Bitte darauf achten, dass das Potential für einen guten Arbeitgeber nicht verlorengeht.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Home Office, den grundsätzlichen Willen, sich zu verbessern, die Fähigkeit, super KollegInnen zu finden
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Geheimnistuerei, Heuchelei, Nichternstnehmen von Problemen oder Stress
Verbesserungsvorschläge
Es wird ständig versucht, sich zu verbessern. MitarbeiterInnen werden auch oft über mögliche Verbesserungsmaßnahmen befragt (eventuell wäre dazu noch eine anonyme Ideenbox hilfreich, um "ehrliche" Ideen zu finden). Ich denke aber, einzelne Maßnahmen können da nicht viel machen. Vielleicht sollte man die Einstellung grundsätzlich ändern. Aufgrund der hohen Fluktuation sollte versucht werden, die Projekte und das interne Management so aufzusetzen, dass abgehende Mitarbeiter sich darauf nicht so negativ auswirken (zB zentrale Ansprechpartner für Kunden?). Neue MitarbeiterInnen werden sonst gleich von Anfang an überfordert (ständig gibt es irgenwelche Löcher zu stopfen) und bleiben dann selbst nicht so lang.
Arbeitsatmosphäre
Grundsätzlich gut: Es wird versucht, ständig für eine gute Stimmung zu sorgen - auch bei stressigen Projekten. Dabei wird aber manchmal das Gegenteil erreicht. Durch "Herabspielen" des Stresses oder der Aufgaben, wird bei den MitarbeiterInnen Unsicherheit erzeugt. Ansonsten kommt es auch stark darauf an, wo und neben wem (Großraumbüros) man sitzt. Es wird regelmäßig geplaudert, getratscht oder sich über den Stress beschwert - das ist für das eigene Arbeiten nicht förderlich. In der Mittagspause wird über Privates geredet, was die Stimmung meistens wieder hebt.
Kommunikation
Einerseits wird den MitarbeiterInnen viel mitgeteilt - Finanzen, abgeschlossene und zukünftige Projekte, etc. Andererseits gibt es auch Geheimniskrämerei, insbesondere was das Gehalt betrifft. Zeit, um die eigene Arbeit und Verbesserungsmöglichkeiten zu besprechen, kommt manchmal zu kurz.
Kollegenzusammenhalt
Auf die KollegInnen kann man sich verlassen. Es werden schnell Freundschaften geschlossen. Störungen dieses Zusammenhalts erfolgen jedoch durch die oben erwähnte Geheimnistuerei. Auch passiert es schnell, dass Privates und Berufliches vermischt wird, was nicht immer gut ist - manchmal ist nicht klar, ob man eine "zweite Familie" gefunden hat, oder Vorstufen des Stockholm-Syndroms entwickelt hat.
Work-Life-Balance
Nachdem man, wie oben beschrieben, schnell Freundschaften schließt, wird der Job wie ein zweites Zuhause und die KollegInnen zu einer zweiten Familie. Sofern das zutrifft, kann man wohl von einer guten WLB sprechen. Um nicht zu zynisch zu wirken, sollte ich aber auf die Möglichkeiten des Home Offices und der Teilzeit-Arbeit hinweisen. Um nicht trotzdem mit Arbeit überhäuft zu werden, ist es von enormer Wichtigkeit, "Nein-Sagen" zu lernen und sich abzugrenzen (was aber wiederum zu schlechter Laune unter den KollegInnen sorgen kann...
Vorgesetztenverhalten
Es herrschen flache Hierachien und ein lockerer Umgang. Vorgesetzte sind leicht zu erreichen. Manchmal wirkt die Freundlichkeit aber nur wie Schein (manchmal hat man das Gefühl, nicht ernst genommen zu werden) und Dinge werden manchmal zu persönlich genommen.
Interessante Aufgaben
Auf Projektebene versucht man, sich ständig weiterzuentwickeln. Kein Projekt wird abgelehnt - egal ob genügend Ressourcen oder das entsprechende Know-How vorhanden sind. "Fad" wird es jedenfalls nicht so schnell - das kommt aber auch ganz stark auf den Bereich an.
Gleichberechtigung
Bei den "normalen" MitarbeiterInnen recht gleichberechtigt. Aber wo sind die weiblichen Führungskräfte? Und umgekehrt - wären einige männliche Vorgesetzte Frauen, hätten sie diesen Job erst gar nicht bekommen.
Umgang mit älteren Kollegen
Es gibt keine älteren Kollegen, außer die GF selbst.
Arbeitsbedingungen
Es wird versucht, die Bedingungen ständig zu verbessern. Gegen ein Großraumbüro hilft aber eigentlich nur Umsiedeln.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Generell für ein Unternehmen gut - für ein Nachhaltigkeitsunternehmen sind die Anforderungen aber besonders hoch. Dass beispielsweise Fleischkonsum ein wesentlicher Faktor beim Klimawandel ist, wird aber gerne übersehen.
Gehalt/Sozialleistungen
Stark von einem selbst abhängig. Man muss selbst stark dahinter sein, mit einem guten Gehalt einzusteigen und dieses zu erhöhen. Boni gibt es und wurden im Laufe der Jahre auch "erleichtert".
Image
Das Image ist allgemein recht gut, sonst wären die vielen Aufträge nicht da. Das Image in der Nachhaltigkeitsszene selbst ist vermutlich nicht so gut.
Karriere/Weiterbildung
Große Karrieresprünge wird man in der denkstatt nicht machen. Einerseits gibt es nicht so viele Möglichkeiten, andererseits sind die Positionen auch oft nicht so berauschend. Auf Weiterbildungen wird geachtet, es werden bspw Präsentationstrainings regelmäßig angeboten.