Es muss anders werden, wenn es besser werden soll
Gut am Arbeitgeber finde ich
Wir haben eine lange Tradition und Identität und wir haben viel geleistet und alles zu den Erfolgen der Vergangenheit beigetragen. Das kann uns niemand mehr nehmen oder uns schlechtreden. Die Erfolge der Zukunft sind mit uns möglich.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Den Umgang und die Kommunikation der aktuellen GF mit der Belegschaft. Für mich fehlende überzeugende Strategien und Visionen zur Stabilisierung und Neuausrichtung des Unternehmens. Wenn man nur mal auf uns hören würde. Das größte Kapital sind die seit vielen Jahren und teils Jahrzehnten erfahrenen Mitarbeiter.
Verbesserungsvorschläge
Wenn man in der GF wenig Branchen- und Krisenerfahrung hat, müsste man umso mehr auf die Experten in der Belegschaft hören. Man sollte sich die Frage stellen, wie man jetzt schnell den Irrtum korrigieren kann, mit den aufgebauten Narrativen, Buzzwords und dem ideenlosen Personalabbau oder Präsenzpflichten könne man die Lage verbessern.
Arbeitsatmosphäre
Ich bin noch ein Mannesmann und durfte in den letzten 30 Jahren viele gute und weniger gute GFs genießen. Nach meiner subjektiven, bescheidenen Einschätzung, wurde das deutsche Unternehmen nur von 2012 bis 2015 in ähnliche Hände gegeben. Es blieb damals zu recht bei einer glücklicherweise recht kurzen Episode und wir konnten uns danach schnell wieder erholen. Die Auswirkungen auf die Arbeitsatmosphäre und den Unternehmenserfolg scheinen nun seit gut einem Jahr wieder ähnlich negativ wie damals zu sein.
Kommunikation
ExCo-Veranstaltungen, nach denen die häufig überlasteten Mitarbeiter wütend, niedergeschlagen und persönlich aufgrund der rüden Art und Weise der vernommene Worte sehr betroffen sind, sind für mich keine gute Kommunikation. Es nimmt im Alltag auch unheimlich viel Raum ein damit umzugehen. Diese Zeit fehlt für anderes.
Kollegenzusammenhalt
Es ist wirklich schön zu sehen, wie sich die Kollegen trotz extrem schlechter Stimmung auch weiterhin unterstützen und auch daran glauben, dass es sicher auch wieder eine bessere Zeit geben wird.
Work-Life-Balance
Noch super. Aber eines der Haupttools dafür (Home Office), steht (als Sündenbock?) auf der Kippe.
Interessante Aufgaben
Die gibt es wahrlich genug. Leider oftmals aus der Not heraus.
Umgang mit älteren Kollegen
"Alt" ist man hier mit 58 und wird dann mit all seiner Erfahrung vor allem als Potenzial für Personalabbauziele gesehen.
Arbeitsbedingungen
Wir zehren von der Substanz aus früheren Tagen und stehen dadurch immer noch gut da. Moderner Standort, 100% Home Office mit Ausstattung, gute Kantine, genug kostenlose Parkplätze Fitnessstudio etc. Aber es wird längst verdichtet (oft ist es in den vedichteten Büros und Meetingräumen wieder übervoll, während sich gleichzeitig beklagt wird, dass nicht genug ins Büro kämen, passt irgendwie nicht zusammen?!). Aber es ist extrem laut und wuselig, weshalb ja auch viele das Home Office so schätzen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Wird immer hoch gehalten. Aber dann drängt man ausgerechnet bei einem Kommunikationsunternehmen alle zurück ins Büro, um von dort seine Telefonkonferenzen mit der halben Welt zu halten. Kannst Du Dir nicht ausdenken!
Gehalt/Sozialleistungen
War mal wirklich gut. Seit zwei Jahren sieht es eher mau aus. Deutlicher Reallohnverlust ist hinzunehmen.
Image
Der Ruf ist schlecht. Das liegt sicherlich auch an vielen Presseberichten und persönlichen Erfahrungen zu Verhalten von Fachhändlern, schlechter Verfügbarkeit und Performance im Kabel usw. Hier rächt es sich in meinen Augen, dass man vieles lange kaputtgespart und Übernahmen viel zu spät und dann viel zu teuer durchgezogen hat. Aber das wurde nicht in Deutschland entschieden und gute Geschäftsführer haben deswegen gemäß entsprechender Presseberichte auch in den Sack gehauen.
Karriere/Weiterbildung
Auch hier regiert der Rotstift und man ist weit von früheren Niveaus entfernt.