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Wertschätzung, Respekt, Leistung und Professionalität statt Massentrainertum - Commitment wanted!

3,8
Empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat bis 2012 im Bereich Personal / Aus- und Weiterbildung gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Die EWS sind ein lernendes Unternehmen. Wer sich als VortragendeR darum kümmert, kann sich in die laufende Weiterentwicklung der Curricula und Studieninhalte einbringen.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Wer einen fixen Arbeitsplatz mit fixen Arbeitsstunden sucht, um ein regelmäßiges Gehalt zu beziehen, sollte maximal im Zweitberuf an den EWS unterrichten.

Verbesserungsvorschläge

Weiterhin auch Vorschläge von Vortragenden ernst nehmen. Eventuell die Gehaltsstruktur nach Fächergruppen überdenken.

Arbeitsatmosphäre

"Fragen Sie nicht, was die Firma für Sie tun kann, sondern was Sie für die Firma tun können." und "Der Kunde ist König" - diese beiden Sätze werden klar kommuniziert. Auch, wenn in der Realität häufiger dennoch weniger "hart" geurteilt wird, arbeiten MitarbeiterInnen ohne Doktortitel häufig dennoch länger an ihrer Wertschätzung.
Ich persönlich habe mich meist in der Schule sehr wohl gefühlt. An Tagen angespannter Stimmung (die es in jedem Betrieb gibt), ist man als VortragendeR nicht gezwungen, immer zu allen Kontakt zu haben...
Eine Kontrolle während des Unterrichts erfolgt nur zu Beginn der Anstellung probeweise. In Feedbackbögen der Studierenden kann man nach Ende des Semesters Einblick nehmen - diese stellen aber auch kein Knock-out-Kriterium dar und tragen daher eher zu einem echten Feedback bei.
Ich ging immer gerne zur Arbeit.

Image

Die EWS genießen immer noch einen ausgezeichneten Ruf. Trotz der steigenden Konkurrenz am Bildungsmarkt, gelingt es offensichtlich immer noch, dass potenzielle ArbeitgeberInnen AbsolventInnen der EWS suchen. Es macht Spaß, Teil dieses Engagements zu sein und auch selbst laufend den Kontakt zu ehemaligen Studierenden aufrecht zu erhalten, um herauszufinden, welche der unterrichteten Skills im Arbeitsalltag ihre Anwendung gefunden haben. Die EWS verlangen von ihren Studierenden und den Vortragenden Commitment. Wer dazu bereit ist, findet dort auch das passende Team.

Work-Life-Balance

Bei normalem Angestelltenvertrag wird das Gehalt für die gehaltenen Unterrichtswochen auf das Jahr verteilt (natürlich mit 13. und 14. Gehalt). Hier wird automatisch festgelegt, dass der Urlaub in Ferienzeiten fällt. Flexibilität außerhalb dieser Zeiten ist nicht gegeben. Auch wenn ein Stundentausch mit KollegInnen möglich wäre. In familiären oder gesundheitlichen Notfällen kann man jedoch meist auf Unterstützung zählen, muss allerdings auch damit rechnen, dass man dafür am besten uneingeschränkte Dankbarkeit kommuniziert.
Vor- und Nachbereitungszeiten, Korrekturarbeiten (außer WH-Prüfungen und Abschlussarbeiten) und Betreuung von Studierenden per E-Mail, vor oder nach den Stunden (z.B. bei Projektarbeiten) sowie die Teilnahme an Konferenzen, Messen und Fortbildungen sind Freizeit bzw. bereits mit dem Gehalt abgegolten. Unterricht in den berufsbegleitenden Lehrgängen (Freitagnachmittag/Abend und Samstag ganztägig) wird nicht anders abgegolten als Wochentage.

Karriere/Weiterbildung

An den EWS wird großer Wert auf laufende Weiterbildung gelegt. Fortbildungen zu Präsentationstechnik, Train the Trainer, EDV, etc. werden immer wieder organisiert und sind für MitarbeiterInnen kostenfrei. Auch die Teilnahme an Seminaren der Schule wird durchaus begrüßt und MitarbeiterInnen bei Interesse ebenso gut und detailliert beraten wie echte "KundInnen". Welche externen Fortbildungen als förderungswert erachtet und unterstützt werden (z.B. durch vorgeplante ein- oder zweimalige Verschiebung der Stunden), ist nicht immer klar.
Aufstiegschancen sind de facto nicht gegeben. Es schadet aber keinem Lebenslauf, die EWS als Arbeitgeber vorweisen zu können.

Gehalt/Sozialleistungen

Wer als TrainerIn reich werden möchte, sollte sich selbständig machen. Die EWS haben Freie Dienstnehmer ebenso wie Angestellte, wobei man als Freier Dienstnehmer natürlich freier in der Verhandlung des Gehaltes und der Arbeitszeiten ist.
Die Gehälter sind jedenfalls all-in: Jahresgespräche, Vor- und Nachbereitungen, Korrekturen (in Sprachfächern häufig nicht zu vernachlässigen), Vertretung der Schule auf Bildungsmessen, Betreuung von "kleineren" (=Definitionssache) Projektarbeiten, Jahreskonferenzen und Fortbildungen sind Freizeit.
Als MitarbeiterIn darf man sich zu Weihnachten über eine Essenseinladung und ein kleines Präsent (z.B. ein Flascherl Wein) freuen. Extrem engagierte Vortragende erhalten für außerordentliche Leistungen hin und wieder einen kleinen Bonus. Auch der/die Vortragende des Jahres erhält eine kleine Aufmerksamkeit.
Organisiert werden immer häufiger auch Fortbildungen, die je nach Kosten (interne oder externe Vortragende) zur Gänze oder teilweise vom Arbeitgeber bezahlt werden.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Besonders in den internationalen Ausbildungen werden Studierende bei ihrem "Ankommen" unterstützt (Visa, etc.). Die Leitung hat auch immer ein offenes Ohr für die privaten und finanziellen Probleme der Studierenden. Ein besonderes ökologisches oder soziales Engagement ist mir jedoch nicht bekannt.

Kollegenzusammenhalt

Da der Studienbetrieb in dieser kleinen, feinen Instiution sich von Montag bis Samstag erstreckt, trifft man nur einen Teil der KollegInnen in den kurzen Pausen im ReferentInnenzimmer an. Da diese mitunter in ganz anderen Bereichen in ganz anderen Gruppen unterrichten, ist die Möglichkeit für Zusammenarbeit häufig von Haus aus eingeschränkt. Das Kollegium teilt sich in die, die den Unterricht als Hobby nebenher betreiben und sonst meist nur auf der Weihnachtsfeier zu sehen sind und jene, die zu Konferenzen gehen, sich aktiv in die Weiterentwicklung der Lehrgänge einbringen und sich teilweise auch auf den intern organisierten Weiterbildungen treffen.

Umgang mit älteren Kollegen

Das Alter im Kollegium ist bunt gemischt. Das Verbindende ist die Leidenschaft zum Unterricht. Gerade erfahrene KollegInnen (sei es in Unterricht und/oder Wirtschaft) werden sehr geschätzt, wenn sie bereit sind, sich mit Änderungen in der Wirtschaftspraxis auseinanderzusetzen.

Vorgesetztenverhalten

Als TrainerIn hat man an den EWS im Grunde drei Chefs: Die Schulleiterin, die Pädagogische Leitung und die Administrative Leitung. Gegenübe den Studierenden kann man sich - vor allem bei korrekter Führung seiner Unterlagen und Einhaltung gewisser eigentlich selbstverständlicher Grundregeln (Pünktlichkeit, etc.) - jederzeit auf den Rückhalt der Leitung verlassen. Die Bereitwilligkeit, auf individuelle Bedürfnisse der TrainerInnen einzugehen, ist mitunter situationsabhängig und es empfiehlt sich, im Vorfeld sehr genau zu überlegen, wann man sein Anliegen vorbringt und wie man es als Win-Win-Situation an den Mann/die Frau bringt.
Auf teilweise im Affekt geschriebene E-Mails reagiert man am besten diplomatisch.
Als kleines Unternehmen führen Krankenstände schnell zu unangenehmen Situationen in der Organisation der Kurse, die teilweise zu unüberlegten Kommentaren führen. Auch diese ignoriert man am besten.

Arbeitsbedingungen

Die EWS sind mittlerweile in einem neuen Gebäude Nähe des Schottentors angesiedelt, was neben der gleichbleibend guten öffentlichen Anbindung vor allem zu offeneren und freundlicheren Räumlichkeiten geführt hat, die sich auch technisch nicht verstecken zu brauchen.
Der Vortragendenraum ist mit Drucker und Computer ebenso ausgestattet wie mit einem Tisch, Sofa, Regalen und Laden, die die Vortragenden nutzen können. Alle Räume haben Klimaanlage, meist gibt es in den Unterrichtsräumen einen fixen LehrerInnen-PC und wenn nicht, gibt es zwei mobile Mediencenter mit Laptop, Beamer, etc. Eine kleine Küche für Verwaltung und Lehrkörper, eine für Studierende. Außerdem die unverzichtbaren Automaten für diejenigen, die ihr Kleingeld für Schokolade, kalte oder warme Getränke loswerden wollen. Einen zentralen Drucker/Kopierer/Scanner, mit allem Drum und Dran (eigener Code für Vortragende). Ein eigener "Notenrechner" auf der Homepage ermöglicht einem außerdem eine transparente Notengebung.

Kommunikation

Es ist nicht immer klar, welche Führungsebene über welche Vorgänge informiert werden möchte/sollte. Es finden Jahreskonferenzen statt, die klar strukturiert sind (kein stundenlanges Gequatsche), bei denen langjährige MitarbeiterInnen aber mitunter auch gern mehr über generelle Entwicklungen und Kennzahlen im Unternehmen informiert werden würden. Auch die Aktivitäten der Schule in internationalen Netzwerken und Projekten könnte den Vortragenden, die sich auch in ihrer Freizeit als "BotschafterInnen" Ihrer Instiution sehen und auch auf Messen gratis mitarbeiten, genauer mitgeteilt werden.
Die Führungsebene schreibt gerne lange E-Mails, mitunter auch im Affekt, was zu unnötigen Missstimmungen führen kann. Ein persönliches klar auf der Sachebene geführtes Gespräch ist in jedem Fall zu bevorzugen.
Es gibt seit einigen Jahren auch MitarbeiterInnengespräche, was der Kommunikation sehr zugute kommt.
Die Führungsebene ist offen für konstruktive und diplomatische Vorschläge (besonders, wenn sie halbwegs kostenneutral zu realisieren sind). So hat sich die gesamte Instiution auch über die Jahre weiterentwickelt.

Gleichberechtigung

Manche "graue Eminenz" (am besten mit Doktortitel) hat wohl einen Sonderstatus und kann sich mehr erlauben als andere. Das Team ist ansonsten sehr bunt gemischt, da die Schule auch eine sehr internationale Ausrichtung hat. Zum Team zählen junge Mütter ebenso wie internationale Manager aus der Wirtschaft oder internationalen Organisationen. Während auf eine gepflegte Erscheinung Wert gelegt wird, gibt es sonst keine Ausschlusskriterien, wenn die Leistung passt. Da es in der Bildungsbranche ohnedies keine echten Aufstiegschancen gibt, gibt es hier auch keine Benachteiligungen.
Die EWS folgen einem Gehaltsschema, das Berufserfahrung und relevante Ausbildungen mit einbezieht. Da - wie in Österreich so häufig - das Gehalt Privatsache ist, kann ich nicht beurteilen, inwiefern manche hier eventuell zu Überzahlungen kommen.

Interessante Aufgaben

Bereits in der Unterrichtsplanung für das jeweils nächste Jahr gibt man bekannt, an welchen Tagen und Tageszeiten (eher vormittags oder nachmittags), ob lieber im Tageslehrgang, bei AMS-Maßnahmen oder berufsbegleitenden Lehrgängen unterrichten möchte. Wunschfächer werden so gut wie möglich berücksichtigt, eigenes Engagement bei der Gestaltung von Studienplänen und Inhaltsgestaltung ist willkommen. Diese Abstimmung auch mit den Bedürfnissen der Studierenden erhöht die Freude am Unterrichten im Gegensatz zu Massenabfertigungskursen an anderen Instituten. Wer klare Bewertungs- und Stoffübersichten hat und wessen Studierendenfeedback für die Vorgesetzten nachvollziehbar ist, hat auch im Unterricht ziemlich freie Hand, obwohl es sehr wohl gewisse Vorlagen gibt, die gewährleisten, dass Kurse praxisnah und interdisziplinär ablaufen.
Einziger Nachteil: Schwierige Planbarkeit, da auch ein Angestelltenvertrag keine fixe Stundenanzahl verspricht. Diese richtet sich nach den mitunter nur sehr knapp feststehenden Studierendenzahlen. Auch tut man gut daran, sich genau im Vorfeld den Arbeitsaufwand für seine Fächer zu überlegen und diesen auch zu kommunizieren, da die Bezahlung pro unterrichteter Wochenstunde erfolgt.

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