Money first, People last.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Es gibt zahlreiche Mitarbeiter-Goodies, die für Bewerber*innen (besonders für Berufseinsteiger*innen) verlockend klingen. Sie stellen extrinsische Motivationsfaktoren dar, mit denen sich das Unternehmen gerne schmückt und die in der Anfangszeit über vieles hinwegsehen lassen. Die Lage ist auch ein positiver Faktor.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Es gibt keinerlei Wertschätzung von der Geschäftsführung und es stehen – anders als im Claim des Unternehmens – nicht die Menschen im Vordergrund, sondern die Einnahmen. Engpässe und Probleme, die über Monate proaktiv angesprochen werden, werden so lange ignoriert, bis das Feuer lichterloh brennt. Das Resultat: Extreme Frustration unter den Mitarbeiter*innen, die diesem permanenten Stress und Druck ausgesetzt sind, was wiederum zu hoher Fluktuation führt. Durch den ständigen Personalwechsel geht sehr viel Know-How verloren. Man muss immer wieder bei Null anfangen. Die festgefahrenen Prozesse begünstigen das nicht gerade.
Verbesserungsvorschläge
Das Unternehmen sollte endlich anfangen, in die Zufriedenheit seiner Mitarbeiter*innen zu investieren, AKTIV zuhören und lernen, dass es mehr braucht als attraktive Sozialleistungen, um Personal langfristig zu halten.
Arbeitsatmosphäre
Die Frustration der Kolleg*innen ist deutlich spürbar. Generell ist die Atmosphäre eher angespannt, als läge ständig etwas in der Luft.
Kommunikation
Es wird zwar eine sehr ausgiebige Meeting-Kultur gelebt, wirklich gesagt wird dabei aber selten etwas. Viele Informationen dringen erst über zehn Ecken zu einem durch.
Kollegenzusammenhalt
Der Zusammenhalt ist in den meisten Fällen wirklich sehr gut. Der gemeinsame Frust verbindet.
Work-Life-Balance
Es gibt nicht ohne Grund All-In Verträge. Die Dauerbelastung saugt einen bis zur totalen Erschöpfung aus.
Vorgesetztenverhalten
Die Kommunikation verläuft so lange gut, bis man Probleme anspricht und Prozesse verbessern möchte. Dann stößt man auf taube Ohren und wird vertröstet.
Interessante Aufgaben
Die meiste Zeit über strampelt man sich in seinem kleinen Hamsterrad ab. "Spannende" Aufgaben gibt es nur dann, wenn veraltete Systeme und unbrauchbare Tools plötzlich nicht mehr funktionieren und Panik ausbricht.
Gleichberechtigung
Offiziell ja. In Meetings fallen allerdings immer wieder sexistische Kommentare. Über die Integration des dritten Geschlechts in Stellenausschreibungen wurde sich unter Kollegen abwertend lustig gemacht, was die Fortschrittlichkeit besonders unterstreicht.
Umgang mit älteren Kollegen
Langdienende Kolleg*innen werden wertgeschätzt.
Arbeitsbedingungen
Die Hardware-Ausstattung ist (bis auf die Firmenhandys) top. Die Büros sind nicht zu groß, wodurch sich der Lärmpegel die meiste Zeit über in Grenzen hält. Verbesserungswürdig ist hingegen die verwendete Software sowie die Belüftung der Innenräume.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es wird einiges in dem Bereich gemacht, durchaus ein positiver Faktor.
Gehalt/Sozialleistungen
Die meisten Mitarbeiter*innen sind unterbezahlt. Forderungen nach mehr Gehalt sind schwer bis gar nicht durchsetzbar. Außer man hat das Glück, für das Unternehmen schwer zu ersetzen zu sein. Die umfangreichen Sozialleistungen, die geboten werden, sind dafür ein positiver Aspekt.
Image
Das Image, das nach außen getragen wird, ist positiver als jenes, das intern vorherrscht. Aktuelle Mitarbeiter*innen lassen sich über die schlechten Arbeitsbedingungen aus, Ex-Kolleg*innen verlieren in vielen Fällen kein gutes Wort mehr über das Unternehmen.
Karriere/Weiterbildung
Die Weiterbildungsmöglichkeit wird im Bewerbungsprozess zwar groß angekündigt, an der Umsetzung scheitert es aber. Man kann sich höchstens in Eigeninitiative weiterbilden.