Prozessgetrieben, fragwürdiges Top Management, Management hält Zusagen nicht, defizitär, Sugar Coating in Reinkultur
Gut am Arbeitgeber finde ich
dass man auf Arbeitsebene vielen netten, hilfsbereiten und kompetenten Kolleginnen und Kollegen begegnet.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
dass die Fähigkeit zur kritischen Selbstreflexion im Top Management stark unterentwickelt ist.
Verbesserungsvorschläge
- Mehr Transparenz und Ehrlichkeit im Umgang mit den Mitarbeitern
- Überdenken der neuen Geschäftsstrategien, insbesondere den Umgang mit den nicht börsennotierten Unternehmen
- Kritische Analyse und Verbesserung der eigenen Produkte
- Schulungen auch ohne bezahlte Projekte
Arbeitsatmosphäre
Nuance hat nach der Übernahme unser Betriebsklima stark verändert. Früher hat es einen starken Zusammenhalt untereinander gegeben, die Atmosphäre war ein wenig familär. Davon ist (auch unternehmensseitig so gewollt) nach ein paar Jahren kaum noch etwas übrig geblieben - JedeR "muckelt" nur noch vor sich hin, die Kollegen sind fast nur noch "Mitbewohner", da fast alle nur noch international arbeiten. "Angst" ist auch ein größeres Thema - trotz anfänglicher gegenteiliger Beteuerungen waren nach ca. zwei Jahren ca. 50% der (Ex-) Kollegen ihren Kob los. Es wird öfter mit Kündigung gedroht, wenn man nicht alles bedingungslos akzeptiert, also beispielsweise bei einer dauerhaften Arbeitsbelastung von weit über 100% auch mal "nein" sagt.
Kommunikation
Es gibt einige Meetings, zu denen das Management lädt. Dort wird gerne über die großartige, fantastische Zukunft gesprochen, wohingegen in der Realität massiv entlassen wird und wurde und der Gesamtkonzern dreistellige Millionenverluste einfährt... Es wird nur wenig offen kommuniziert, die Gerüchteküche brodelt ständig.
Kollegenzusammenhalt
Die meisten der Kollegen, auch international gesehen, sind sehr nett und hilfsbereit.
Work-Life-Balance
Die Arbeitszeiten bewegen sich oftmals im normalen Rahmen, aber es müssen auch oft genug Überstunden gemacht werden... die einfach am Monatsende gekappt werden, wenn man insgesamt 40 (Über-)Stunden erreicht hat. Urlaub kann am Stück genommen werden.
Vorgesetztenverhalten
Höhere Managmentpositionen werden alle paar Monate neu besetzt. Es werden unrealistische Umsatzvorgaben gemacht, die nicht zu halten sind. Sales macht Versprechungen, die sie nicht mal im Ansatz halten kann. Entscheidungen des Top Managements sind oftmals nicht klar und noch weniger nachvollziehbar. Es werden immer "Facharbeiter" entlassen und wenn Jemand eingestellt wird, dann im Managementbereich. Die unteren Managementpositionen sind in einer bemitleidenswerten Lage: es gibt immer weniger Kollegen, die die (immer unzufriedeneren Kunden) versorgen können. Die Kunden reagieren entsprechend verärgert und die zuständigen Manager müssen sowohl beim Kunden als auch bei den Vorgesetzten dafür ihren Kopf hinhalten.
Interessante Aufgaben
In gewissem Rahmen kann man sich seine Arbeit selbst einteilen. Die Aufgaben sind oftmals interessant, aber aus Zeit- und Geldgründen müssen viele Projekte in eher minderer Qualität abgeliefert werden.
Gleichberechtigung
Seit der Übernahme hat Nuance die Geschlechter gleichberechtigt behandelt, hat sich aber zugleich keinerlei Mühe gegeben, bereits vorher teilweise vorhandene Ungerechtigkeiten bei der Bezahlung usw. auszugleichen.
Umgang mit älteren Kollegen
Langdienende KollegInnen werden nicht sonderlich geschätzt und gefördert! Ganz im Gegenteil: sie werden gerne als Kostenfaktoren gesehen und dann entlassen. Daher bietet Nuance leider auch nicht wirklich langfristig eine gute berufliche Perspektive.
Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsbedingungen sind in Ordnung. Schwierig wird es nur, wenn etwas Neues angeschafft werden soll. Zum einen kann das in einem großen, langwierigen bürokratischen Akt enden und zum anderen müssen Neuanschaffungen sehr gut begründet werden.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es wird eine inkonsequente Mülltrennung durchgeführt. Zum Sozialen: sehr positiv war, dass die Beerdigungskosten eines früh verstorbenen Kollegen freiwillig übernommen wurden! Sonst zeigt Nuance aber keinerlei soziale Verantwortung.
Gehalt/Sozialleistungen
Die Gehälter sind allenfalls als durchschnittlich zu betrachten. Weltweit gesehen nach Auskunft eines Managers angeblich im unteren Drittel. Es werden keine Sozialleistungen angeboten.
Image
Freundlich ausgedrückt ist das Image von Nuance ein wenig durchwachsen. Guten Gewissens könnte ich Nuance nicht weiter empfehlen und stolz bin ich auch ganz sicher nicht darauf, dort gearbeitet zu arbeiten.
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildungen gibt es fast ausnahmlos nur als "training on the job". Die Karriereperspektiven sind eher schlecht, weil Nuance das Geld fehlt für entsprechende Gehaltssteigerungen bei Beförderungen.