nur, wenn es wirklich sein muss...
Gut am Arbeitgeber finde ich
Kollegen und die generell interessante Branche (Luftfahrt)
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
ich weiß nicht, wo ich anfangen soll...
keine Sozialkompetenz,
keine kollektivvertraglichen Regelungen (z.b. kein Cent Gehaltserhöhung über JAHRE hinweg),
etliche Mängel auf die hier gar nicht näher eingegangen werden kann/darf (sonst würd's wahrscheinlich krachen),
keine Fehlerkultur, sondern Schuldzuweisungen statt Problemlösungen,
Despotismus,
mangelnde Sachkenntnis der österreichischen Rechtslage, weil alles komplett von der Muttergesellschaft gesteuert wird (z.b. Verbot, eigene Arbeitszeitaufzeichnungen zu führen!),
fehlende Präsenz von Vorgesetzten (die sitzen nämlich am häufigsten im HQ im Ausland und lassen sich nur sporadisch blicken), und daher mangelnde fachliche oder disziplinarische Führung,
und vieles mehr...
Verbesserungsvorschläge
bitte Bücher/Fachliteratur über Leadership, Unternehmensführung, Management, etc. lesen...
Arbeitsatmosphäre
die schlechten Bedingungen und Probleme ziehen das ganze Team "runter".
Kommunikation
Klassiker: "rechts" weiß nicht, was "links" tut. unklare Kompetenzaufteilungen. Überkommunikation wo sie entbehrlich und keine Kommunikaiton wo sie erforderlich wäre.
Kollegenzusammenhalt
kleines, sehr angenehmes Team
Work-Life-Balance
Urlaub ist flexibel, mit informellen Regelungen zwischen den Kollegen kommt man recht weit. Ansonsten interessiert den Arbeitgeber die Freizeit nicht. Wenn die Arbeit erledigt ist hast du Freizeit, wenn nicht dann nicht. D.h. es können auch schon mal über einen längeren Zeitraum unerlaubt viele Überstunden zustande kommen, wenn wiedermal (verständlicherweise) ein Kollege das Unternehmen verlässt und die Arbeit vom "Rest" der Belegschaft erledigt werden muss.
Vorgesetztenverhalten
"cholerischer Despot" wäre eine wohl zutreffende Charakterisierung, Vereinbarungen halten nicht, die Devise: Mitarbeiter sind da, um zu dienen, nicht um ihrem Leben eine finanzielle und sinnstiftende Grundlage zu geben.
Interessante Aufgaben
kein Einfluss, kein Entwicklungspotential, keine Unterstützung
Gleichberechtigung
Aufstiegschancen sind sowieso kein Thema. Frauen werden eher chauvinistisch behandelt (ich weiß nicht ob das an der vorwiegend französischen Mentalität in der Muttergesellschaft liegt). Ansonsten lässt sich keine Diskriminierung feststellen. Aber: aufgrund der Atmosphäre und der Persönlichkeiten im Mgmnt, hätte ich mich - wäre ich bspw. homosexuell - sicherheitshalber nicht geoutet.
Umgang mit älteren Kollegen
die Mentalität ist hier (und das habe ich schriftlich so vor den Latz geknallt bekommen): "wir stellen hauptsächlich junge Menschen ein damit sie auch eine Chance haben und wir geben ihnen viel Verantwortung damit sie lernen". Es ist allerdings anzunehmen, das dies aus eher monetären Motiven geschieht. Die meisten Mitarbeiter werden sehr jung und unerfahren angeworben, bekommen ein niedriges Gehalt und verschwinden nach spätestens 2-3 Jahren wieder, wenn sie bemerken, dass die Branche auch höhere Gehälter für fairere Bedingungen hergibt. Also insgesamt eher schlecht für 45+
Arbeitsbedingungen
Büro und Ausstattung sind ganz ok. Etwa 5 Jahre hinter dem Stand der Technik (EDV etc.).
Umwelt-/Sozialbewusstsein
völlig egal, dem Thema widmet sich hier niemand.
Gehalt/Sozialleistungen
kein KV, keine Erhöhungen im Vertag (außer man ist in einer Position, in der man solche hineinverhandeln kann), keine Nachverhandlungen, blankes Angestelltengesetz und sonst gar nichts (aber wenigstens das).
Image
Achtung: mehrere branchenzuständige Behörden in verschiedenen Ländern widmen dem Unternehmen bereits eine "größere Aufmerksamkeit" als anderen Unternehmen, die sich "exakter an die Regeln halten"...
Karriere/Weiterbildung
über die behördlich vorgeschriebene Weiterbildung hinaus wird nichts in MA investiert. Perspektiven gibt es, wie oben schon erwähnt, keine. Ich habe aus eigenem Antrieb und eigener Finanzierung studiert. Hat aber auch keine Anerkennung oder gar Gehaltsanpassungen gebracht.