Let's make work better.

Berner Group Logo

Berner 
Group
Bewertung

Gut gemeint - leider (noch) nicht gut gemacht. Viel Potenzial aber zu wenig Struktur um dieses zu heben.

3,8
Empfohlen
Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung bei Berner Trading Holding GmbH in Köln gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Man lässt den MitarbeiterInnen viele Freiheiten. Gerade für Berufseinsteiger ein guter Arbeitgeber mit der Möglichkeit viele Geschäftsbereiche und eine immer noch wachsende Holding-Struktur kennenzulernen. Für diese gilt auch meine Weiterempfehlung als Arbeitgeber. Berufserfahrene laufen evtl Gefahr verbrannt zu werden.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Es gibt sogut wie keine Wertschätzung, ausser vom direkten Vorgesetzen. Häufig weiss man gar nicht, on ein High-Level Projekt an dem man mitgearbeitet hat nun umgesetzt wurde oder nicht.
Das Märchen von den flachen Hierarchien finde ich auch überholt. Zwischen SachbearbeiterIn und C-Level gibt es 9 Stufen (und das sind nur die, die ich kenne). Und dennoch fehlt dem Unternehmen meiner Meinung nach eine Managementschicht zwischen Vorstand und der Basis um diese enger zu verknüpfen. Wenn man mit seinem Daily Business kämpft und dann in der Mitarbeiterversammlung vom Vorstand den Geschäftsbericht hört, fragt man sich ab und zu ob man im gleichen Unternehmen arbeitet.

Verbesserungsvorschläge

1) Klare Strategien mit Zwischenzielen und dem way-to-go wären ein Anfang.
Häufig hat man das Gefühl, dass Vorstand und Top-Management auf so großer Flughöhe unterwegs sind, dass sie vom laufenden Geschäft nichts mitbekommen.
2) Employee-Retention! Hört den MitarbeiterInnen zu! Die Fluktuation in allen Geschäftsbereichen ist enorm und schädigend! Da hilft auch kein "Wir befinden uns in der Transformation, da ist das normal" - wie es gerne seit 5 Jahren propagiert wird. Budgeting, Recruiting und Onboarding dauern so lang, dass Stellen teilweise fast 2 Jahre unbesetzt bleiben. Gerade bei solch zähen Prozessen ist es umso wichtiger die MitarbeiterInnen im Unternehmen zu halten. Aber dafür braucht es:
3) Mehr Personal in unterstützenden Funktionen. Die oberen Ebenen lenken den Kahn, aber die unteren halten den Motor am laufen.
4) Führt Projekte zu Ende und schließt sie offiziell ab! Gefühlt sind gerade drölftausend sogenannte Projekte offen und täglich kommen 10 dazu.
5) Feiert nicht nur die Marke und das Unternehmen in der Presse! Feiert auch die MitarbeiterInnen und die Projekte. Gebt den Leuten das Gefühl, dass Ihre Beteiligung zu etwas geführt hat.

Arbeitsatmosphäre

Die beiden Standort unterscheiden sich nicht nur örtlich. Das Mindset der Angestellten ist komplett unterschiedlich und führt häufig zu Reibungsverlusten. Innerhalb der Standorte herrscht augenscheinlich Harmonie, zumindest so weit man mitbekommt.

Kommunikation

Nach außen positioniert man sich gerne und oft in der Presse, vergleicht sich mit den Marktbegleitern und prahlt regelrecht mit jedem noch so kleinen Erfolg. Nach innen wird nicht viel kommuniziert. Wenn man keinen Vorgesetzten auf Direktor-Ebene hat, der einem die Infos weiterleitet bekommt man häufig nur Dinge mit, die über das Intranet oder Flurfunk geteilt werden.

Kollegenzusammenhalt

Innerhalb der Standorte ist der Zusammenhalt auf den jeweiligen Ebenen super. Standortübergreifend hakt es manchmal und sobald die Holding mit den Tochtergesellschaften kooperiert merkt man teilweise noch deutliche Vorbehalte.

Work-Life-Balance

Hier kann man absolut nicht meckern. Jeder kann arbeiten wann und wo man will, solange man seine Arbeit erledigt. Die Hardwareausstattung erlaubt jeder/jedem MitarbeiterIn absolute Flexibilität.

Vorgesetztenverhalten

Müsste ich meinen Vorgesetzen bewerten, stünden hier 5 Sterne, aber wenn es um die Bewertung der Vorgesetzten im Allgemeinen geht muss ich Kritik äußern. Bei vielen merkt man, dass Sie entweder die "my way or highway"-Schiene fahren oder sich in Ihrer Position so wohl fühlen, dass sie Ihren Kahn bloß nicht mit zu viel Arbeit zum Schaukeln gebracht sehen wollen. Ich habe einige MitarbeiterInnen das Unternehmen verlassen sehen, weil sie an ihren jeweiligen Vorgesetzten gescheitert sind.

Interessante Aufgaben

Wer Lust auf Politik und interkulturelle Konfliktlösung hat ist in der Holding genau richtig. Denn diese Themen bestimmen den Arbeitsalltag und müssen aus der Welt geschafft werden, bevor business-relevante Themen und Projekte aufgegriffen werden können. Durch jahrelanges dezentrales Wachstum haben sich die Ländergesellschaften so auseinanderentwickelt, dass eine zentralisierte Steuerung durch eine Holding extrem schwer zu implementieren ist. Nicht ohne Grund dauert dieser Prozess seit fast 10 Jahren an und ein Ende ist hier meines Erachtens nach nicht in Sicht.

Gleichberechtigung

Da ich noch keine Diskriminierung erfahren habe, bin ich vielleicht nicht in der Position diesen Punkt objektiv zu bewerten aber meinem persönlichen Empfinden nach findet bei Berner keine Unterscheidung nach Geschlecht, Herkunft, Gesundheit, sexueller Orientierung oder sonstigen Merkmalen statt.

Umgang mit älteren Kollegen

Auch hier sehe ich keine Andersbehandlung älterer KollegInnen. Jedem wird der gleiche Respekt gegenüber erbracht.

Arbeitsbedingungen

Die Büros in Köln sind gut erreichbar mit ÖPNV, Fahrrad und Auto. Parkplätze in der teuersten Tiefgarage Kölns werden kostenfrei zur Verfügung gestellt. Die Büros sind modern und fancy ausgestattet, wenngleich in Vollbesetzung ziemlich laut, aber dafür gibt es genügend Quiet-Rooms in die man sich zurückziehen kann.
Die Büros in Künzelsau haben den Charme einer Versicherung aus den 70er Jahren.
Die Mobile-Working Richtlinie erlaubte schon vor Corona das arbeiten von jedwedem Ort und macht den Job daher sehr attraktiv.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Es wird viel Wert auf Müll-Vermeidung gelegt. In Köln funktioniert das Büro zu 95% ohne Papier. Die Berner Group unterstützt jedes Jahr mehrere soziale Projekte indem Sie freiwillige MitarbeiterInnen abstellt um diese Projekte umzusetzen, benötigtes Material hierzu bereitstellt und häufig auch noch Geld on top spendet. So wurden z.B. während der Corona-Pandemie alte Laptops an Kinder gespendet, deren Familien sich nicht die Hardware für Homeschooling leisten konnten.

Gehalt/Sozialleistungen

Das Einstiegsgehalt ist okay, aber das wars dann auch. Gehaltsverhandlungen laufen ohne Beteiligung der MitarbeiterInnen ab. Falls man nicht mit einem Inflationsausgleich abgespeist wird, bekommt man sein neues Gehalt "vorgeschlagen", was man dann annehmen kann. Große Sprünge sind hier nicht mehr möglich.

Image

Practice what you preach!
Wenn das Unternehmen die Werte, mit denen es nach außen hin prahlt intern leben würde, wäre es ein toller Arbeitgeber. Leider ist vieles bislang nur Fassade.

Karriere/Weiterbildung

Schwierig. Weiterbildungen sind möglich wenn man sich selber kümmert aber von Unternehmensseite wird nur wenig aktiv gepusht.

HilfreichHilfreich?ZustimmenZustimmen?MeldenTeilen
Anmelden