Bemüht, gutes Produkt und viel Potenzial, aber strukturell unorganisiert und schwierige Kommunikationsmuster
Gut am Arbeitgeber finde ich
Viel Flexibilität beim Arbeiten und bei der Zeiteinteilung, Nachhaltigkeit wird in manchen Bereichen gelebt und umgesetzt, es gibt viel Potential für die Zukunft und das entwickelte Produkt kann für einen gewissen Businessbereich eine großartige und ressourceneinsparende Lösung sein.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Wenig durchdachte Organisationsstrukturen, "Cliquenverhalten" auf oberster Hierarchieebene, zu viel Fokus auf Neuentwicklung ohne ausreichendes Fundament, territoriales Verhalten gegenüber frischen, neuen Ideen und Mitarbeiterinnen. Es ist sehr schade, denn das Unternehmen und das Produkt haben großes Potenzial. Aber wenn sich nichts ändert, wird es wahrscheinlich weiterhin eine absurd hohe MA-Fluktuation geben und das Wachstum nicht in dem Ausmaß entwickeln, wie es sein könnte.
Verbesserungsvorschläge
Eine Person mit ausreichend Führungserfahrung als Vertriebsleitung einstellen. Vernünftige und nachhaltige Kommunikationsstrategien innerhalb des Unternehmens entwickeln und umsetzen. On- und Offboarding Gespräche sowie regelmäßige MA-Gespräche einführen und sich auch Feedback von MA*innen holen. Marketingmaßnahmen von jemandem mit aktueller Marketingausbildung umsetzen lassen. Mitarbeiter*innen nach ihren Stärken einsetzen. Rollenbeschreibungen und klare Aufgabenbilder festlegen. Ein Aus- und Weiterbildungskonzept für alle Bereiche festlegen. Eine klare Vertriebs- und Geschäftsstrategie definieren, umsetzen und allen MA*innen im Unternehmen kommunizieren.
Arbeitsatmosphäre
Atmosphäre war mit den meisten ok, teilweise starkes Gruppenverhalten (wir und die anderen), dass für Ausgrenzung gesorgt hat. Man musste bei einzelnen Personen vorsichtig sein, was man sagt. Wenig Vertrauen und viel ungute Stimmung aufgrund von unangebrachtem Verhalten einzelner.
Kommunikation
Es fehlten die notwendigen Ziele und Guidelines, um sich orientieren zu können. Keine Kommunikation außerhalb des eigenen Teams oder zeitgerechte Infos, woran andere arbeiten. Ich habe nach mehr als 6 Monaten mit manchen nicht mehr als ein paar Worte gewechselt - bei weniger als 20 MA*innen.
Kollegenzusammenhalt
Teilweise, durch wenig Kontakt im Büro und herablassendes Verhalten einzelner Personen fehlte das Teamfeeling.
Work-Life-Balance
War sehr gut, sehr viel Homeoffice möglich, gute Einteilung der Arbeitszeit und viel Flexibilität.
Vorgesetztenverhalten
Entscheidungen wurden teilweise sehr emotional getroffen und das Potenzial bzw. die Stärken einzelner MA*innen wurde zu Gunsten persönlicher Beziehungen ignoriert. Es fehlten für mich Basic Führungsskills wie Feedback (sowohl geben als auch nehmen), Mitarbeiterentwicklung, Kommunikationsskills und Zeitmanagement.
Interessante Aufgaben
Teilweise. Für mich hat es nicht gepasst, ich hatte aber auch die Möglichkeit, für mich interessante Aufgaben selbständig anzugehen und zu bearbeiten. Viel wurde aber aufgrund der fehlenden Strategie gestoppt oder nicht weiterverfolgt.
Arbeitsbedingungen
Technisch hing das meiste an 1-2 Personen, die zu wenig Zeit hatten, dadurch ist vieles liegen geblieben und vieles hat unnötig lange gedauert. Der Zutritt zu den Büroräumlichkeiten war schlecht organisiert, die Freischaltung hat mehrere Wochen/tlw. Monate gedauert.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt lag mit dem variablen Anteil über dem KV-Minimum, der Fixanteil war aber bei manchen unter dem KV-Minimum. Ich hatte bis zum Ende meines DV keine Zielvereinbarung, d.h. kann ich die Fairness nicht beurteilen. Arbeitsvertrag vor der Unterschrift unbedingt durch AK checken lassen, da es keinen sauberen Prozess gibt und sich Fehler einschleichen können!
Image
Das Unternehmen selbst ist in Ordnung, einzelne Personen sorgen aber dafür, dass schlechte Stimmung unter den Mitarbeiter*innen herrscht. Da nicht nach Feedback gefragt wurde, ist mE das Selbst- und Fremdbild nicht ident, zumindest nicht auf MA-Ebene.
Karriere/Weiterbildung
Aufgrund der Größe ist nur eingeschränkte Weiterentwicklung möglich. In meiner Arbeitszeit gab es keine Angebote oder Gespräche über Aus- und Weiterbildungen.