Die Nachteile überwiegen leider die Vorteile
Arbeitsatmosphäre
Ich komme in späteren Punkten noch dazu, aber die Atmosphäre ist aus verschiedenen Gründen mangelhaft. Ständiger Stress, regelmäßige Angst vor cholerischen Anfällen eines Vorgesetzten, katastrophale Kommunikation, ignorierte Arbeitszeiten, Meetings, die spontan verlegt oder um Stunden überzogen werden...
Kommunikation
Mit Abstand das größte Problem in der Firma ist, dass die Kommunikation der Führungskräfte absolut miserabel war. Die Vorgesetzten sprachen sich untereinander nicht ab, und regelmäßig kam es vor, dass die Vorgesetzten vor den Angestellten (!) über andere Angestellte oder sogar über andere Vorgesetzte gelästert haben. So entsteht kein gutes Bild. Ich persönlich bin mir sicher, dass auch über mich regelmäßig schlecht geredet wurde. Das erhöht den mentalen Druck natürlich.
Dazu kommt, dass anscheinend keiner der Vorgesetzten mit den anderen darüber kommuniziert hat, welche Aufgaben er an welche*n Mitarbeiter*in verteilt. Das führte erneut dazu, dass man aus verschiedenen Richtungen mit Aufgaben überladen wurde und jede Aufgabe "wichtiger als alles andere" war. Weiterhin kam es immer wieder vor, dass Aufgaben, in die viel Zeit investiert wurde, auf einmal nicht mehr wichtig waren oder nun anders angegangen werden sollten. Teilweise ging es so weit, dass besonders einer der Vorgesetzten einem daraufhin unterstellte, nicht richtig zugehört zu haben. Obwohl er seine eigenen Aussagen regelmäßig um 180 Grad veränderte.
Kollegenzusammenhalt
Der größte Vorteil an uNaice war der Projektleiter, der jederzeit dazu bereit war, sich die Probleme anzuhören, die man mit den Vorgesetzten oder der Arbeit hatte. Wenn ich die Vorgesetzten ausklammere, kann ich den Kollegenzusammenhalt also loben.
Work-Life-Balance
Auch hier spielt wieder das Problem rein, dass erwartet wurde, dass man jederzeit erreichbar ist. Eine vernünftige Work-Life-Balance kann so nicht entstehen. Es km regelmäßig vor, dass ich private Termine verschieben musste, da plötzlich ein enorm wichtiges Meeting anstand.
Meetings, die von 12 bis 13 Uhr angesetzt waren, gingen plötzlich zwei Stunden länger. Mittagspause? Tagesplanung? Nicht möglich.
Vorgesetztenverhalten
Wie unter dem Punkt der Kommunikation geschrieben - katastrophal. Unkollegial, teilweise cholerisch, sprunghaft in den Entscheidungen, unkommunikativ, fordernd. Als Mitarbeiter fühlte ich mich selten unterstützt. Tatsächlich kam es regelmäßig vor, dass ich mit Herzklopfen in ein Meeting gegangen bin, da man nie wissen konnte, ob man jetzt wieder für etwas verantwortlich gemacht wurde, was eigentlich nur schlecht kommuniziert wurde.
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben waren meistens abwechslungsreich und ich habe viel gelernt. Auch Verantwortung wurde übertragen, auch wenn dies teilweise insofern zum Nachteil wurde, dass die Vorgesetzten sich frei von Verantwortung gemacht haben.
Gleichberechtigung
Mir wäre nicht aufgefallen, dass die Gleichberechtigung ein Problem war.
Umgang mit älteren Kollegen
Eher junge Mitarbeiter*innen, also bewerte ich das hier neutral.
Arbeitsbedingungen
Da die Arbeit im Homeoffice stattfindet, steht es einem prinzipiell frei, wie man die eigenen Arbeitsbedingungen gestaltet. Leider wird das Ganze aber getrübt dadurch, dass erwartet wird, dass man rund um die Uhr erreichbar ist. Regelmäßig dazukommende, neue Aufgaben führen dazu, dass man zu jeder Zeit unter Druck steht und nie wirklich frei von der Arbeit ist.
"Oh, du arbeitest nur bis 17 Uhr? Na, wir haben zwar 21 Uhr, aber diese Kleinigkeit kannst du doch noch erledigen, oder?"
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Ich erinnere mich ganz klar daran, dass einer der Vorgesetzten einmal gesagt hat "Die Firma stellt Waffen her, mit denen arbeiten wir nicht". Das muss ich lobend erwähnen.
Gehalt/Sozialleistungen
Ich bin mit einem guten Gehalt gestartet. Aber erhöht wurde dieses nie. Im Gegenteil: Es wurde ein schlechtes Gewissen vermittelt, dass man ja schon gut bezahlt würde und man damit zufrieden sein solle.
Image
Kann ich nicht viel zu sagen, bewerte ich neutral.
Karriere/Weiterbildung
In der Zeit, die ich dort verbracht habe, wurde ich nicht weitergebildet oder gefördert.
Allerdings, und deshalb vergebe ich zwei Sterne, führen die regelmäßigen, neuen Aufgaben dazu, dass man sich persönlich weiterbilden muss.