Sehr angenehmer Job beim erfolgreichen Marktführer für Anwaltssoftware, sofern man nicht reich werden möchte
Wofür möchtest du deinen Arbeitgeber im Umgang mit der Corona-Situation loben?
Es wurde frühzeitig Homeoffice für alle ermöglicht. Als der Shutdown noch ein Gerücht war, saßen schon 2/3 der MA im Homeoffice (es wurden dann alle), es wurde jedem freigestellt, wo er arbeiten möchte. Die Geschäftsführung schickte Infos an alle und hielt Telefonkonferenzen ab um den Mitarbeitern die Sorgen zu nehmen. Es wird auch darauf geachtet, dass nicht nur blind Gutstunden abgebaut werden und die Mitarbeiter nach der Krise mit leerem Urlaubskonto dastehen, sondern aktiv Dinge angegangen werden (zB Dokumentationen verbessern, Abläufe verbessern, Besprechungen abhalten) und so die Zeit genutzt wird.
Arbeitsatmosphäre
Es gibt mehrere Abteilungen, die sich auch in verschiedenen Teilen des Gebäudes am Innsbrucker Hauptstandort befinden und auch noch einen weiteren Standort in Wien. So kann ich natürlich primär nur über meine Situation berichten. Bei uns ist es sehr freundlich und familiär, man geht gerne in die Arbeit und freut sich auf die Kollegen. Die Hierarchie ist flach gehalten und die Abteilungsleiter bzw. die Geschäftsführung geben einem nie das Gefühl, dass man "eine Stufe tiefer" steht.
Kommunikation
Es findet einmal im Monat ein Stammtisch statt, bei dem man sich Abteilungsübergreifend austauschen kann. Man bekommt ein Essen vom Lieferdienste spendiert und das Ganze zählt sogar noch als Arbeitszeit. Jede Abteilung erhält Budget für ein jährliches Abteilungsevent, fast jedes Jahr gibt es für die gesamte Firma einen Firmenausflug (mit Übernachtung, Gardaland, Münchenausflug usw). Es finden daneben häufig Besprechungen statt, größere Veränderungen werden frühzeitig angekündigt, internes eigenentwickeltes Kommunikations-System, es wird viel schriftlich festgehalten, falls man nicht live teilnehmen kann. Es gab früher häufig Informationswüsten und so manche Änderungen haben wir erst von den Kunden erfragt, das hat sich stark verbessert, ist aber noch nicht perfekt.
Kollegenzusammenhalt
Inzwischen ist das Unternehmen auf 70 Mitarbeiter angewachsen, dass nicht jeder jeden mag ist ganz normal. Aber ich fühle mich wohl unter meinen Kollegen. Man hilft sich untereinander, schaut dass nichts liegen bleibt.
Work-Life-Balance
Hier kann man nur positiv berichten! Es gibt natürlich gewisse Regeln, etwa dass nicht jeder mit Kundenkontakt gleichzeitig frei haben kann, aber das ist leicht machbar. Auch sehr kulant, wenn es einem mal nicht gut geht, dass man nicht sofort zum Arzt muss.
Vorgesetztenverhalten
Vor einigen Jahren gab es einen Wechsel der Geschäftsführung. So festgefahren die alte Geschäftsführung war, so planlos war die Neue. Es dauerte einige Zeit aber es gab sehr viele positive Veränderungen und Gesinnungswechsel. Beispielsweise war Homeoffice früher ein NoGo und ist inzwischen als nützliches Werkzeug angesehen. Die Kommunikation ist offener geworden, man erhält einen Einblick in die Richtung, in die man die Firma entwickeln möchte. Ebenso ist man eingeladen gute Ideen vorzubringen, wird eingebunden und erhält Gehör oder eine Ablehnung, auf jeden Fall eine klare Ansage. Einzig: man muss manchmal über Wochen einer Entscheidung nachlaufen.
Umgang mit älteren Kollegen
Es gab bisher erst einen Pensionsantritt (der Mitarbeiter war jedoch über 30 Jahre im Unternehmen), es werden auch Mitarbeiter über 50 angestellt. Das Unternehmen verfolgt die Philosophie, dass Erfahrung sehr wertvoll ist und möchte Mitarbeiter möglichst lange halten.
Arbeitsbedingungen
Die Bürotechnik und EDV ist in Ordnung, auch bei den Stühlen wird nicht gespart und mehrere hundert Euro pro Mitarbeiter in die Hand genommen. Jedoch ist das Büro "abgewohnt" und sollte renoviert werden und: es gibt keine Klimaanlage, man hält es in den Sommermonaten kaum aus.
Gehalt/Sozialleistungen
Fangen wir mit der Haben-Seite an: man kann Mehrarbeit leisten und entscheiden, ob man diese als Zeitausgleich oder ausbezahlt haben möchte. Zum Geburtstag bekommt man immer eine Kleinigkeit und es gibt auch Boni für langjährige Firmenzugehörigkeit. Gehaltsverhandlungen sind zäh. Vergleiche von Gehaltsplattformen werden als unglaubwürdig abgetan ("niemand zahlt so viel, die Zahlen können nicht stimmen") - kurz: es regiert der Kollektiv! Zur Erinnerung liebe Geschäftsführung: der Kollektivvertrag ist das MINDEST-Gehalt, welches laut Gesetz bezahlt werden muss und keine Errungenschaft, die man sich auf die Fahnen schreiben sollte (auch nicht in Stellenanzeigen die obligatorische "Bereitschaft zur Überzahlung" reinschwindeln). Man muss sogar seinen Parkplatz vom Nettogehalt selber bezahlen.
Image
Man arbeitet gerne bei Advokat und Geld ist nicht alles. Die restlichen Konditionen sind so gut, dass sie das geringere Gehalt ausgleichen. Dennoch: die Bezahlung ist ständig Thema.
Karriere/Weiterbildung
Man kann sich weiterbilden und wird dabei unterstüzt. Führungspositionen werden häufig intern nachbesetzt und nur selten direkt ausgeschrieben.