Ein gewachsener Familienbetrieb, der es bis jetzt nicht geschafft hat, sich als Industriebetrieb zu organisieren
Gut am Arbeitgeber finde ich
An sich ist der Umgangston zwischen den MitarbeiterInnen recht gut, es ist ein ziemlich krisensicherer Arbeitsplatz bei einem Marktführer in einer stabilen Branche mit konstantem Wachstum.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Für diese Größe mit einem Umsatz von 30 Mio. € wäre ein Mindestmaß an Organisation notwendig, aber dafür fehlt der Geschäftsführung das fachliche und methodische Verständnis. Prinzipien der Geschäftsführung: MitarbeiterInnen sollen nur so wenig wie möglich wissen, die Entscheidungen werden nur von Geschäftsführern getroffen, alles "so einfach" wie möglich, "schauen wir mal" als Standard Phrase, kein Verständnis für Planung oder vorausschauendes Denken oder Handeln, "möglichst keine Ausgaben" an Stelle der Analyse von Kosten und Einsparungsmöglichkeiten.
Verbesserungsvorschläge
Ein zeitgemäßer Standard einer Unternehmensführung, wie sie sich in den letzten 20 Jahren allgemein durchgesetzt hat und bei jeder höheren Ausbildung vermittelt wird, würde das Unternehmen wirtschaftlich auf eine stabile Basis stellen und bietet sehr große Einsparungsmöglichkeiten.
Das wäre unbedingt notwendig, wenn die Konkurrenz größer werden würde oder das Unternehmen durchschaubarer werden soll.
Arbeitsatmosphäre
Keine konkreten Zielvorgaben, daher keine Überprüfung der Ergebnisse, keine Anerkennung und damit geringe Motivation.
Überforderung und Stress der MitarbeiterInnen auf Grund der Personalpolitik (Qualifikation, Anzahl der MitarbeiterInnen)
Kommunikation
Autoritärer Führungsstil der Geschäftsführung, bei dem nur die nötigste Informationsweitergabe gewünscht ist. Selbst Angestellte, die (hoch) qualifiziert und mit dem Aufgabengebiet befasst sind, werden oft kurzfristig von der Geschäftsführung vor vollendete Tatsachen gestellt.
Kollegenzusammenhalt
Mit einem Großteil der KollegInnen ist die Zusammenarbeit gut, aber wegen der veralteten Personalpolitik gibt es Einzelne, die sich ohne Konsequenzen ein Verhalten herausnehmen können, das eigentlich zu Verwarnungen führen müsste.
Work-Life-Balance
Auf Grund der Personalpolitik ist es relativ leicht möglich, Zeitausgleich oder Urlaub zu bekommen. Da die Aufgabenbereich sehr flexibel sind, findet sich leicht eine vorübergehende Vertretung.
Vorgesetztenverhalten
Patriarchaler Führungsstil der Geschäftsführung, Vorgesetzte der mittleren Ebene sind in der Regel nach dem "Peter" Prinzip beförderte Angestellte, der Umgang mit Vorgesetzten bis inkl. mittlere Ebene ist aber allgemein sehr kollegial.
Interessante Aufgaben
Das Unternehmen ist eher unter-organisiert und auf Flexibilität aufgebaut, daher größere Freiheiten.
Gleichberechtigung
Personalpolitik basiert darauf, als SachbearbeiterInnen in erster Linie Frauen Halbtags einzustellen, was zwar die Kinderbetreuung einfach, aber Aufstiegschancen unmöglich macht.
Es gibt dementsprechend keine einzige Frau in einer Führungsposition.
Umgang mit älteren Kollegen
Neuanstellung von ArbeitnehmerInnen 45+ nicht bekannt. Langdienende Kollegen sind ein geschätzter und großer Teil der Belegschaft. Auf Grund der Personalpolitik werden generell wenig (jüngere) KollegInnen angestellt.
Arbeitsbedingungen
Alte und neue Büros haben Mängel, kein durchgehendes Konzept bei der Klimatechnik. Angestellte helfen sich mit Behelfslösungen oder müssen das Arbeitsinspektorat einschalten, damit sich gravierende Missstände ändern.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
In den Büros wird Papier und Restmüll getrennt, in den zugehörigen Büroküchen zusätzlich Biomüll ....
Gehalt/Sozialleistungen
Durchschnittliche pünktliche Entlohnung.
Image
MitarbeiterInnen sind mit dem Unternehmen zufrieden, sehen zwar Probleme, nehmen sie aber als nicht so schwer wahr.
Karriere/Weiterbildung
Es existieren keine Weiterbildungsmöglichkeiten oder Förderungen durch das Unternehmen. Es gibt keine internen Schulungen oder Anleitungen für das ERP-System oder sonstige interne Abläufe. Produktschulungen für ein Produkt werden nur einmal bei Neueinführung durchgeführt. Neue MitarbeiterInnen werden von KollegInnen "geschult".