Es könnte viel besser sein, wenn man es nur wirklich wollen würde.
Arbeitsatmosphäre
Es kommt sehr darauf an, mit wem man arbeitet. Es gibt Personen und Gruppen, mit denen es sehr gut funktioniert und wo man auch auf Augenhöhe Meinungen und Kritik austauschen kann.
Leider gibt es auch ganz andere, die eigentlich nur ihre eigene Meinung durchsetzen wollen und überhaupt nicht offen sind für Dialog oder kritischem Auseinandersetzen mit einem Thema.
Kommunikation
Leider ein sehr schmerzvoller Punkt. Zwar haben alle Unternehmen ab einer gewissen Größe Probleme im Bereich Kommunikation, aber hier hatte man in gewissen Situationen teilweise das Gefühl dass Informationen vorenthalten werden. Lieber mal Dinge groß ankündigen und dann totschweigen, als ein offenes transparentes Wort zum Status oder zu Problemen.
Update-Veranstaltungen sind oft nur Selbstbeweihräucherung und es gibt kaum (selbst-)kritische Auseinandersetzung mit Dingen, die nicht gut laufen.
Kollegenzusammenhalt
Der Zusammenhalt unter den Kolleg/inn/en ist sehr gut, aber sobald mal in eine Führungsetage rutscht, gibt es oft mal politische Interessen oder man kann nicht offen sprechen, ohne dass man Angst haben muss, dass es auf einen selbst zurückfällt.
Work-Life-Balance
Grundsätzlich sehr gut, ist aber auch abhängig von der Position die man hat.
Man ist recht flexibel, ob man im Büro oder zu Hause arbeiten möchte und auch die Zeit kann man sich über weite Strecken gut einteilen. Geschenkt bekommt man nichts, aber wenn man sich gut organisiert ist es auch kein Problem. Auch die 6. Urlaubswoche für alle die vor einiger Zeit eingeführt wurde ist eine große Unterstützung.
Vorgesetztenverhalten
Leider, ähnlich wie die Kommunikation, eine Schwachstelle im Unternehmen, wahrscheinlich auch ein Wachstumsschmerz.
Obwohl immer von einer "flachen" und "agilen" Struktur gesprochen wird, gibt es verhältnismäßig viele Hierarchieebenen und entsprechend viele Führungskräfte, zugleich aber keine wirkliche Agilität.
Die Führungskompetenz ist leider nicht sehr ausgeprägt, von den Head of bis ins obere Management. Vor allem dort oben hat man oft das Gefühl, dass sie untereinander nicht einig sind und statt konstruktiv an Lösungen zu arbeiten sich lieber gegenseitig ausstechen wollen, nur um dann im nächsten Infoabend wieder zu erklären, wie toll alles läuft.
Interessante Aufgaben
Das Aufgabengebiet an sich ist auf jeden Fall interessant, jedoch technisch aufgrund der gegebenen Partner nicht immer spannend und auf dem neuesten Stand.
Man kann sich aber immer das Aufgabengebiet etwas einteilen, auch mal Rolle wechseln und somit neue Verantwortlichkeiten und Tätigkeiten finden.
Gleichberechtigung
Hinsichtlich verschiedenen Personengruppen sehe ich keine großen Unterschiede. Es wird auch aktiv daran gearbeitet, Diversität als positiv zu verankern, auch wenn hier noch mehr gemacht werden könnt.
Persönlich sieht die Sache etwas anders aus, man hat oft das Gefühl, dass man nicht über Leistung definiert und be- und gefördert wird, sondern eher abhängig davon, mit wem man gut vernetzt ist und ob diese Leute einen fördern können.
Umgang mit älteren Kollegen
Davon gibt es nicht viele.
Arbeitsbedingungen
Ausstattung ist ok, aber nicht überragend, vor allem die Büroausstattung ist etwas in die Jahre gekommen.
Es gibt Zuschuss für Home-Office equipment.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Wurde in den letzten Jahren mehr gefördert, aber könnte für ein Unternehmen dieser Größe noch wesentlich besser sein.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt ist ok, Benefits im Vergleich mit anderen Unternehmen nicht überragend.
Die Gehaltsinformationen, was möglich ist, sind leider sehr intransparent und oft werden die am meisten berücksichtigt, die am lautesten sind und wieder nicht die mit den besten Leistungen.
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildung war schon mal mehr gefördert, aber immer noch ein großes Plus.
Wirkliche Karriereschritte sind eben nur möglich, wenn man von den richtigen Leuten gefördert wird und gut vernetzt ist im Unternehmen.
Alternative Karrierepfade zur klassischen Personalführung (Head of /...) sind nur am Papier gegeben, werden jedoch nicht wirklich gelebt, was viele tatsächliche Experten auf ihren Gebieten in der Gestaltung des Unternehmens außen vor lässt.