Meine Erfahrung als Grabungstechniker:in
Gut am Arbeitgeber finde ich
Es ist auf der Grabung immer Kaffe da, ein buntes Kollegium was freundschaftlich zusammenhält. Erlaubt Quereinsteiger:innen einen Einblick in die Archäologie. Durch die Arbeit wird man unglaublich Fit!
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Aussichtslosigkeit, dass eine Grabung zur Frist fertig wird. Zu viel vorgenommen und sich beschweren, dass es zu weinige Angestellte gibt, während ein Grossteil der frisch Angestellten zum Winter nicht verlängert wird. Arbeitsverträge für nur zwei Monate lässen einen in steter Angst zurück.
Verbesserungsvorschläge
Organisationsabläufe optimieren. Späte Arbeitspläne und immer die Sorge, ob man nun verlängert wird sind ein No-Go. Offenheit für Verbesserung am KV, dass die Gehaltsbedingungen sich verbessern. Beschaffung von Arbeitsklamotte mehr fördern.
Arbeitsatmosphäre
Bunte Grabungsteams, mit Koleg:innen unterschiedlichester Erfahrungen und Motivation. Aber alle packen mit an und agieren freundschaftlich.
Kommunikation
Für normal sind Arbeitsabläufe klar geklärt. Doch kommt es vor, dass sehr spontan man in einem anderen Team/Grabung eingesetzt wird.
Die mitgeteilten Aufgaben bei der Grabung sind zT zwischen den Grabungsleiter:innen widersprüchlich.
Kollegenzusammenhalt
Man achtet aufeindander, dass niemand überansprucht wird und Mittags/Kaffee/Schatten/Wärme/Trinkpausen eingehalten werden. Arbeitsaufläufe werden untereinander gut kommuniziert, dass man gut vorrankommt. Alle sind immer für nen Schmäh bereit.
Work-Life-Balance
Arbeitszeiten auf der Grabung sind fix. Doch durch zT längere Anfahrten kommen 2h zu der eigentlichen 8h Arbeitszeit dazu. Urlaub soll am Besten zu festen Weihnachtszeiten konsumiert werden, da sonst zwischen den Feiertagen nur monotone Arbeit angeboten werden kann.
Vorgesetztenverhalten
Grabungsleiter:innen sind gut drauf, es wird Rücksicht auf einen genommen. Vom Büro oft etwas chaotisch, Vertragsverlängerungen werden zu spät kommuniziert.
Interessante Aufgaben
Grabungen sind jeden Tag ein Glücksspiel. Den einen Tag hat man einen super Fund - den nächsten Tag ist es monotone körperliche Arbeit.
Gleichberechtigung
Diverses Kollegium. Jung - Alt, Herkunft, Religion, Geschlecht: alles vertreten und man kommt super miteinander zurecht.
Umgang mit älteren Kollegen
Student:innen arbeiten das gleiche wie Alteingesessene.
Arbeitsbedingungen
Harte körperliche Arbeit, sehr schmutzig. Arbeitskleidung wird nicht gestellt. Möglichkeit, dafür was zu erstatten ist einmal pro Jahr möglich, wird aber nicht gut kommuniziert. Anfahrt zur Grabung oft sehr lang. Arbeitsgerät ist in Ordnung. Keine weiteren Benefits.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Norgrabungen für ein neues Parkhaus auf einer Grünfläche ist umwelttechnisch nicht ideal. Das ist aber nicht in den Händen der Firma sondern des BDAs.
Am Sozialbewusstsein wird durch den Betriebsrat aktuell fleissig gearbeitet.
Gehalt/Sozialleistungen
Alle auf der Grabung verdienen Ihr KV Mindestgehalt (Handwerk), was sehr gering ist im vergleich zu anderen Branchen. Der Betriebsrat arbeitet daran dies zu bessern. Tagesdiäten, für Anfahrt etc jedoch sind ein kleines Extra.
Image
Die Grabungsfirmen untereinander unterbieten sich gegenseitig in Ihren Angeboten, statt Zusammenzuarbeiten. Archäologische Grabungenstossen bei Passanten meist auf Interesse.
Karriere/Weiterbildung
Bildungskarenzen werden gestattet. Aufstiegsmöglichkeiten eher gering. Von Grabungstechniker:in zu Fachkraft zu Grabungsleiter:in macht gehaltlich bisschen was mit dementsprechend anderen/mehr Aufgaben. Weiterbildung intern für mehr Aufgaben/theorie nur durch Eigeninitiative.