Herbe Enttäuschung
Gut am Arbeitgeber finde ich
Ich habe viel gelernt, sowohl auf privater, als auch beruflicher Ebene und kann nach wie vor viele Vorgehensweisen, Strukturen und Abläufe anwenden.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Dass man es nicht schafft, auf professioneller Ebene Kritik anzubringen und dass man es nicht schafft, unparteiisch zu agieren. Entscheidungen sollten rasch getroffen und den Mitarbeitern mitgeteilt werden. Darüber hinaus sollte es die Möglichkeit geben, Konflikte ansprechen zu können, anstatt sie unter den Teppich zu kehren.
Verbesserungsvorschläge
Umgang mit den Mitarbeitern verbessern, professioneller agieren, sich für die Probleme der Mitarbeiter aufrichtig interessieren und nicht nur so tun. Eine Weiterbildung im Bereich Konfliktmanagement würde der Führungsebene gut tun.
Arbeitsatmosphäre
Am Anfang gut, gegen Ende hin immer schlechter. Besonders in den neuen Räumlichkeiten und Gegebenheiten mehr als seltsam und angespannt.
Kommunikation
Bis auf die jährlich stattfindende Klausur (in der man "spaßige" Gruppenübungen/-spiele durchgeführt und so getan hat, als würde man wirklich produktiv und kollegial an einem Strang ziehen) nur äußerst selten.
Kollegenzusammenhalt
Ganz abhängig davon, mit wem man zusammengearbeitet hat. Grundsätzlich gab es aber immer kleine Grüppchen, bei denen es Zusammenhalt und Kollegialität gab, darüber hinausgehend kam es aber immer wieder zu kleineren Spannungen, Sticheleien und Streitereien, sowie kindischem Verhalten.
Work-Life-Balance
Grundsätzlich eine gute Work-Life-Balance, allerdings war es schier unmöglich Urlaub zu den Zeiten zu bekommen, an denen man ihn sich nehmen wollte. Wenn man nicht gerade im August oder zu Weihnachten/Neujahr Urlaub haben wollte (zu letzterem Termin muss (!) man sogar zwei Wochen seines Urlaubs konsumieren), war es schier unmöglich, besonders, wenn sich der Kollege/die Vertretung quer gestellt hat...
Vorgesetztenverhalten
Bei Konflikten zwischen Mitarbeitern wird gar nicht erst erwogen, ein klärendes Gespräch mit allen Beteiligten zu suchen und eine Lösung für das Problem zu finden. Vorgesetzte bekommen oftmals tage-, wenn nicht sogar wochenlang nicht direkt mit, welche Leistung die Mitarbeiter genau erbringen, wie sie arbeiten und welchen Einsatz sie bringen, fühlen sich aber dennoch dazu bemüssigt, eine Meinung an Hand dessen zu formen, was ihre Lieblingsmitarbeiter ihnen so erzählen, egal ob wahr oder unwahr. Diese wird dann anschließend, in persönliche Beleidigungen verpackt, dem betreffenden Mitarbeiter im Gespräch vor den Latz geknallt. Professionalität und Konstruktivität sieht wahrlich ganz anders aus... besonders, wenn man inzwischen weiß, wie es auch anders gehen kann!
Interessante Aufgaben
Man hat immer die gleichen Aufgaben mit nur sehr geringen Abweichungen, sodass man sich irgendwann nur noch im Hamsterrad befindet. Teilweise wird durch unklare Entscheidungsfindung von oben, fehlende Zeit für Besprechungen und unnötige zusätzliche Stressfaktoren das Frustrationslevel hoch gehalten. Dadurch verwundert es kaum, dass in dieser Position die Fluktuation äußerst hoch ist. In den Augen der Führungskräfte liegt es jedoch ausschließlich daran, dass die Mitarbeiter "so jung sind und eben daher nicht so lange in einer Position bleiben möchten".
Gleichberechtigung
Hier kann man nichts Schlechtes sagen, weibliche Mitarbeiter werden gleichberechtigt behandelt und sind auch überproportional auf Führungs-/Entscheidungsebene vertreten.
Umgang mit älteren Kollegen
Der Altersdurchschnitt ist äußerst jung, bei der Einstellung neuer Mitarbeiter wird auch sehr auf das Alter geschaut. Ältere Arbeitnehmer, insbesondere auch Langzeitarbeitslose, haben hier äußerst schlechte Karten. Wenn man den Lebenslauf eines Bewerbers 45+ vorlegt und sich dafür einsetzen möchte, dass dieser eingeladen wird, wird von den Führungskräften direkt und ohne Umschweife mit einer fadenscheinigen Ausrede abgeblockt.
Arbeitsbedingungen
Die Räumlichkeiten sind nach einem Shared Desk/Open Office Prinzip ausgelegt. Trotz schalldämpfenden Teppichen und Wandvertäfelungen kann es durchaus laut werden, vor allem, wenn man in einem Durchgangsbereich sitzt. Die technische Ausstattung war einwandfrei, neben dem Laptop erhält jeder MA auch ein Diensthandy, welches er/sie auch privat nutzen darf.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt ist in Ordnung, könnte aber höher sein. Gehaltserhöhungen gibt es grundsätzlich nicht, nach dem Motto "gibt man es einer Person, wollen alle eine". Überstunden soll man ebenso nach Möglichkeit vermeiden, damit diese nicht ausbezahlt werden müssen. Stütze für das Mittagessen gibt es keine, lediglich Gutscheine erhält man gelegentlich. Dass die Jahreskarte der Wiener Linien von der Firma bezahlt wird ist jedoch positiv hervorzuheben.
Image
Nach außen hin gut, nach innen chaotisch.
Karriere/Weiterbildung
Aufstieg ist so gut wie unmöglich, besonders in eher administrativen Tätigkeitsfeldern. Weiterbildung wird einem zwar versprochen, in der Realität dann aber nicht oder nur unzureichend gewährt (man kann sich lediglich aus dem hauseigenen Kursangebot was aussuchen...)