Endlich bin ich weg...
Gut am Arbeitgeber finde ich
Ich habe in all den Jahren immer pünktlich mein Gehalt überwiesen bekommen. Die Weihnachtsfeiern waren früher legendär und es gibt auch nach Corona wieder ein paar schöne Veranstaltungen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Ohje, leider so unglaublich viel. Ich habe früher für api gebrannt, aber jetzt könnte ich Romane schreiben, aber ich glaube die Beschreibungen reichen...
Würdest du diesen Arbeitgeber einem Freund weiterempfehlen? --> Mittlerweile auf keinen Fall mehr. Ich habe einige Mitarbeiter angeworben, aber das würde ich heute nicht mehr machen.
Verbesserungsvorschläge
Wo soll ich anfangen... In meinen Worten unten habe ich ja schon einiges beschrieben. Das Wichtigste ist tatsächlich das Gehalt. Wenn man sich mal etwas umschaut, erkennt man, dass man wirklich mehr verdienen kann. Ich habe in allen für mich relevanten Alternativen mehr bis wesentlich mehr Gehalt angeboten und letztendlich verhandelt bekommen.
Die Wertschätzung ist noch ein Punkt der dringend verbessert werden muss. Es herrscht ein Klima aus Druck und Verunsicherung. Der eine kann besser damit umgehen, als der andere, aber wirklich wohl fühlt sich kaum jemand.
Arbeitsatmosphäre
Ich habe mich immer mehr unwohl gefühlt. Die Firma ist seit langer Zeit im Umbruch und es kehrt keine Konstanz und keine Ruhe ein. Viele Mitarbeiter sind zutiefst verunsichert. Nach über 15 Jahren habe ich vor einigen Wochen den Absprung geschafft.
Kommunikation
Keine echte und gradlinige Kommunikation. Der Flurfunkt funktioniert leider auch nicht, weil zu jeder "Information" noch etwas dazu gedichtet wird. Von der GF kommt kaum brauchbare und (für mich) glaubwürdige Infos.
Kollegenzusammenhalt
Der Druck schweißt zusammen. Es gibt viele tolle Menschen, einige bezeichne ich als meine Freunde. Allerdings gibt es auch Kollegen, jetzt hohe Führungskräfte, die auf meiner Hochzeit waren und mich jetzt nicht mehr grüßen. Ein Potpourri der unterschiedlichen Charaktere.
Work-Life-Balance
Regelarbeitszeit: 9.00 - 18.00 Uhr. 42,5 Stunden. Einige (neue) Kollegen haben weniger Wochenstunden verhandelt, andere lassen sich hingegen, für einen wohlklingenden Titel und ein Auto, auf 47+ Stunden setzten. Überstunden werden nicht bezahlt oder vergütet. Sogenannte Flexstunden (30 pro Jahr) lassen einen mal zum Arzt oder im Sommer eine Stunde früher ins Freibad. Aber alleine wegen der Arztbesuche sind die schnell weg.
Vorgesetztenverhalten
Ich hatte Glück bei meinem Vorgesetzten - allerdings ist das große Glücksache.
Interessante Aufgaben
Stumpfes Abarbeiten eines Stapels von links nach rechts. Vielleicht gibt es interessante Aufgaben, aber ich oder die Kollegen die ich kenne, und das sind nach all den Jahren wirklich viele, kennen die nicht. Es gibt viele Ideen seitens der GF, aber wenn man da mal mitmacht und wirklich viel Herzblut reinsteckt, hört man ewig nichts mehr davon und dann plötzlich wird alles umgeschmissen und man fängt wieder von vorne an. Das mach Mürbe und letztendlich keinen Spaß.
Gleichberechtigung
Es gibt Frauen in niedrigen Führungspositionen, aber guckt man in die GF sieht man nur Männer.
Arbeitsbedingungen
Schlimme Großraumbüros. Es ist laut und unschön.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Man versucht sich mit Aktionen bei denen Bäume gepflanzt werden oder mit E-Autos reinzuwaschen, aber wenn man hinter die Fassade schaut, interessiert es niemanden.
Gehalt/Sozialleistungen
Unterstes Gehaltsniveau beim langjährigen Stammpersonal - neue Mitarbeiter verdienen etwas mehr, weil sie ansonsten nicht gekommen wären.
Image
Hier hat vor einiger Zeit mal jemand geschrieben, dass er oder sie sich für den AG schämt: das trifft bei mir auch zu.