Nicht blenden lassen!
Gut am Arbeitgeber finde ich
Gratiskaffee. Gratisobst. Dank des "Early Evening" darfst du 1x pro Monat um 17:00h heimgehen. Gute Verkehrsanbindung. Moderne IT. Einzelbüros. Homeoffice nach Absprache.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Lass dich nicht vom Employer Branding der HR und der Selbstbeweihräucherung auf LinkedIn und Co blenden. Hier heißt es sitzen fast jeden Tag bis 22:00h. Und es kann gut und gerne sein, dass der Partner dir um 21:30h die nächste Aufgabe zuteilt. Selbstredend, dass du das Ergebnis gleich bis zum nächsten Morgen zu liefern hast. Auf einen Inflationsausgleich müssen Konzipienten aber verzichten. Keine Teuerungsprämie wie in jedem anderen namhaften Unternehmen. Die Folge: Krasser Reallohnverlust und de facto Konzi-Nettostundenlohn unter Putzkraftniveau. Dennoch wird stur von einer Marktkonformität der Löhne geschwafelt. Dass der Kanzleigewinn kontinuierlich gesteigert werden konnte, wird unter den Tisch fallen gelassen. Schäbig! Ebenso die Tatsache, dass die Honorare angehoben werden konnten. Doch die siebenstellige Gewinnausschüttung (Quelle: Firmenbuch) für jeden Seniorpartner soll offenbar weiter gesteigert werden und die Luxuslimousine des Gründungspartners samt Chauffeur will finanziert sein. Dafür lässt man die realen Leistungsträger darben, lamentiert fadenscheinig über die "schwierige wirtschaftliche Lage" und trommelt dennoch bei jeder Gelegenheit den "Wert" "top notch performance". Dass langfristig das Unternehmen unter der massiven Fluktuation leidet und Wissensträger zu wertschätzenderen Arbeitgebern abwandern, wird in unternehmerisch kurzsichtiger Weise ignoriert. Für mich eine äußerst naive Form von Gier. Der ehemals gute Ruf am Markt leidet. Fazit: Bei BT wird Ausbeutung nach meinem Empfinden großgeschrieben. Sucht euch etwas Besseres. Treue zum Unternehmen wird nicht belohnt. Hier werdet ihr ausgenützt.
Verbesserungsvorschläge
Die Menschen nicht vergessen, die für den wirtschaftlichen Erfolg verantwortlich sind und daher die miserable Bezahlung der Konzipienten massiv anheben. Ausbildung verbessern. Scheinheiligkeit gegen transparente Kommunikation wechseln. AZG einhalten.
Arbeitsatmosphäre
Hier ist nur die Fassade schön
Kommunikation
Verspätet bis nicht vorhanden. Meist wird man vor entschiedene Tatsachen gestellt, auch wenn stetig Anderes versprochen wird. Aus Mitarbeiterumfragen werden nicht die notwendigen Handlungen abgeleitet.
Kollegenzusammenhalt
Sehr gut
Work-Life-Balance
Teamabhängig, meist jedoch, entgegen den Slogans im Recruiting-Prozess, nicht vorhanden. Am Weg zur Großkanzlei "vergisst" man eiskalt auf die Menschen. Erreichbarkeit am Wochenende und im Urlaub wird in einigen Teams vorausgesetzt.
Vorgesetztenverhalten
Werte werden gepredigt, aber nicht gelebt. Zitat eines Partners: "Ich kann das Wort Wertschätzung nicht mehr hören!".
Interessante Aufgaben
Im Litigation-Bereich stark schematisierte Aufgaben aufgrund des Fokus auf gamingbezogene Verfahren ohne großen juristischen Lerneffekt für die RAP. Mittelfristig in diesem Bereich Substituierbarkeit durch LegalTech. Was man kann, wird man sich am Ende selbst beigebracht haben. Gibt aber - von Gaming abgesehen - auch fachlich spannendere Bereiche
Gleichberechtigung
Diskriminiert wird hier niemand
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen gibt es, abgesehen von den Partnern, nach meiner Erfahrung nicht (ich kenne nur zwei Ausnahmen unter knapp 100 KollegInnen). Junge sind billiger.
Arbeitsbedingungen
Squeeze the lemons bei Konzis. Für Studenten ist das Umfeld dagegen vergleichsweise fair.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Vermehrt digitale Aktenführung
Gehalt/Sozialleistungen
Erbärmlich. Faktisch fast einstelliger Nettostundenlohn für Konzipienten. Kein Jahresbonus wie in guten Kanzleien üblich. Kein Inflationsausgleich zum Jahreswechsel 2023/2024. Keine Teuerungsprämie (obwohl billig, weil steuerfrei). Kein Jobticket. Keine Essenszulage.
Image
OK. War aber in der Vergangenheit besser
Karriere/Weiterbildung
Die üblichen AWAK-Seminare. Ansonsten sporadisch kurze Inhouse-Vorträge.