Ab der Übernahme ging es rasant bergab
Arbeitsatmosphäre
Die Vorgesetzten aus der Londoner Zentrale haben zwar vordergründig, viel versprochen aber dann meist komplett gegenteilig gehandelt. Man wurde oft vor vollendete Tatsachen gestellt, Feedback komplett ignoriert, funktionierende Abläufe und vorhandene Benefits gestrichen. Stattdessen hat gerade das Management aus der Zentrale schlecht übereinander gesprochen und insgesamt äußerst unaufrichtig agiert. Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit war so im Laufe der Zeit nicht mehr möglich.
Kommunikation
Empathielose Kommunikation, wenn überhaupt. Es fühlte sich wie ein gesichtsloser Konzern an. Im Gespräch wurde einem etwas mitgeteilt, später hörte man hintenherum, dass der gleiche Vorgesetzte an anderer Stelle etwas ganz anderes behauptet. Statt miteinander zu reden, wurde übereinander gesprochen.
Kollegenzusammenhalt
Das ursprüngliche Team hatte einen sehr guten Zusammenhalt, weswegen der Wandel nach der Übernahme umso schmerzlicher war. Je mehr Leute frustriert gekündigt haben oder gekündigt wurden, desto mehr davon ging verloren.
Work-Life-Balance
Wenn man nichts erreichen und einfach die Zeit absitzen wollte, konnte man sich sehr gut damit arrangieren und so ein schönes Leben haben. Wer aber mit seiner Lebenszeit etwas nachhaltiges erreichen und sinnvolles tun möchte, wurde schnell unglücklich.
Vorgesetztenverhalten
Das Management-Team aus London war im menschlichen Umgang größenteils unterirdisch. Gebrochene Zusagen, ein andauernder interner Machtkampf, in dem nahezu jeder hinter dem Rücken des anderen schlecht über ihn redete etc. Das führte dann auch schnell zu einem Exodus der guten Führungskräfte, wodurch sich die Problematik noch weiter verschärft hat. Der Fisch stinkt bekanntermaßen vom Kopf.
Interessante Aufgaben
Ursprünglich sehr viele abwechslungsreiche Aufgaben, da das Unternehmen wuchs und es viele Leute mit Antrieb & Motivation gab, die auch bereit waren, neues auszuprobieren. Nach der Übernahme wurde dann vieles an das Londoner Büro angepasst, Entscheidungen dauerten ewig, Vorgesetzte waren extrem risikoavers, das Verhalten gegenüber den Kunden wurde arroganter und man verzweifelte langsam an den bürokratischen Abläufen.
Umgang mit älteren Kollegen
Einige altere Kollegen wurden in den Monaten nach der Übernahme entlassen, in mindestens einem Fall führte das erfolgreich zu rechtlichen Schritten
Arbeitsbedingungen
War zu diesem Zeitpunkt noch gut - ja nach Abteilung kleine Büros mit gutem Equipment. Nach der Übernahme gab es Verschlechterungen bei den Firmenhandies und Laptops. Umzug in ein Großraumbüro wurde diskutiert, ist mittlerweile erfolgt.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt war nie überdurchschnittlich aber durch die zahlreichen Benefits und die ausgezeichnete Atmosphäre wurde das mehr als kompensiert. Nachdem der Großteil dieser Vorzüge wegfielen und mit Gehaltserhöhungen massiv gegeizt wurde, ist es mittlerweile eher unattraktiv.
Image
Ursprünglich mal einen ausgezeichneten Ruf als innovatives, mittelständisches Unternehmen. Mit dem Kauf durch den in der Branche verhassten Monopolisten Trayport, das veränderte Verhalten gegenüber Mitarbeitern und Kunden und den massiven Exodus der ursprünglichen Mitarbeiter litt der Ruf stark.
Karriere/Weiterbildung
Wirklich viel lernen kann man hier in vielen Abteilungen nicht mehr.