Beschäftigungsverhältnis.
3. Es werden Sozialabgaben abgeführt, jedoch hat man keinen Anspruch auf z.B. Krankengeld.
4. Gegenüber der mcs ist man als freier Beschäftigter auf Grund der fehlenden gesetzlichen Regelungen komplett rechtlos und damit auf Gedeih und Verderb dem Arbeitgeber wie zu früheren Zeiten dem Feudalherren ausgeliefert.
Image
Spannendes und innovatives Fernsehen wird auf alle Fälle nicht hier gemacht...
Karriere/Weiterbildung
nicht vorgesehen