Nicht geeignet für selbstbewusste Frauen
Verbesserungsvorschläge
Schaut euch an, was die Filialen bewegt. Hört euch die Feedbacks der Filialleiterinnen und Mitarbeiterinnen an und lasst nicht nur die Bezirksleiter zu Wort kommen. Passt die Hierarchien an moderne Gegebenheiten an.
Kommunikation
Die Unternehmensleitung hat gar keine Vorstellung von den Gegebenheiten in den Filialen und unternimmt nichts, um die Herausforderungen der Mitarbeiterinnen zu verstehen und sie darin zu unterstützen. Es gibt pseudo Botschaften zu Mitarbeiternähe und es wird in peinlicher Weise versucht, ein family feeling vorzuspielen. Der Betriebsrat schweigt zu allem einvernehmlich mit der Unternehmensleitung.
Kollegenzusammenhalt
Obwohl die Kolleginnen alle unter ähnlichen Frustrationen leiden, entwickeln sie meist einen tollen Zusammenhalt. Galgenhumor und gegenseitige Unterstützung helfen weiter. Die Leitung sieht allerdings nicht gerne, wenn sich eine freundschaftliche Atmosphäre entwickelt und ruft dann zu mehr Verkaufsdisziplin auf. Schichten werden bewusst so gelegt, dass keine Kolleginnen mit freundschaftlichem Bezug gleichzeitig arbeiten.
Work-Life-Balance
Alle müssen maximal flexibel sein und springen, wenn Tchibo ruft. Es gibt kaum Vollzeitverträge. Diese Teilzeitverträge mit der Erwartung maximaler Flexibilität sind nicht mit anderen Jobs kombinierbar.
Vorgesetztenverhalten
Viele tolle Filialleiterinnen mit guter Führung und Nähe zu ihren Mitarbeiterinnen. Bezirksleiter regieren in Gutsherrenart.
Interessante Aufgaben
Es ist möglich und in der Filiale erwünscht, sich bei verschiedenen und wechselnden Themen einzubringen. Dekoration, Aufbau, jede Woche neue Artikel. Die Kaffee Schulungen sind gut.
Gleichberechtigung
In den Filialen fast ausschließlich Verkäuferinnen. In der Bezirksleitung und im Konzern fast nur Männer.
Umgang mit älteren Kollegen
In den Filialen, in denen ich gearbeitet habe, hatten wir einen guten Umgang aller Altersgruppen. Haben uns auch viel übereinander lustig gemacht und gescherzt, unabhängig vom Alter.
Arbeitsbedingungen
Mäßige Bezahlung, schwer vorhersehbare Einsatzplanung, Überstunden, Schleppen von schweren Waren aus Kellerlagern, weil Investition in Lifte eingespart wurde, offene Türen im Winter bis 5 Grad, Druck zu aufdringlichem Verkaufsverhalten, krasser Zeitdruck, viele Arbeitsunfälle mit teilweise schweren Verletzungen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Erste Ansätze zur Mülltrennung, aber kein durchgängiger Wille zu nachhaltigem Wirtschaften erkennbar, auch bei sozialen Themen eher öffentlichkeitswirksame Lippenbekenntnisse.
Gehalt/Sozialleistungen
Weit unter dem Durchschnitt der Brache. Deshalb wandern immer mehr Kolleginnen in besser bezahlte Arbeitsstellen ab.
Image
Tchibo genießt bei mittleren und älteren Kundengruppen noch immer einen guten Ruf. Das könnte sich ändern, weil den Verkäuferinnen immer weniger Zeit für die Kundenansprache und Kundenbetreuung bleibt.
Karriere/Weiterbildung
Es gibt für Verkäuferinnen festgelegte Schulungen zu Verkauf und Produkten. Die Schulungsqualität ist meist ganz gut. Wer weiterkommen möchte, muss sich anpassen.