Personalentwicklung durch "Emotionale Intelligenz". Eigene Mitarbeiterführung ohne "Emotionen" und "Intelligenz".
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die tollen und fleißigen Mitarbeiter/innen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Mitarbeiter/innen einstellen ohne die Finanzen zu kennen, Mitarbeitern nicht zuzuhören, keine Verantwortung für seine Mitarbeiter/innen zu übernehmen. Selbstüberschätzung und Arroganz.
Verbesserungsvorschläge
Als Partner des Bundesverbandes der emotionalen Intelligenz (BVEI), sollte gerade der Bereich Ehrlichkeit, Kommunikation und ein ordentlicher Umgang mit den eigenen Mitarbeitern/innen eine Selbstverständlichkeit sein. Im Nachhinein noch beim Arbeitszeugnis noch Unwahrheiten zum Ausruck zu bringen, obwohl diese durch andere Schriftstücke wiederlegt sind, entspricht keinem guten Verhalten.
Arbeitsatmosphäre
Nach mehreren Gesprächen über mehrere Wochen, wurde ich bei MIMIR eingestellt. Meine Aufgabe war es, eine kleine Vertriebsmannschaft aufzubauen aber auch sämtliche Vertriebsunterlagen zu erstellen und eine grobe Zielgruppenanalyse zu machen. Über zu wenig Zeit und wenig Unterstützung sollte ich mir keine Gedanken machen.
Nach exakt einer Woche hatte ich dann eine Videokonferenz zu meinen Erfahrungen. INFO: „MIMIR möchte durch Online Workshops Mittelständische Unternehmen bei der Personalentwicklung unterstützen“. In meiner ersten Woche wurden sämtliche Vertriebsunterlagen fertig gemacht, Vertriebler eingestellt, erste Calls geführt, eine kleine Zielgruppenanalyse gemacht und alles dokumentiert. Zu diesem Zeitpunkt hatte MIMIR genau 0 Kunden.
In dem Gespräch wurde mir eigentlich nur mitgeteilt, dass der Verkauf doch kein Hexenwerk sei, das jetzt die ersten Verträge kommen müssen und dass bis Ende Oktober ein Umsatz von .... (ca. 1 Neukunde pro Werktag) erwartet wird.
Die Arbeitsatmosphäre hat also mehr mit Verzweiflungsaktionen, Unwissenheit, einer schlechten Kommunikation, Druck und Überheblichkeit als mit Emotionaler Intelligenz zu tun.
Kommunikation
Alles was mit mir vor Einstellung besprochen und versprochen wurde, hat sich einfach als „falsch“ und „erlogen“ herausgestellt. Leider habe ich das alles zu spät realisiert. Die Kommunikation war nicht gut, sehr viel Gerede, sehr viele Dinge, die gemacht wurden, obwohl diese überhaupt keinen Sinn gemacht haben. Calls bei denen über andere Mitarbeiter/innen geredet wurden, es war schon nach 2 Wochen eine starke emotionale Belastung geworden.
Als Startup hat man es nicht einfach, aber was hier auf Managementebene passiert ist, hat mit Unternehmensführung nichts zu tun.
Kollegenzusammenhalt
Nach dem ich ca. 2 1/2 Wochen im Unternehmen war, hatten wir einen gemeinsamen Workshop in Berlin. Ich muss schon sagen, die Mitarbeiter/innen waren absolut toll und ich hoffe, dass alle bald einen Arbeitgeber finden, den jeder verdient. Auch die Trainerin in den zwei Tagen war klasse. Ich frage mich immer noch, wie man die kosten bei Mitarbeitern sehr stark senkt, Mitarbeiter/innen kündigt aber auf der anderen Seite eine Menge Geld in die Hand nimmt, um eine Trainerin über Wochen zu finanzieren. Die Loyalität der Mitarbeiter/innen hat MIMIR nicht verdient.
Work-Life-Balance
Home Office war für mich sehr gut. Allerdings wurde aus einer 30 Stunden Woche, mindestens eine 45 Stunden Woche. Mehrarbeit ja gerne, aber nicht in diesem Umfang.
Vorgesetztenverhalten
Im Endeffekt wurde ich unter komplett falschen Angaben ins Unternehmen gelockt. Das Gefühl von Anfang unerwünscht zu sein, hat mir sehr zu schaffen gemacht. Lustig ist nur, dass so viele meiner Ideen mittlerweile ersichtlich umgesetzt worden sind.
Nach dem bei unserem gemeinsamen Workshop die Katze aus dem Sack gelassen wurde und uns die finanzielle Situation mitgeteilt wurde, waren alle geschockt. Betriebsbedingte Kündigungen, weniger Stunden pro Woche usw. Zu diesem Zeitpunkt war ich 2 1/2 Wochen im Unternehmen und sollte ein Maßnahmenplan machen, wie wir das verhindern können. Es gab ein vorgegebenes utopisches Umsatzziel, wenn dieses Ziel erreicht werden sollte, würde alles bleiben, wie es ist.
Die Woche darauf habe ich endgültig gemerkt was los ist. Alle wurden über die künftigen Maßnahmen per Videokonferenz informiert. Naja, auf jeden Fall kam in meinem Gespräch heraus, das egal welches Szenario eintrifft, meine Position gestrichen wird.
Interessante Aufgaben
Es ist schon interessant, wenn man als "no name" ein mittelständisches Unternehmen mit einem Umsatz im zweistelligen Millionenbereich anruft und über Personalentwicklung spricht. Ich wundere mich nicht, warum die Preise und angebotenen Pakete extrem gesenkt wurden.
Arbeitsbedingungen
Google Drive und Exel. Eigenes Handy, eigener PC. Slack und Whatsapp.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Leider darf ich nicht alles kundtun. Aber hierüber sollen irgendwann andere urteilen.
Gehalt/Sozialleistungen
Wenn ein Arbeitgeber einstellt ohne Geld dafür zu haben, dann kann ich es einfach nur als sehr schlecht bewerten. Praktikanten und Mitarbeiter auf Stundenbasis sagen alles Weitere dazu.
Image
Ich habe lange überlegt, ob ich eine Bewertung abgebe. Aber die Art und Weise wie mit mir und auch mit anderen umgegangen wurde ist nicht korrekt. Das Image ist, niemand kennt MIMIR und das wird auch so bleiben. Warum sollte irgendjemand MIMIR beauftragen? Es gibt keine drei, es gibt nicht einmal einen Grund dafür MIMIR zu beauftragen.
Karriere/Weiterbildung
Keine.