Agentur mit Potential, aber jetzt weiß ich was ich nicht mehr möchte
Gut am Arbeitgeber finde ich
Dass die Führungsebene gut vernetzt ist und sich allein daraus potentielle Aufträge ergeben. Das Team (und ich habe echt viele MitarbeiterInnen in dieser kleinen Agentur kennen gelernt) war immer gut.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Arbeitszeiten, persönlicher Umgang mit Kollegen und die Art zu arbeiten ist nicht mehr zeitgemäß und steht im Widerspruch dazu eine "coole" Agentur sein zu wollen.
Arbeitsatmosphäre
Teamzusammenhalt war top, großer Leistungsdruck und eine mangelhafte Work-Life-Balance führen aber zu einer extrem hohen Fluktuation. Viele MitarbeiterInnen haben sich auch den Umgangston nicht gefallen lassen und sind deswegen oftmals noch im Probemonat gegangen.
Kommunikation
Kommunikation könnte transparenter sein.
Kollegenzusammenhalt
Team hat gut zusammen gehalten und sich gegenseitig bei Problemen/Herausforderungen geholfen. Leider musste man sich regelmäßig auf neue KollegInnen einstellen, daher wird es nie diesen enormen Kollegenzusammenhalt geben, den man sich eigentlich in einer Agentur wünscht.
Work-Life-Balance
Praktisch nicht vorhanden, man wurde darauf angesprochen, wenn man pünktlich gegangen ist. Urlaub zu nehmen war immer schwierig, insbesondere, wenn es mehr als eine Woche war (eigentlich unmöglich). Überstundenpauschale gehört als fixer Bestandteil zum Vertrag - ich habe oftmals mehr als 60/70 Stunden pro Woche gearbeitet und musste dann hart darum kämpfen meinen Zeitausgleich zu erhalten.
Vorgesetztenverhalten
Micromanagement - Führung schaut einem ständig über die Schulter und traut dem Team bzw. einzelnen Kollegen nur wenig zu. Wertschätzung war leider nicht vorhanden und artete in cholerischen und untergriffigen Auseinandersetzungen aus. Je nachdem was für ein Typ Mensch man ist, kommt man besser damit klar als andere- wer hart ist und "nein" sagen kann ist hier sicherlich besser beraten.
Interessante Aufgaben
Aufgaben waren soweit interessant, man konnte sich auch selbst einbringen. Leider zählten am Ende des Tages aber die Ideen der Geschäftsführung und wie der Gewinn bestmöglich maximiert werden konnte vs. sinnvolle/kreative Lösungen zu finden.
Gleichberechtigung
Es gab Lieblinge und Personen, die regelmäßig schikaniert wurden.
Umgang mit älteren Kollegen
Die älteren Mitarbeiterinnen gibt es nicht mehr, da die Mitarbeiter zu rasch wechseln und man ihnen nicht genug bietet, dass sie in der Agentur bleiben.
Arbeitsbedingungen
Arbeitsbedingungen waren in Ordnung. Großraumbüro ist gut erreichbar und schön eingerichtet. Leider kaum Privatsphäre und auch
Gehalt/Sozialleistungen
Absolut unterirdisch- auch nach Darlegen und Vorrechnen was man dem Unternehmen eingebracht hat wird man abgeschmettert und verweist auf nicht monetäre Benefits (z.B. Weihnachtsfeier). Davon hat der Mitarbeiter aber wenig und zeigt, dass kurzfristige Gewinne/Einsparungen wichtiger sind, als der Aufbau einer nachhaltigen Unternehmenskultur mit einem fixen Team.
Image
Der Ruf der Agentur war ursprünglich recht gut, wird aber immer schlechter. Die Mitarbeiter verlassen das Unternehmen meist frustriert und tragen das Image nach außen. Kunden bleiben meist nicht lange dabei.
Karriere/Weiterbildung
Zur persönlichen Weiterentwicklung: ja! Das liegt dann aber an einem selbst- ganz nach dem Motto 'Friss oder stirb'. Schulungen oder Weiterbildungen wurden generell nicht angeboten. Karriere ist nicht zu machen- dafür sind die Hierarchien zu flach und die Anreize nicht ausreichend