Mitarbeiter kommen wegen der Firma... gehen wegen der Führung
Gut am Arbeitgeber finde ich
das vielfältige Projektportfolio; den Zusammenhalt der KollegInnen; Möglichkeit zu Home Office; Klimaticket; Weiterbildungsmöglichkeit durch Kursangebot
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
manche Aussagen der Vorgesetzten gehen unter die Gürtellinie; kaum Wertschätzung bzw. Anerkennung für den Arbeitseinsatz; künstliche Abhebung von Vorgesetzten gegenüber den MitarbeiterInnen; die unpersönliche Anrede mit Initialen; Innen- und Außenbild stimmen nicht; keine Home Office Pauschale seitens der Firma; die Erwartung, dass immer und zu jeder Zeit an jedem Ort produktiv gearbeitet werden soll; die hohe Mitarbeiterfluktuation; die meisten MitarbeiterInnen müssen ihr Privathandy zu Arbeitszwecken nützen (wenn sie nicht im Büro sind)
Verbesserungsvorschläge
Fragen bzw. zuhören, was MitarbeiterInnen sagen, um weiteren brain drain zu verhindern! Wertschätzung zeigen, auf persönliche Stärken eingehen und diese entwickeln!
Arbeitsatmosphäre
starke Abgrenzung der Führungsetage zu den MitarbeiterInnen durch Siezen (kommt besonders seltsam, wenn man mit einer Gruppe KundInnen per Du ist und denen dann auffällt, dass wir uns siezen), Referenzierung untereinander meist nur mit Initialen anstatt dem eigenen Namen, autoritärer Führungsstil, geringe Wertschätzung
Kommunikation
KollegInnen sind meist nicht physisch anwesend, daher erfolgt die Kommunikation hauptsächlich per Email oder Telefon; Mailflut durch viele unnötige Weiterleitungen - auch von Projekten, die einen gar nicht betreffen - so geht viel Zeit wegen des Sortierens verloren; Small-talk oder informelle Kommunikation ist ausschließlich unter den KollegInnen gegeben, nicht mit Vorgesetzten
Kollegenzusammenhalt
trotz der Verteilung in ganz Österreich ist auf die KollegInnen immer Verlass; untereinander herrscht eine amikale Atmosphäre
Work-Life-Balance
all-in Verträge; es wird erwartet, dass die Arbeit gemacht wird - bei sehr hohem Arbeitsaufkommen kann es daher passieren, dass man auch spät abends, an Wochenenden, Feiertagen oder sogar ein paar Tage im Urlaub arbeiten muss; wertgeschätzt oder honoriert wird dieser Einsatz jedoch nicht; die tatsächliche Arbeitszeit geht weit über die Normarbeitszeit von 40 h hinaus, wird jedoch aufgrund all-in nicht vergütet und man hat auch keinen Anspruch auf ZA;
Vorgesetztenverhalten
sind in keinster Weise konfliktfähig bzw. fühlen sich dann persönlich angegriffen und können damit nicht umgehen; Arbeiten müssen bei einem der Vorgesetzten nach dem Schema F erfolgen; es kann passieren, dass der Vorgesetzte bei einem Konzept seine Meinung mehrfach ändert und man es dementsprechend oft neu (um-)schreiben muss und dadurch einen erheblichen Mehraufwand hat, obwohl die Anweisungen genau umgesetzt wurden; zwischen Führungsetage und "anderen" (welche nicht Familienmitglieder sind), wird stark unterschieden und das ist auch jederzeit spürbar;
Interessante Aufgaben
es gibt vielfältige und interessante Projekte; anfangs ist man jedoch hauptsächlich mit Protokoll schreiben und Präsentationen vorbereiten beschäftigt
Gleichberechtigung
Frauen und Männer werden nach Leistung beurteilt
Umgang mit älteren Kollegen
Es gibt nicht wirklich ältere Kollegen. Die ältesten sind die Vorgesetzten.
Arbeitsbedingungen
Büroräumlichkeiten sehr hellhörig; eher ältere Geräte (Bildschirme) und Ausstattung (Sessel, Tische) bis auf den Vortragsraum; Laptops sind eher neu bzw. in gutem Zustand; Klimaanlage und Teeküche vorhanden; nicht Jede/r hat seinen/ihren eigenen Platz
Umwelt-/Sozialbewusstsein
jährliche Firmenspende zu Weihnachten an karitative Einrichtung; Klimaticket für MitarbeiterInnen
Gehalt/Sozialleistungen
erst ab längerer Zugehörigkeit interessant aufgrund von Umsatzbeteiligungen
Image
das Image innerhalb der Firma ist schlecht, da das Außenbild nicht mit der Realität der MitarbeiterInnen überein stimmt; MitarbeiterInnen erzählen sich untereinander von ihren Problemen, es gab auch Gespräche mit den Vorgesetzten, aber geändert hat sich nichts über die Jahre; es ist außerdem nicht integer, wenn man HR-Kurse zum Thema Mitarbeiterführung/-entwicklung/-motivation anbietet und es nicht auf die eigenen Leute anwendet; auch die KundInnen haben die hohe Mitarbeiterfluktuation schon mitbekommen (in 12 Monaten hat ca. ein Drittel der Belegschaft die Firma verlassen)...
Karriere/Weiterbildung
Möglichkeit zur Kursteilnahme; 3 Stufen innerhalb der Firma als "normaler" Mitarbeiter - danach nur noch Aufstiegschance als Partner