Engagiere Dich - oder versteck dich hinterm PC: der Lohn ist der Gleiche
Gut am Arbeitgeber finde ich
- Flexibile Arbeitszeit direkt mit BL vereinbar
- guter Kontakt zum BMI bezgl. Patienten
- Wertschätzung und Unterstützung bei eigene Projekten/Ideen mit Flüchtlingen
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die PKWs wurden beim Ein und Ausfahren von den Sicherheitsbeamten notiert, um sie mit den angegebene Dienstzeiten zu vergleichen. Ist arbeitsrechtlich nicht zulässig.
Das Arbeitsprofil des Psychologen enthält Aufgaben, für die ein Psychologe nicht ausgebildet ist (zb. Aufgaben von Sicherheitsleuten oder Sozialbetreuern übernehmen)
Verbesserungsvorschläge
- Klare Aufgabenverteilung der jeweiligen Berufsgruppen: Wachdienst mach Wache, Sozialbetreuer die Betreuung, BLs die Verwaltung/Teamcoaching und Psychologen die Therapie.
- schnellere Wege für Anträge
- besser Weihnachtsgaben (oder gar keine): Ein Stoffsackerl mit Firmenlogo als Weihnachtsgeschenk für die MAs?! Es gibt hochwertigere Geschenke
-Schulung für BLs/RLs bzgl. Kontaktmanagement zwischen Betreuern (auch zwischen Asylwerbern). Damit waren viele BLs überfordert
Arbeitsatmosphäre
Prinzipiell hatte ich zu alle MitarbeiterInnen guten Kontakt, man merkte jedoch zwischen den KollegInnen oft Spannungen
Work-Life-Balance
Spannend die vielen Kulturen zusammenzuarbeiten zu sehen.
Vorgesetztenverhalten
offenes Ohr aber Konflikt vermeidend, gerne auch an externe Stellen abgegeben (Supervision, Regionalleiter, etc.). Man hatte das Gefühl, er versteckt sich in seinem Brüo, ein anderen Vorgesetzter vergrub sich in Arbeit, was ihn direkt ins Brun-out brachte.
Interessante Aufgaben
Spannend, mit so vielen Kulturen zu arbeiten. Allerdings: Das Arbeitsprofil wurde während meiner Arbeit dort so geändert dass plötzlich zusätzliche Aufgaben im Arbeitsprofil für einen Psychologen so geändert, dass neben psychologischer Behandlung/Beratung auch Dinge wie "Verhindern von Betreten fremder Personen am Gelände" beschrieben sind. Ist eigentlich Aufgabe vom Sicherheitsdienst.
Arbeitsbedingungen
Anfangs sollte ich psychologische Behandlung im Speisesaal mitten unter den anderen Leuten machen. Nach Beschwerden beim Vorgesetzten wurde mir in Ermangelung eines Raumes die Abstellkammer (fensterlos) als Behandlungsraum zur Verfügung gestellt. Daraufhin weigerte ich mich, traumatisierte Flüchtlinge zu betreuen. Schließlich wurde ein adäquater Raum gefunden. Erst später wurde Buget für die Einrichtung zur Verfügung gestellt. Auch die Container waren im Winter recht kalt oder überheitzt. Im Sommer war eine Therapie wegen der Hitzeentwicklung ab Mittag nicht mehr möglich.
Image
Man kann sich sehr für die Asylwerber engagieren oder auch nur minimalst seinen Job machen. Dies schien keine direkte Auswirkung auf eine Karrieremöglichkeit zu haben, die Kriterien hierfür waren eher in transparent. Tendenziell wurden Kolleginnen befördert, welche eher gutmütig und "offen für Ideen von weiter oben " waren. Kolleginnen, welche Kritik übten wurden nicht mehr weiter beschäftigt. Dabei könnte sich das Unternehmen gerade daraus Verbesserungsvorschläge holen.
Karriere/Weiterbildung
Fortbildungen wurden unterstützt, allerdings musste der Antrag über drei Leiteretagen gegen und dauerte somit sehr lange.