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Boerse 
Stuttgart 
GmbH
Bewertung

Von Over-Compliance und dem Ruhm vergangener Tage

2,5
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr im Bereich Administration / Verwaltung bei Börse Stuttgart in Stuttgart gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Die Gehälter sind je nach hierarchischer Stufe dank des Bonus-Systems attraktiv, zumindest in den Jahren wo der Laden läuft. In den schlechteren Jahren, wo man mit dem Grundgehalt auskommen muss, ist es je nach hierarchischer Stufe und individuellem Gehalt auch mal nicht so gut.
Die Events für die Mitarbeiter sind ebenfalls als Plus für die BS Group zu verbuchen. Nach mehrmaligem Nachfragen bewegt sich auch manchmal was, auch wenn es Jahre dauert (Jobrad).
Der Standort ist top. Mitten in Stuttgart, auch für Mitarbeiter von außerhalb gut zu erreichen.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Wenig transparente Gehälter. Es kommt i.d.R. auf das persönliche Verhandlungsgeschick an oder ob man aus dem Freundes- und Bekanntenkreis eines C-Level (und davon gibt es viele) kommt. Altverträge spielen auch noch eine wichtige Rolle. „Equal pay for equal work“ ist nicht überall gegeben.
Einige „Altgediente“ aus der Führungsebene haben sich mit einem Hofstaat aus Ja-Sagern umgeben. Sie leben in einer Bubble, in der ihnen besagte Ja-Sager das bestätigen, was sie hören wollen. Ob dies der Realität entspricht, ist eher nachrangig. So kommen Informationen oben oft nur gefiltert oder teilweise auch verändert an. Wer direkten Zugang zur Führungsebene hat, bestimmt auf welcher Informationsgrundlage dort Entscheidungen getroffen werden.
Bürokratisch ist man die letzten Jahre in einigen Bereichen über das Ziel hinausgeschossen. Anstatt neues Geschäft an Land zu ziehen, liegt der Fokus mittlerweile in vielen Bereichen auf der Selbstverwaltung. Over-Compliance hemmt die Entwicklung. Schade, da der Laden mal echt Potenzial hatte.

Verbesserungsvorschläge

- Den Mut haben wieder unternehmerisches Risiko einzugehen anstatt in vielen Fällen als Late Follower zu agieren.
- Anstatt auf das „schwarze Loch“ Kryptowährungen den Blick aufs Kerngeschäft richten. Dort durch guten Service und marktgerechte Preise für die jeweilige Dienstleistung wieder Marktanteile gewinnen.
- Sich auch mal den unbequemen Wahrheiten stellen, anstatt nur auf seine Einflüsterer zu hören.
- Entbürokratisierung (!!!) Kein Mitarbeiter kennt die gefühlt hundert Regelwerke, die da irgendwo versteckt auf Sharepoint liegen (wenn man sie denn findet).
- Der Verwaltungsapparat ist aufgebläht und ein großer Kostenfaktor.
- Die Daseinsberechtigung jeder einzelnen Stelle hinterfragen.

Arbeitsatmosphäre

Kannst Du zu allem Ja und Amen sagen? Prima - Dann fühlst Du Dich wohl. Als Claqueur kannst Du es hier immer weit bringen, mit Einsatz nur manchmal. Ein Dankeschön für gute oder zusätzlich geleistete Arbeit sollte man nicht erwarten.

Kommunikation

Die Townhall-Meetings sind teils schon eine große Selbstbeweihräucherung. Sobald es was mit Krypto zu tun hat, wird jeder noch so banale „Erfolg“ gefeiert. Ansonsten ist die Kommunikation stark vom jeweiligen Vorgesetzten abhängig. Die Bottom2Top Kommunikation ist wie bereits geschrieben vom direkten Zugang zur oberen Führungsebene abhängig. Der jeweilige „Filter“ kann hier sehr gut steuern, wer oder was im guten Licht dasteht.

Kollegenzusammenhalt

Innerhalb eines jeweiligen Hofstaates gut. Hier funktioniert „cover my a..” meist super. Ansonsten kommt es stark auf die einzelnen Abteilungen an. Es gibt sehr angenehme Abteilungen/Bereich und dann halt auch andere.

Work-Life-Balance

Es gibt Mitarbeiter, die ein ganz angenehmes Arbeitsleben haben, pünktlich nach Hause kommen und das Ganze mit einem für die erbrachte Leistung überdurchschnittlichem Gehalt. Bei einigen reicht es noch für das ein oder andere Nebengewerbe.
Dann gibt es auch noch die anderen, die mit Arbeit zugemüllt werden, die massig Überstunden schieben (was auch der Erwartungshaltung mancher Vorgesetzter entspricht) und dann entweder im Burnout enden oder das Unternehmen verlassen.

Vorgesetztenverhalten

Es gibt einige wenige Lichtblicke, die ihre Führungsqualitäten trotz der Ellbogengesellschaft behalten haben. Vom C-Level über die MDs einzelner Tochtergesellschaften bis zu den Abteilungsleitern gibt es aber auch jede Menge Leute, die dort nur sind, weil sie sich selbst gut verkaufen können bzw. den Richtigen an der richtigen Position kennen.

Interessante Aufgaben

Die gibt es. Die bedeuten aber i.d.R. unbezahlte Mehrarbeit.

Gleichberechtigung

Das Geschlecht spielt keine Rolle, hier würde ich sagen geht man über die Gruppe gesehen auf Augenhöhe miteinander um. Auf dem Parkett hingegen sieht das anders aus. Ansonsten gilt wie man hier schon in anderen Bewertungen lesen konnte das Best-Buddy oder Hofstaat-Prinzip.

Umgang mit älteren Kollegen

Auch hier ist es mehr oder weniger ausschlaggebend zu welchem Zirkel man gehört. Der Umgang zwischen Kollegen und älteren Kollegen ist meist deutlich besser, als der zwischen Vorgesetzten und älteren Kollegen.

Arbeitsbedingungen

Man erhält eine Grundausstattung, um seine Arbeit zu erledigen. Je nach Chef und Bereich wird Dir ansonsten das Leben schwer oder angenehm gestaltet. Eine technische Schuld besteht seit Jahren. Das Gebäude hat auch schon bessere Zeiten erlebt. (Heizungen/tropfendes Glasdach) Mein Vergleich mit anderen AG: es ist noch viel Luft nach oben.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Ich würde sagen, man schwimmt mit dem Strom.

Gehalt/Sozialleistungen

Gehalt wie gesagt teils intransparent. Im Vergleich zur Branche wenig, im Vergleich mit dem Standort OK. Mit Mercedes, Porsche, Bosch und anderen AG am Standort kann man nicht unbedingt mithalten.

Image

Man lebt größtenteils noch vom Ruhm vergangener Jahrzehnte.

Karriere/Weiterbildung

Weiterbildung musste man einfordern. Mittlerweile gibt es ein „Talents“ Programm, wo neben einigen wenigen die da hingehören auch viele landen, die in den Bereich des Hofstaates der ersten oder zweiten Führungsebene gehören.

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