Kann mich meinen Kollegen aus Deutschland nur anschließen ! Veränderung in der Führungsebene wäre dringen nötig
Gut am Arbeitgeber finde ich
jeder Monatslohn ist pünktlichst am Konto
Krankenstände sind kein Problem wenn sie nicht ausufern
private Erledigungen sind nach Rücksprache problemlos möglich
Events und Veranstaltungen für alle Mitarbeiter auf hohem Niveau
Geräteverleih für Mitarbeiter minus 70%
Disponenten der LKW Fahrer sitzen einem nicht im Nacken
ich würde (m)einem Freund diese Firma grundsätzlich empfehlen jedoch kann ich jedem nur ans Herz legen alles schriftlich festzuhalten, sich ein Handy mit großer Speicherkarte für Fotos zuzulegen und alles festzuhalten was einem später vorm Arbeitsgericht helfen könnte
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
etwas chaotische Firmenstruktur
In Sittard dürfte man keine Ahnung haben was in den einzelnen Filialen wirklich schief läuft bzw. wo die Probleme sind und verlässt sich hierbei scheinbar auf das Feedback der einzelnen Manager in der Filiale vor Ort, diese sind meist jedoch noch sehr jung und lebensunerfahren und treffen Entscheidungen nach gut Dünken und nicht nach know-how
Schulungen und Kurse werden viel zu spät angeboten bzw. garnicht
Mitarbeiterbefragungen und -Bewertungen sind eine Farce und werden nachträglich bearbeitet nachdem man sie unterschrieben hat
langjährigen Mitarbeitern in den unteren Bereichen wird viel weniger Gehör geschenkt als erst seit kurzem eingestellten Mitarbeitern in Führungspositionen
Verbesserungsvorschläge
für Manager- oder Führungspositionen beim Gehalt nicht sparen sondern "alte Füchse" mit langjähriger Erfahrung oder hoher Sozialkompetenz einstellen, eine schlechte Bezahlung und zu junge Manager haben zur Folge dass letztlich nur noch egomanische narzistisch gestörte Persönlichkeiten an Bord bleiben oder Personen die in der Privatwirtschaft aufgrund mangelnder Kompetenz nie einen Job finden würden - wie meine Kollegen aus Deutschland schon in anderen Bewertungen geschrieben haben gilt für Österreich das selbe - der Fisch fängt beim Kopf zum Stinken an !
sollte man dem einzelnen Mitarbeiter schon im Vorfeld und im Keim bei Problemen und Anregungen mehr Gehör schenken könnte BOELS nicht nur jedes Jahr der beliebteste Arbeitsgeber sondern auch einer der umsatzstärksten Firmen in Europa werden, also ich würde gerne loyal mithelfen ;-)
Arbeitsatmosphäre
BOELS organisiert alle möglichen Feste und Veranstaltungen für seine Mitarbeiter inkl. einem jährlichen Familiday und lässt sich dabei absolut nicht lumpen - daher 2 Sterne.
Minus:
Es bedarf jedoch dringend an kompetenten Führungskräften die auch wirklich gut die Mitarbeiter führen, motivieren und begeistern können inkl. loben, dieser Fakt ist glaube ich nach wie vor nicht bis Sittard vorgedrungen, der BOELS Spruch :"uns interessiert der Mensch hinter der Bewerbung" ist eher die pure Neugier, ebenso wie die 2 der 5 "Hauptpfeiler" Sicherheit und Unterstützung, ich wartete Monate lang auf Arbeitshandschuhe und neue Spanngurte für die Ladungssicherung von schweren Geräten auf meinem LKW (bis ich mir letztlich selber welche kaufte), meine Seilwinde war ein halbes Jahr defekt und während meiner gesamten Arbeitszeit bei BOELS fuhr ich ohne Staplerschein (auch auf öffentlichem Grund) obwohl mir dieser
schon bei meinem Vorstellungsgespräch zugesagt wurde, andere Kollegen von mir bekamen eine Geräte-Einschulung in den Niederlanden, für mich reichte scheinbar ein 10 Tage Crashkurs aus um alle Geräte zu beherrschen und dem Kunden erklären zu können . . . ich tat jedenfalls mein bestes
Kommunikation
man läuft sehr lange einem Thema hinterher und braucht bei Problemen einen langen Atem.
Ich hatte kein einziges Mitarbeitergespräch während meiner Zeit bei BOELS und auch sonst fehlt eine interne Anlaufstelle bei Problemen - ein Betriebsrat oder neutraler Ombudsmann wäre nicht schlecht - im Winter bekam ich ohne Vorwarnung die Kündigung, dieser ging auch keine Verwarnung voraus, ich habe mir nichts zu Schulden kommen lassen oder jemals fahrlässig gehandelt, sehr kullant fand ich jedoch die bezahlte 6 wöchige Dienstfreistellung jedoch hätte ich lieber meinen Job bei BOELS wieder speziell als Vater von 4 Kindern und Kredit am Haus trifft mich dieses Los hart besonders im Winter wo man zusammen mit LKW Fahrern aus der Baubranche länger auf Arbeitssuche bzw. arbeitslos ist.
Ich reichte daher eine Klage wegen sozialwidriger Kündigung beim Arbeitsgericht in Wr. Neustadt ein - öffentliche Verhandlung ist am 24. Februar 2020 im EG - Zimmer 54
Kollegenzusammenhalt
Pro:
Sollte man irgendein Problem haben findet sich nach einiger Suche oder Telefonaten meist immer wer der einem weiter hilft.
Lockere Atmosphäre unter den Kollegen, alle sind miteinander per du sogar die Abwäscher mit der oberen Chefetage.
Contra:
leider eher Cliquen-Bildung und keine familiäre Atmosphäre.
Aufgrund des dank einzelner Personen vergifteten Arbeitsklimas wird ständig hinter dem Rücken der anderen geschimpft und gelästert, es herrscht eine Stimmung nach dem Motto "hoffentlich ist bald wieder Freitag" oder "ich schei.. s mir nix weil eh alles wurscht ist".
Vorgesetzte versuchen eher einen Keil zwischen die Mitarbeiter zu treiben als diese zu einem Team zu vereinen, es herrscht teilweise Kindergarten-niveau :" bitte ich weiss was über wen anderen !! "
Work-Life-Balance
Pro:
eine Firma wo man keine Angst haben muss gekündigt zu werden wenn man öfters krank ist oder auf taube Ohren stösst wenn man einmal einen dringenden privaten Weg zu erledigen hat.
Beim Urlaub wird auf die individuelle Familiensituation des Einzelnen eingegangen und die Arbeitszeiten sind im Einklang mit dem circardianen Rythmus eines normalen Menschen, in der Regel von Mo-Fr 7:00 bis 17:00
einige Fillialen bis Sa 12:30
Zeit für genügend Pausen in denen auch auf Raucher Rücksicht genommen wird aber ebenso auf Nichtraucher - es herrscht in den Büros striktes Rauch- und Dampfverbot.
Als LKW Fahrer muss man mit Überstunden rechnen jedoch werden die einem nicht per Zwang aufs Auge gedrückt sondern können ggf. auch abgelehnt werden, wer kein Geld dank Überstunden braucht ist dabei selber schuld.
Vorgesetztenverhalten
keine Struktur bei den Vorgesetzten bzw. beim Dienstweg
der Depotmanager möchte für alles zuständig aber nichts verantwortlich sein, ich bin als LKW Fahrer jeden Monat zwischen 300 und 500 kilometer unnötig umhergefahren weil entweder das Leihgerät bereits von einem Kollegen abgeholt wurde, die Postleitzahl nicht stimmte, die Telefonnummer vom Kunden falsch war oder ich das Gerät nicht aufaden konnte weil meine Seilwinde dauerhaft kaputt war (monate langes Warten auf den Ersatzteil) jedoch nahm man das scheinbar in Kauf inkl. der dann folgenden Schäden und Unfällen beim Auf- und Abladen
Interessante Aufgaben
nirgendwo sonst hat man die Möglichkeit soviele verschiedene Geräte und Maschinen per "learning by doing" kennen zu lernen, der Job ist sehr abwechslungsreich und immer wieder spannend, Monotonie stellt sich nie ein und daher verblödet man nicht
Gleichberechtigung
ich persönlich habe nie irgendwen in eine höhere Position aufsteigen gesehen, Posten wurden stets von "außen" bzw. vom Arbeitsmarkt neu besetzt, meist mit sehr jungem Personal - vermutlich aus Kostengründen
im Erdgeschoß - Kundenbereich - Dispo - Werkstatt - Lagerhalle - Geräteplatz und Aufenthaltsraum arbeitet keine einzige Frau (evtl. die Putzfrau)
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen werden nur zum Teil geschätzt, leider greift man nicht auf deren "know-how" zurück -
die älteren Kollegen sind jedenfalls zu jüngeren immer fair - auch hier - flache Hierachie, wie man in den Wald hineinruft kommt es zurück
Arbeitsbedingungen
kompletter Fuhrpark
Marke IVECO mit Krankenkassenausstattung,
einige Fahrzeuge haben keine Klimaanlage was besonders in Zeiten der heissen Sommer dank Klimawandel eine Zumutung ist und im Winter keine Sitz- oder Standheizung.
ist 2020 leider noch immer nicht Standard :-( ebenso nicht die LKW Rückfahrkamera welche sich beim ersten Crash sofort rechnen würde
Strafen welche die Firma zu verantworten hat (LKW Zustand, Lenk- und Ruhezeit, Überladung, Fahrverbote zu Baustellen mit Tonnenbeschränkung ect. pp) werden nicht oder nur nach mühsamen Verhandlungen bezahlt - auch hier gilt am besten eine Zustellung oder Abholung zu verweigern oder sich alles schriftlich geben zu lassen sonst bleibt man über, auch ich habe 2x Lehrgeld gezahlt und bin auf den Kosten sitzen geblieben.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
LKW Diesel und CO2 Ausstoß:
permanent 200 - 500 Kilometer (manche Kollegen schafften 800) Leerfahrt pro Monat sind dank der Unfähigkeit des Depotmanagers Standard,
in Zeiten des Klimawandels finde ich das jedoch als ein no go,
hier lässt man leider absolut die Zügel schleifen
Verschmutzungen von Öl und Diesel laufen ständig irgendwo ins Erdreich oder nach dem Regen in den Abwasserkanal, habe sogar einmal mitgefilmt wie man bei einem technischen Gebrechen einer Baumaschine 50 Liter Hydrauliköl im Erdreich versickern hat lassen - habs gemeldet aber hat keinen interessiert . . .
Gehalt/Sozialleistungen
das Geld ist zwar pünktlich am Konto jedoch wird nicht mehr als der Kollektivlohn - meist in der Berufserfahrung ein paar Jahre zurückgestuft - bezahlt und der Lohnzettel ist mangelhaft und unübersichtich, Urlaubsstand und Überstundenpolster sowie Zeitausgleich sind nicht ersichtlich
Image
einerseits macht BOELS als Milliarden-€-Umsatz- Konzern einen auf Marktführer dem niemand etwas kann und der strategisch andere Firmen übernimmt, andererseits fällt der einzelne Mensch - den man angeblich in der Bewerbung schätzt und für dessen Hintergrund man sich interessiert, ihm dankt und fördern will - innerhalb vom den Rost durch, man begreift scheinbar nicht dass der Mitarbeiter beim Kunden vor Ort - sei es der LKW Fahrer oder der Techniker - mehr Einfluss aus das Kundenverhalten und das Image hat als der große Boss im Büro den keiner kennt, diesbezüglich kann man die Chefetage der Firma BOELS als beratungsresistent bezeichnen
Ursache dürfte sein, dass die Firma zu schnell wächst (ähnlich wie bei Krebs) und dadurch das Personal verheizt wird anstatt jeden einzelnen Mitarbeiter als wichtiges Kettenglied erkennt wo jeder sein Potential auf seine Weise hat,
andererseits wenn die Mitarbeiter die gekündigt werden immer nur schlecht, inkompetent oder blöd waren warum hat man dann nicht schon längst die Person gekündigt die für die Mitarbeiterrekrutierung verantwortlich ist um einen fähigen Mitarbeiter zu erkennen ?!
Karriere/Weiterbildung
Angeblich gibt es Karrieremöglichkeiten zumindest hat man mir das beim Bewerbungsgespräch gesagt, während meiner ganzen Zeit habe ich in den 7 Filialen die ich anfuhr niemanden in eine höhere Position aufsteigen gesehen, jedoch viele Leute kommen und gehen.
Bei etwaigem Personalwechsel verstehe ich nicht warum man die bereits mühsam eingeschulten Mitarbeiter kündigt anstatt ihnen eine andere Stellung in der Firma anzubieten, es kommt einem so vor als könnte man am Arbeitsmarkt aus einem schier endlosen "Menschenmaterial" schöpfen - beim Thema Nachhaltigkeit und Umgang mit dem Menschen müsste ein Umdenkprozess stattfinden