Wenn die Rosa Brille langsam wegfällt...
Gut am Arbeitgeber finde ich
Neues modernes Büro, Kantine mit Essenszulage (auf Kosten der ehemaligen Essensmarkerl welche im Übrigen auch bei der Bewerbung stark beworben wurden), HomeOffice wird sehr gut ermöglicht, gute Mitarbeiterangebote
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Wenn jährlich 2/3 des Unternehmens ausgetauscht werden (Aus- und Eintritte) und die oberste Führungsetage das als "nicht problematisch" sieht, stimmt wohl etwas nicht...
Mitarbeiter mit langjährigem Wissen wandern zur Konkurrenz ab. Statt sich zu fragen, wieso das passiert, wird gegen solche Leute gehetzt.
Und sehr beliebt ist es auch, Fehler und Dinge die verkehrt laufen dem Vorgängen anzukreiden, statt es selbst in die Hand zu nehmen.
Der Fisch stinkt vom Kopf (wie bereits erwähnt). Wenn sich in der Führungseben das Denken nicht ändert, wird auch nach unten hin alles gleichbleiben
Verbesserungsvorschläge
Zuerst intern für Ordnung und Zufriedenheit sorgen, bevor man Extern das Image aufpoliert...
Faire Gehälter zahlen!
Wenn diese Beiden Punkte stimmten, wird die Hellobank sicher als Arbeitgeber wieder in der Beliebtheit steigen
Arbeitsatmosphäre
Direkte Vorgesetzte sind idR bemüht, nur ist es leider so, dass der Fisch vom Kopf stinkt...
Dem Management ist der Eindruck nach Außen wichtig, dass der Kunde König ist. Ist ja an sich nicht verkehrt, nur sollte es ebenso wichtig sein, dass die Mitarbeiter zufrieden sind, da diese den Laden am Laufen halten...
Kommunikation
Es wird inzwischen ein Regelmäßiges Info-Forum veranstaltet, in welchem aktuelle Zahlen und Infos weitergegeben werden. Hier lobt die Führungsetage über den Grünen Klee, was wir nicht für eine herausragende Bank sind und welch tolle Zahlen wir schreiben. Die Zahlen stimmen ja auch. Das Klima allerdings nicht.
Es soll keine Diskussionsrunde gestartet werden, es würde schon reichen, wenn das oberste Management anspricht, dass es Probleme mit dem Klima gibt und sie sich dessen voll bewusst sind!
Kollegenzusammenhalt
Erlebe ich in meiner Abteilung als sehr positiv. Ich glaube, dass viele Abteilungen untereinander einen guten Zusammenhalt haben.
Was soll man sagen, ein gemeinsamer "Gegner" verbündet...
Work-Life-Balance
Empfinde ich positiv. Gleitzeit wird gelebt, so gut es mit den Kernzeiten vereinbar ist. Urlaub ist auch kurzfristig möglich (wenn nicht quasi übermorgen plötzlich 2 oder 3 Wochen benötigt werden)
Arbeitszeit wurde auf 6-22:15 Uhr ausgeweitet, auch wenn das zu Lasten anderer Abteilungen geschah und am Ende damit beim Mitarbeiter eingespart wird
Vorgesetztenverhalten
Es wird einem viel versprochen. Bereits bei der Bewerbung. Auch hier hat sich gezeigt, dass Worte Schall und Rauch sind, wenn man nichts schriftlich hat. Am Ende wird sich der Führungsetage gebeugt, getroßt dem Motto "Bück dich hoch"
Interessante Aufgaben
Viele Unterschiedliche Aufgaben, täglich neue Herausforderungen (sowohl positiv als auch negativ)
Arbeit macht mir nach wie vor überwiegend Spaß. Merke auch, dass mir nach und nach mehr zugetraut wurde, wodurch ich mehr und mehr herausgefordert wurde und auch mein Know-How erweitern konnte
Arbeitsbedingungen
Meiner Meinung nach wirklich gut! Es wurde schnellstmöglich auf Homeoffice umgestellt. Mitarbeiter haben Laptops, Tastaturen, Mäuse und Bildschirme fürs Homeoffice erhalten. Nach und nach wurde mehr umgestellt, sofort war nicht immer gleich möglich, aufgrund von Lieferengpässen.
Finde das neue Gebäude super! Offenes Konzept, modern. Viel besser als das alte Gebäude mit Fensterblick auf den (Knastähnlichen-)Innenhof.
Modernes Equipment!
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Ansätze sind da, man will etwas ändern. Da aber intern bereits die Konflikte brodeln und es viel zu tun gäbe, erinnert das sehr stark an "Greenwashing".... Außen hui, innen pfui?
Vielleicht zuerst intern für gutes Klima sorgen, bevor man sich nach außen hin super repräsentiert
Gehalt/Sozialleistungen
Bezahlung ist teilweise unterirdisch... Wenn ich meinen aktuellen Job auf Portalen wie karriere.at vergleiche, erhalte ich anderswo zwischen 5-10K Brutto mehr im Jahr (Einstiegsgehalt wohlgemerkt!)
Immerhin 1 Stern, da 1mal jährlich ein Leistungsbonus gezahlt wird, je nach Zielerreichung.
Wenn man diesen allerdings mit ins Jahresgehalt einrechnet, liegt mein Gehalt immer noch deutlich unter dem Marktwert!
Image
Es wird sehr viel negativ geredet. Bei meiner Bewerbung wurde mir die Bank als das non-plusultra verkauft. Inzwischen ist die Rosa Brille auch stark abgenutzt und ich sehe Vieles, das mit dem Image, welches mir verkauft wurde, nicht übereinstimmt.
Vor allem der Flurfunk ist hier stark am laufen...
Karriere/Weiterbildung
Wer zum Konzern und seinen Vorgaben nicht ja und Amen sagt, hat keine Chance. Und wer ja und Amen dazu sagt, läuft langfristig wohl eher in ein Burnout, es sei denn, man schafft es, die bewussten Fehlentscheidungen zu ignorieren und nicht an sich ranzulassen. Oder man ist vom Typ her ein klassischer "Manager", dann lässt sich hier sicher auch viel erreichen...