Verschwendet hier nicht eure wertvolle Zeit
Gut am Arbeitgeber finde ich
Selbstständiges Arbeiten ist an der Tagesordnung, hat aber natürlich nicht nur Vorteile
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Es werden den Berufseinsteigern alle Vorteile des öffentlichen Dienstes angepriesen, die Nachteile und vor allem die konkrete Situation im Fachbereich/Labor ist aber erstmal intransparent.
Karrierechancen sind nicht vorhanden, persönliche und fachliche Weiterentwicklung ist unerwünscht, da sie die Macht und den Einfluss der etablierten Mitarbeiter/innen und Professoren gefährdet.
Verbesserungsvorschläge
Wo fange ich da an? Die Kompetenzen der Professoren (konkret der Laborleiter) sollten strenger geprüft werden, viele Professoren in Führungspositionen denken nur an ihre eigene Macht und ihren eigenen Vorteil. Führungskompetenz ist idR. nicht vorhanden und auch nicht gefordert. Es reicht aus, Professor zu sein, um auf einmal Teams mit mehreren Mitarbeitern zu führen. Das ist natürlich völlig realitätsfern. Mitarbeiter sind nur Figuren, die wie auf einem Schachbrett bewegt werden.
Die interne Kommunikation muss dringen überarbeitet werden. Als Mitarbeiter erfahre ich immer nur von anderen Kollegen, was Sache ist. Die Führung in Form von Professoren und dem Präsidium redet nur mit sich selbst. Die Personalabteilung muss bei jeder Kleinigkeit per Fristsetzung und Androhung der Einschaltung des Personalrats oder juristischer Folgen zu einer Antwort gezwungen werden. So kann man auf Dauer nicht arbeiten.
Arbeitsatmosphäre
Hängt sehr stark vom Labor/Team und dem jeweiligen Führungspersonal ab, bei uns im Team war die Atmosphäre stets von den Forderungen der Vorgesetzten geprägt. Lob gab es nie.
Kommunikation
Nicht vorhanden. Es werden Dinge über die Köpfe der Mitarbeiter entschieden, diese werden nicht informiert. Nach Monaten erfährt man dann auf dem Flurfunk von Kollegen über Entscheidungen, die einen persönlich betreffen.
Kollegenzusammenhalt
Je nachdem, um welche Kollegen es sich handelt, ist der Zusammenhalt entweder sehr gut (man sitzt im selben Boot) oder eben sehr schlecht (man arbeitet gegeneinander).
Work-Life-Balance
Nicht vorhanden. Als Lehrkraft für besondere Aufgaben mit einer 50% Stelle wird erwartet, dass im Semester durchschnittlich 80-100% gearbeitet wird, dafür soll dann in den Semesterferien gefaulenzt werden. Dabei wird von den Mitarbeitern erwartet, dass Sie den Arbeitgeber in den Semesterferien sozusagen um die Arbeitszeit betrügen. Man wird also letztlich in nicht legale Handlungen getrieben.
Vorgesetztenverhalten
Völlige Katastrophe. Die Vorgesetzten denkt dermaßen ausserhalb jeder Logik, sie agieren nur zu ihrem eigenen Vorteil.
Interessante Aufgaben
Lehre ist am Anfang immer spannend, weil viel ausgearbeitet und vorbereitet werden muss. Lehrkonzepte können fantasievoll ausgestaltet werden. Leider erreicht einen dann der Lehralltag, in dem es nur um Fließbandabfertigung mit niedrigst möglichem Aufwand geht. Unterbesetzung ist an der Tagesordnung, Überlastung der Mitarbeiter ist eingeplant und wird wie bereits erwähnt sogar erwartet.
Gleichberechtigung
Wird immer propagiert, ist aber praktisch nicht vorhanden.
Umgang mit älteren Kollegen
Entweder werden sie wie Idioten behandelt, oder sie stehen über allem, weil sie solange da sind, dass sie unantastbar geworden sind.
Arbeitsbedingungen
Büro mit fünf Personen vollbesetzt, über mehrere Jahre. Brandschutz und Arbeitsplatzergonomie missachtet.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Keine Mülltrennung, selbst Papiermüll wird mit Restmüll zusammen gepresst. Einzig Elektroschrott wird separat gesammelt.
Gehalt/Sozialleistungen
Der Tarifvertrag ist öffentlich bekannt, es gibt durchschnittlich jedes Jahr eine „Lohnerhöhung“ zwischen 2,1 und 2,5%, für die sich die Verdi Bosse dann ein Jahr lang feiern lassen (es werden hier wirklich Jubelfeiern veranstaltet, wie „gut“ mal wieder verhandelt wurde, mit tosendem Applaus, usw.). Solches Verhalten ist vollkommen lächerlich und fördert nur weiter das absolute Unverständnis der (vor allem jungen) Mitarbeiter gegenüber der Gewerkschaft.
Image
Viele Absolventen schaffen es, das Image der THM in den Unternehmen durch Ihre eigene Leistung aufzupolieren. Die THM selbst trägt dazu aber Null bei. Es wird beim Image mittlerweile voll auf StudiumPlus (das duale Studienangebot der THM) gesetzt.
Karriere/Weiterbildung
Die Weiterbildungsprogramme des Landes sind für bereits durchschnittlich gut qualifizierte Mitarbeiter völlig lächerlich. Es gibt regelmäßig Veranstaltungen zum Erstellen von einfachsten Word, Excel und Powerpoint Dateien, grundlegende Schulungen über Teamführung (die ein Masterstudent sowieso schon im Studium lernt) oder Veranstaltungen über alternative Lehrformen (die sowieso in der Praxis der „alten“ Professoren nicht anwendbar sind). Man bekommt insgesamt das Gefühl, dass diese Maßnahmen für die „schlecht“ qualifizierten Teilzeitkräfte in der Verwaltung und den Sekretariaten gedacht sind. Fachliche Fortbildungen für Lehrkräfte sind nicht vorhanden und nicht erwünscht (werden auch nicht bezahlt).
Karrierechancen gibt es keine, mit einer halben Stelle gibt es kaum eine Chance aufgestockt zu werden. Mit einer halben E13-L Stelle gibt es auch kaum eine Möglichkeit eine Familie aufzubauen oder gar Wohneigentum zu kaufen. Nebenbei gesagt sehen das auch die Kreditinstitute bei einer Kreditvergabe so.