Startup - mit allen Nachteilen und eigentlich keinen Vorteilen
Gut am Arbeitgeber finde ich
An sich innovativ
Vorwärts gerichtet
Anspruchsvoll
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Standort
Trägheit
Organisationschaos
Arbeitsatmosphäre
Unter der Kollegschaft ganz gut - allerdings mangelt es an strukturierter Arbeitsaufteilung. Tätigkeiten, welche klar in eine BackOffice-Tätigkeit fielen, werden im Chefbüro oder Verkauf behandelt; dafür Marketing-Aktivität im BackOffice und Marketing kümmert sich um PR Arbeit und Kooperationen, weniger um das Produktmarketing, welches dringend nötig ist. Der IT mangelt es an einen definiertem IT-Konzept. Um an fundierte Informationen zu gelangen, muss man erheblichen Aufwand betreiben (mangels Doku) oder sich selbst informieren und die Puzzlestücke zusammensetzen.
Kommunikation
Vorgänge aus dem Steinzeitalter; es stimmt, die Hierarchien sind flach, allerdings variieren die Vereinbarungen, je nachdem, mit welcher Führungskraft man gesprochen hat. Schriftliche Vereinbarungen (Meetingprotokolle, Leitbilder oder Zielvereinbarungen udgl.) existieren nicht und manchmal ist nach Monaten nicht mehr ganz klar, was eigentlich "damals" besprochen wurde im Detail. Und die meiste Kommunikation passiert mündlich, ein Teil davon in einem PjM-Tool.
Kollegenzusammenhalt
Im Verkauf gibt es immer wieder Einzelkämpfer und Egozentriker, wo nicht? IT Abteilung und Backoffice sowie Marketing sind so kleine Abteilungen, dass es hier keinerlei Friktion geben kann. Von der Leitung her sind keine Prozesse so definiert, dass es zu einer systematischen Zusammenarbeit kommen kann - es ist eher ein Kampf wer zuerst sich etwas mit der Leitung vereinbart - nicht unbedingt, wie viel Erfolg es für die Unternehmung gesamt bringt. Es können von heute auf morgen völlig andere Richtungen vorgegeben werden, als wie bisher angenommen. Das resultiert auch daher, dass eben keine schriftlichen Aufzeichnungen geführt werden, wenn Richtungsentscheidungen getroffen oder Unternehmensziele definiert werden. Am Ende ist wesentlich, was man sich persönlich unter den Kollegen/mit den Chefs ausmacht.
Work-Life-Balance
Normale Bürozeiten, was für die IT Abteilung, für BackOffice, Marketing und Vertrieb gilt. Das Büro liegt sehr abgelegen innerhalb Wiens, was wahrscheinlich zu höheren Anfahrtszeiten führt. Es gibt hier keinerlei Zuschüsse oder ähnlich. Auch keine Stützung etwa durch Essensgutscheine. Die Mittagspause ist trotz keinerlei Benefits auch nicht etwa bezahlt kulanterweise - die ist schön aus der Arbeitszeit rauszurechnen bitteschön. In der Vergangenheit gab es auf der anderen Seite gemeinsame Aktivitäten, wie Städtetrips, wo die Kosten von der Geschäftsführung übernommen wurden.
Vorgesetztenverhalten
Die Empfehlung muss lauten sich auf keinerlei bloss mündliche Vereinbarungen zu halten, sondern Wichtiges auzuzeichnen. Nicht mit Elefantengedächtnis rechnen, dafür reicht der Organisationsgrad nicht aus. Es kann auch vorkommen, dass Geplantes an irgendeinem Punkt sich ändert und nicht eingehalten oder kurzfristig abgeändert wird.
Dadurch, dass die Geschäftsführung sämtlichen Abteilungen auch gleichzeitig vorsteht und es keinen Puffer dazwischen gibt, erschwert das den Arbeitsbetrieb insofern, dass durch Informationsmangel Arbeitsleistung gesenkt wird, statt ein geordnetes, effizientes Arbeiten zu ermöglichen. Der große Schrecken vieler Arbeitnehmer ist es eben, wenn sich der Chef operativ ins Geschäft einmischt - weil das eben nicht immer die beste Führung ist. So wird jedes Gespräch zur Chefsache.
Interessante Aufgaben
Hier wird überwiegend nach den Vorstellungen der Geschäftsleitung gearbeitet. So als wäre die Zeit still stehen geblieben. Abweichungen von den alltäglichen Prozessen, selbst wenn sie an sich sinnvoll wären, kann man sich nicht erwarten, weil dafür das Unternehmen an sich zu starr ist. Die Dynamik eines Startups ist seit Längerem einfach nicht gegeben. Der hohe Organisationsgrad eines Nicht-mehr-Startups allerdings auch nicht.
Gleichberechtigung
Es wird tatsächlich auf jeden Einzelnen eingegangen. Die Rangordnung ist: Geschäftsleitung > alle Mitarbeiter. Da werden keine Unterschiede gemacht.
Umgang mit älteren Kollegen
Bisher gab es nicht sehr viele "Ältere", der Umgang ist sicherlich völlig korrekt.
Arbeitsbedingungen
Büroraum inklusive zentraler Küche und drei Abteilungen darin. Das sind mindestens sechs Mitarbeiter auf weniger als 40m2 Fläche. Für IT und BackOffice existiert noch ein weiterer kleiner Raum, sowie ein extra Besprechungsraum.
Die Räumlichkeiten sind allgemein in abgenutztem Zustand. Eine Reinigung erfolgt nur sporadisch und daher ist nicht selten, dass Mist liegen bleibt.
Die Arbeitsmittel sind allesamt viele Jahre alt, zum großen Teil funktionieren sie. Die Möbel sind teilweise gebraucht angeschafft und durch die Lage in hohem Stockwerk und fehlenden Aussenchalousien ist die Hitze im Sommer unerträglich. Bei der Geschäftsleitung findet all dies jedoch nur wenig Verständnis und ist nur notdürftig gebessert.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Umweltbewußtsein normal, Sozialbewußtsein insofern, dass man relativ unkompliziert Tage frei bekommt und Urlaub nehmen auch für mehrere Wochen an sich kein Problem ist. Länger bleiben, später Kommen funktioniert auch relativ flexibel, sofern abgesprochen im Voraus. HomeOffice ist eingeschränkt in der IT möglich; alle anderen Abteilungen sind stark ortsgebunden und im Office zentralisiert.
Gehalt/Sozialleistungen
Außer den gesetzlichen Vorschriften erhält man nur über individuelle Vereinbarung darüber hinaus Kompensation. Keinerlei Benefits (monetär).
Image
Mittlerweile bekannt als Nische. Fürs Image bei der Firma zu arbeiten wäre allerdings fehlgeleitet.
Karriere/Weiterbildung
Firmeneigene Fortbildung gibt es in Form von Coachings. Monetär gestützte Fortbildung nicht.