Leider eine enttäuschende Erfahrung
Arbeitsatmosphäre
Schlecht. Es wird sehr oft geschrien. Und meist ohne wirklichen Grund. Einfach nur, weil manche Personen öfters einen schlechten Tag haben und es dann an denen auslassen, die in der Hierarchie unter ihnen stehen. Es kam vor, dass Mitarbeiter/innen deswegen weinten oder über schlaflose Nächte, zittrige Hände und Panikzustände klagten.
Kommunikation
Es gibt Teamsitzungen. Aber nur innerhalb der einzelnen Gruppen (Ärzte/innen, Assistenten/innen, Biologen/innen). Meist wissen die Ärzte/innen nicht was es bei den Assistenten/innen für Änderungen gibt und andersrum wissen die Assistenten/innen nicht, was es bei den Ärzten/innen für Neuerungen gibt. Dies kann zu Verwirrungen führen. Außerdem zu häufigen und unnötigen Rückfragen. Und manchmal auch zu Fehlern.
Von wichtigen Ereignissen im Unternehmen (zB das Ausscheiden einer Führungskraft) erfährt man durch Zufall oder durch die Medien.
Kollegenzusammenhalt
Im Großen und Ganzen ist der Zusammenhalt innerhalb der einzelnen Abteilungen gar nicht mal so schlecht. Es gibt natürlich, wie in jedem Unternehmen, kollegiale Mitarbeiter/innen und hinterlistige Mitarbeiter/innen.
Work-Life-Balance
Da man als Assistent/in 3 bis 4 Wochenenddienste pro Monat arbeiten muss und seine Wochenenddienste bei Urlaub sogar selber organisieren (d.h. mit anderen Mitarbeitern/innen tauschen) muss, ist von einer Work-Life-Balance nicht mal im Ansatz zu sprechen. Man kann froh sein, wenn man belastbar genug ist um kein Burn-Out zu bekommen.
Vorgesetztenverhalten
Die Leitung interessiert sich leider nicht für ihre Mitarbeiter/innen. Es sind gute 40 Mitarbeiter/innen in der Zentrale in Bregenz angestellt und die Leitung besteht aus 2 – 3 (wechselnd) Personen. Die Fluktuation ist aber so enorm, dass es keiner der leitenden Persönlichkeiten für nötig ansieht bei Bewerbungsgesprächen dabei zu sein, die Mitarbeiter/innen zu begrüßen, wenn sie die neue Stelle antreten, oder zu verabschieden, wenn sie das Unternehmen wieder verlassen. Als Mitarbeiter/in ist man eine Nummer. Mehr nicht.
Interessante Aufgaben
Das Aufgabengebiet an sich ist interessant. Leider funktioniert es mit der Organisation nicht so wirklich gut. Dies ist zeitaufwändig und kontraproduktiv, was einem schnell die Freude an der Arbeit nimmt. Auf Verbesserungsvorschläge wird nicht eingegangen.
Es gibt bei den Assistenten/innen ein Rotationsverfahren, bei welchem in regelmäßigen Abständen die Abteilung gewechselt werden sollte. Manche Abteilungen sind beliebter als andere, da die Arbeit interessanter und/oder der Stressfaktor nicht ganz so hoch ist. Die Einteilung, wer wie oft in welcher Abteilung arbeitet, geschieht jedoch mehr aus Sympathiegründen, als nach einem geregelten Schema.
Gleichberechtigung
Die Arbeitseinteilung erfolgt aus Sympathiegründen und nicht nach einem geregelten Schema.
Das Gehaltsschema ist ebenso undurchsichtig. Es wird deshalb von der Personalleitung ausdrücklich gebeten nicht untereinander über das Gehalt zu sprechen.
Umgang mit älteren Kollegen
Die Neubesetzung der Stellen im Assistenzbereich erfolgt meist durch sehr junge Mitarbeiter/innen.
Arbeitsbedingungen
Das Zentrum ist sehr schön und und hell. Im Sommer ist es etwas heiß, aber das ist wohl in allen Büros ohne Klimaanlage so.
Die Probezeit und die Kündigungsfrist betragen jeweils 3 Monate. Viele Mitarbeiter/innen geben bereits während der Probezeit auf. Selten hält ein/e Mitarbeiter/in die Kündigungsfrist durch. Meistens werden einvernehmliche Lösungen getroffen oder Krankenstand genommen.
Das Computerprogramm ist veraltet und unübersichtlich.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Über das Umweltbewusstsein kann ich nicht viel sagen. Dies habe ich nicht aktiv als gut oder schlecht wahrgenommen. Das Sozialbewusstsein ist jedenfalls nicht wirklich vorhanden. Geld wird sicher höher bewertet als der Mensch.
Gehalt/Sozialleistungen
Achtung: Man hält sich nicht immer an die Versprechen, welche bei der Einstellung gemacht wurden. Hier wirklich darauf achten, dass alles im unterzeichneten Dienstvertrag festgehalten wurde.
Image
Die meisten Mitarbeiter/innen halten ihre Augen und Ohren nach anderen Möglichkeiten offen. So richtig zufrieden klingen die wenigsten.
Karriere/Weiterbildung
Die internen Fortbildungen sind rar, aber ganz interessant. Für die Assistenten/innen gibt es meines Wissens nach keine Möglichkeit eine externe Fortbildung zu besuchen - außer die gesetzlich verpflichtende Ausbildung zum/zur Arztassistent/in.