Sozialarbeit die keine mehr ist.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Schwierig. Wenn man sich nicht komplett krank und t o t arbeitet, ist es ein sicherer Arbeitsplatz. Man muss nur durch die 2 Jahre befristung die an einen Kettenvertrag erinnern. Nach 2 Jahren ist man so durch, dass man bereits die erste Reha bewilligt bekommt. In der Energiekrise, als uns die Klient*innen die Türen ein rannten und wir selbst mit 50 Wochenstunden nicht zurecht kamen, waren die Büros wenigstens warm und man sparte sich das heizen zuhause.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Personalmangel, fehlende Wertschätzung, Führungskräfte (Abteilungsleitung, Fachliche Unterstützung Soziale Arbeit) die eigentlich keine Ahnung mehr haben, was die Kolleg:innen an der Basis erledigen müssen, schlechte Bezahlung, keine Weihnachtsfeiern, kein Corona Bonus, Supervision nur, wenn man ein halbes jahr am Ball bleibt und konsequent darum bettelt,..
Verbesserungsvorschläge
Ein paar Seminare in Mitarbeiterführung, Empathie und dabei könnten man bei den Gehaltsverhandlungen auch einmal mehr zahlen. Einen Corona Bonus, einen Bonus für das Zielgruppenzentrum Wohnungsicherung dem aktuell 900h an Mitarbeiter*innen fehlen und die nicht nur nicjt entlastet werden, man findet auch immer wieder neue Aufgaben für uns.
Wir haben zwar eine winzige Geste des "Dankes" bekommen, aber wie sich dann herausstellte, haben ALLE Mitarbeiter*innendie neu anfingen in der MA40 ebenso eine Tasse und einen Schreibblock samt Kugelschreiber erhalten. Dies war der offizielle Dank an uns, da wir ohne größere Ausfälle die Corona Krise meisterten. Motivation ist nichts, was unsere oberste Vorgesetzte beherrscht. Es wird einem vermittelt, dass man froh und dankbar sein sollte in so einem ehrwürdigen Unternehmen wie dem Magistrat zu arbeiten. Diese präpotenz ist unerträglich. Wenn wir keine Sozialarbeiter*innen wären und uns das Wohl unserer Klient*innen nicht am Herz liegen würde, würden mehr von uns kündigen. Wobei das bereits passiert. Wir verlassen den sinkenden Tanker.
Arbeitsatmosphäre
Permanenter Personalmangel, keine Wertschätzung ausser ein paar leerer Worte,die Burnout Gefahr ist extrem hoch, alle Kolleg:innen leiden unter psychosomatischen Beschwerden. Die meisten Arbeite Wöchentlich um die 45h.
Kommunikation
Diese wird überwiegend mündlich im "Stille Post" Stil von oben nach unten weitergegeben. Jedes Zentrum, jede Gruppen Leitung und jede Teamleitung interpretiert und wird in einem Brei an die kleinen Teams weiter gegeben. Wenn dann "falsch" gearbeiter wird, ist die Basis alleine Schuld.
Kollegenzusammenhalt
Wir sind gute Teams, aber durch die starke Arbeitsbelastung und Verantwortung den Klient:innen gegenüber haben viele nicht mehr die Kraft, gegen die sinnlosen Anweisungen der Leitung anzudiskutieren.
Work-Life-Balance
Gibt es nicht. Wir arbeiten, kommen spät Heim, essen und gehen zu Bett. In der Delogierungsprävention haben alle die Angst, dass man uns die Schuld gibt, wenn man eine Delogierung nicht Begleitet. Auch, wenn auf eine Kollegin: rund 120 Fälle kommen. Es wird erwartet, dass wir qualitativ UND quantitativ ausgezeihnet arbeiten. Bei einer Aktenkontrolle kommt es auch mal zu Niederschriften. Auf Familie wird nur Rücksicht genommen, wenn man ein Kind hat. Was soviel bedeutet, dass man sich nach der Geburt TZ nehmen kann. Sonst nicht. Altersteikzeit muss erkämpft werden. Sabbathjahr/quartal oder Bildungskarenz gibt es nicht. Viele Kolleg*innen steuern ein Burnout an. Die psychosomatischen Erkrankungen sind enorm und zwischen Migräne, Schlafstörungen bis hin zu hormonellen Beschwerden ist alles dabei.
Vorgesetztenverhalten
Vor allem unsere Fachliche Unterstützung der Sozialen Arbeit ignoriert den starken Personalmangeln und die aktuellen Probleme. Wir sollen uns zusammenreißen und besser organisieren oder uns etwas anderes Suchen.
Interessante Aufgaben
Die Wohnungssicherung wäre aus sozialarbeiterischer Sicht ein spannendes Handlungsfeld. Wären da nicht die viele Steine die uns von Führungskräften in den Weg gelegt werden die den Aspekt der Sozialen Arbeit und der Nachhaltigkeit aus den Augen verloren haben.
Gleichberechtigung
Wenn man an der Basis arbeitet, hat man keine Rechte, nur Pflichten. Hier sind alle gleich wenig wert.
Umgang mit älteren Kollegen
Wenn man g lück hat, darf man um Altersteilzeit ansuchen. Und wenn man Sie bekommt, wird man aber nicht aus der Verteilung genommen um seine Altlasten zu bearbeiten. Was bedeutet, dass man ohne überstunden zu machen sehr viel aufholen muss. Die Kolleginnen in Altersteilzeit arbeiten derzeit in den Pausen durch.
Arbeitsbedingungen
Sind schlicht furchtbar. Die Wände sind aus Pappe, die Büros überfüllt, es ist laut, zu heiß im Sommer, die Technik und Hardware veraltet.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Jede Mülltonne landet im gleiche Großcontainer.
Gehalt/Sozialleistungen
Für diese Tätigkeit immer noch zu schlecht bezahlt.
Man ruht sich derzeit immer noch auf der bezahlten Mittagspause (die einige durcharbeiten um Heim zu kommen) und den lächerlichen Essensmarken zu 1,46Euro pro Arbeitstag aus. Es gibt keinen Betriebskindergarten dafür eine Personalvertretung die mit der Abteilungsleitung auf Du und Du ist. Nicht Hilfreich.
Image
Ich würde mir eher den Rechten Arm abschneiden, bevor ich einer entfernten Bekannten eine unserer offenen Stellen anpreise. Das Image ist schlecht und das ist auch begründet. Die MA40 ist keine Gute Arbeitgeberin.
Karriere/Weiterbildung
Selbst bei Ausschreibungen werden nur jene genommen, die genug Vitamin B aufweisen und bereits zuvor mit der Leitung "bekannt" waren. Freunderlwirtschaft ist in der MA40 ganz großgeschrieben.