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GemNova
Bewertung

Schulassistenz - ein Job mit Vor- und Nachteilen

3,1
Nicht empfohlen
Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung bei GemNova Bildungspool Tirol gemeinnützige GmbH gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

- soweit es möglich ist, werden die Wünsche nach dem Stundenausmaß berücksichtigt
- die langen Ferien
- Teilzeit möglich
- auch für Quereinsteiger_innen möglich (oder Wiedereinstieg nach Kinderpause)

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

- zu niedriges Grundgehalt bei der (oft anstrengenden) Arbeit an den Schulen
- wenig Möglichkeit, mehr zu verdienen (weil Ferien hereingearbeitet werden müssen und vormittags die Stunden am Kind aufgrund der Fördermöglichkeit durch das Land auf 23 beschränkt sind)
- Gefahr des 'bore-outs'
- wenig Entwicklungsmöglichkeiten
- kein wirkliches Kollegen-Team

Verbesserungsvorschläge

- höheres Gehalt für Schulassistent_innen und Freizeitpädagog_innen, wenn man gute Leute länger in dieser Arbeit halten will. Auch als Ausgleich für die ständig wechselnde berufliche Situation (als Schulassistent_in weiß man nie, ob in 1, 2 oder 3 Jahren noch dasselbe Stundenausmaß noch möglich ist oder an welcher Schule man landen wird...)
- Erschwerniszuschlag für die Springer_innen (die oft erst um 7 Uhr morgens ihren Einsatzort und ihre Arbeitszeit für diesen Tag erfahren und täglich eine enorm hohe Anpassungsleistung erbringen, völlig ohne Kolleg_innen tätig sind und manchmal sogar noch am selben Vormittag den Arbeitsort wechseln müssen)
- Äquivalent für einen Betriebsausflug finden (z.B. die Assistent_innen und Freizeitpädagog_innen von bestimmten Schulen oder alle Springer_innen)
- das Sommerfest nicht streichen
- ein offenes Ohr für die Bedürfnisse und Vorschläge derjenigen haben, die die Betreuungsarbeit vor Ort leisten. Da sind oft viele gute Leute dabei (ausgebildete Pädagog_innen oder Studierende oder anderweitig Erfahrene), die viel zur Entwicklung und Verbesserung der Gemnova beitragen könnten, wenn man ihr Wissen und ihre Erfahrung mehr miteinbezöge
-....

Arbeitsatmosphäre

Die Arbeitsatmosphäre ist bei der Position als Schulassistenz immer davon abhängig, in welcher Schule/Klasse man kommt und kann daher nicht durchgängig bewertet werden.

Kommunikation

Die heiklen Schnittstellen in der Kommunikation (Gemnova-Schule-Schulassistenz/Freizeitpädagogik) funktionieren leider oft nicht so gut, was zu Unmut oder Irritationen führen kann. Als Kraft in der Schule muss man dann versuchen, sowohl zum Arbeitgeber (Gemnova) als auch zum direkten Vorgesetzten am Dienstort (die Direktion in der Schule) eine gute Verbindung herzustellen, wenn man keine Schwierigkeiten bekommen will. Das erfordert viel diplomatisches Geschick und kostet Energie.

Firmeninterne Kommunikation: Es gibt gute Ansätze (z.B. der regelmäßige Newsletter). Meist beschränkt sich die Kommunikation auf den direkten Vorgesetzten (Koordinator im Bildungspool). Da kann man Glück haben, oder eben auch nicht.

Kollegenzusammenhalt

In der Schulassistenz hat man nicht wirklich eine Kollegenschaft, da jeder für sich in der Klasse arbeitet. Ganz besonders gilt dies für die sogenannten Springer_innen, die keine fixe Schule haben, sondern ausfallende Kolleg_innen vertreten.
Die Arbeit ist auch für die meisten Assistent_innen nur ein Durchgangsort zu einem anderen Job, weil die Verdienst- und Entwicklungsmöglichkeiten stark beschränkt sind, daher ist das Interesse an einer aktiv gestalteten Kollegialität meist gering, was wiederum nicht so attraktiv ist. EinTeufelskreis.

Work-Life-Balance

Durch die vielen Schulferien und die Möglichkeit, mitzubestimmen, ob man Nachmittags arbeitet oder nicht, hat man je nach Stundenausmaß viel Freizeit. Allerdings geht das stark auf die Kosten des Lohns, da man die Ferien mit Überstunden in der Schulzeit 'hereinarbeitet'.

Vorgesetztenverhalten

Das ist, wie gesagt, bei den direkten Vorgesetzten Glückssache.
Manchmal hat man das Gefühl, Hauptsache, die Firma läuft. Nicht immer stößt man bei den Vorgesetzten auf Verständnis für die Anforderungen, die an die Schulassistent_innen oder Freizeitpädagog_innen gestellt werden. Bei den regelmäßig durchgeführten Mitarbeiter_innengesprächen wird zwar nach Verbesserungsvorschlägen gefragt. Leider war es der Fall, dass auf Vorschläge lediglich die lapidare und abweisende Antwort kam, "Das ist halt bei dieser Arbeit so, das können wir leider nicht ändern".
Die Unternehmensführung gibt sich kollegial und offen und ist es möglicherweise auch, in diesem Zusammenhang habe ich aber noch keine Erfahrungen gemacht.

Interessante Aufgaben

Wenn man gerne mit Kindern arbeitet, ist es in der Freizeitassistenz möglicherweise ein guter Ort, um mitzugestalten. Allerdings ist oft wenig Zeit und es kann sehr stressig sein. Die gestaffelten Entlassungszeiten (manche Kinder gehen um 14 Uhr nach Hause, andere um 15 bzw. 16 Uhr), machen es schwierig, größere Unternehmungen mit den Kindern zu machen (z.B. hinaus in die Natur gehen).

In der Schulassistenz hingegen gibt es wenig Gestaltungsmöglichkeiten, hier muss man sehr anpassungsfähig sein und sich nach den Bedürfnissen und dem Unterrichtsstil der Lehrperson richten. Sprich: so ein Vormittag kann sich auch mal ordentlich 'ziehen', wenn man danebensitzt und ab und zu helfend eingreift. Oder aber sehr anstrengend, wenn das Kind sehr bedürftig ist oder gesundheitlich sehr beeinträchtigt. Das geht bis zu 'leichten' pflegerischen Tätigkeiten wie Wickeln (es ist allerdings alles andere als leicht, einen körperlich schon weit entwickelten 10-Jährigen zu wickeln, der möglicherweise nicht willig ist, oder nicht mit unterstützten kann...)

Arbeitsbedingungen

Verschieden, je nach Schule/Klasse/Kind...

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Es gibt eine Sozialfonds für bedürftige Arbeitnehmer_innen und die Möglichkeit, ökologisch verträgliche Reinigungsmittel zu kaufen (habe ich allerdings noch nicht gemacht)

Gehalt/Sozialleistungen

Diejenigen, die die Arbeit mit den Kindern vor Ort in den Schulen machen, werden meiner Meinung nach zu schlecht bezahlt. Daher bleibt fast niemand lange in diesem Job, es sei denn, er findet nichts anderes mehr.
Es wird bezahlte Supervision angeboten, allerdings wird es einem nicht leicht gemacht, sie zu beantragen und dann wird nur ein relativ niedriger Satz bezahlt, für den man kaum eine_n Supervisor_in finden kann...

Karriere/Weiterbildung

Es gibt immer wieder interessante Fortbildungen. Allerdings sind sie nur dann kostenlos, wenn man 3 Jahre bei der Gemnova bleibt, andernfalls werden sie in Rechnung gestellt.


Gleichberechtigung

Umgang mit älteren Kollegen

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