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Flüchtlingsprojekt 
Ute 
Bock
Bewertung

Es hat sich innerhalb weniger Jahre schon Vieles sehr positiv verändert

3,8
Empfohlen
Hat zum Zeitpunkt der Bewertung im Bereich Administration / Verwaltung gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Dass das Underdog-Image als kleiner Verein beibehalten wird, man kann Dinge auch anders machen und pragmatisch schnell helfen. Die Flexibilität und die Effizienz in Ausnahmesituationen. Den großen Einsatz der Kolleg*innen & Ehrenamtlichen für die Klient*innen.

Verbesserungsvorschläge

Das wertvolle Feedback der Mitarbeiter*innen nutzen und den angefangenen Weg der verbesserten Vereinskultur aktiv weiter gehen, kritikfähig sein. Versuchen, die "externen" Stimmen von nicht operativ involvierten Parteien etwas leiser werden zu lassen. Das Miteinander weiter fördern.

Arbeitsatmosphäre

Innerhalb weniger Jahre hat sich die Arbeitsatmosphäre deutlich verbessert, wirklich kein Vergleich mehr mit der Zeit, in der ich angefangen habe. Das hat viel mit dem Austritt bzw. Rücktritt einiger emotional sehr involvierter Personen zu tun, so dass die allgemeine Atmosphäre nun sehr viel professioneller & konstruktiver ist. Es gibt definitiv noch Bereiche, in denen es Verbesserungspotential gibt, hier bewegen sich aber auch bereits ein paar Sachen. Der Druck ist aber natürlich recht hoch, da im kleinen Verein nicht immer genug (personelle oder finanzielle) Ressourcen da sind für alle die Dinge, die man gern umsetzen würde oder machen muss. Und in den operativen Bereichen kommt natürlich auch die emotionale Belastung bei ausweglosen Fällen, Abschiebungen, etc. hinzu.

Kommunikation

Die Kommunikation in einem Verein mit so unterschiedlichen Arbeitsbereichen und -alltagen, mit Angestellten und Ehrenamtlichen, ist durchaus komplex. Die zwischenmenschliche Kommunikation der Kolleg*innen untereinander ist gut, da wurden einige Hürden in den letzten Jahren abgebaut. An der vertikalen Kommunikation zwischen Vorstand - Geschäftsführung - Team sollte noch gearbeitet werden, hier gibt es sehr unterschiedliche Stile, die nicht immer zeitgemäß sind. Nicht jede*r muss überall mitsprechen.

Kollegenzusammenhalt

Innerhalb der Teams und auch zwischen den Teams sehr gut. Die Kolleg*innen unterstützen sich, trotz viel Zeitdruck. Hier gab es im letzten Jahr auch einige Aktionen (Team-Tag, Heurigen-Ausflug), um den Zusammenhalt zu verbessern, was sich sehr positiv ausgewirkt hat. Da könnte man die super Ehrenamtlichen noch mehr involvieren.

Work-Life-Balance

Es bestehen Teilzeitmöglichkeiten und, wenn es das Jobprofil erlaubt, auch Home Office Möglichkeiten, was gut ist für Mitarbeiter*innen mit Familie. Arbeitszeiten befinden sich in der Regel im normalen Ausmaß und Modus, bei Überstunden ist es sehr flexibel mit Zeitausgleich.

Vorgesetztenverhalten

Das war ein großes Problem in der Vergangenheit, da hätte ich vor drei Jahren sicher nur 1-2 Sterne gegeben. Es sind sehr verschiedene Menschen im Verein, die unterschiedliche Stile und auch Erfahrungen haben. Es ist nicht einfach, eine jahrelang bestehende eher negativ motivierte Kommunikationskultur zu ändern, doch es bewegt sich was. Es ist bereits viel besser geworden, deutlich mehr Wertschätzung. Neue Kolleg*innen setzen hier mehr auf Austausch und offene Fehlerkultur, das macht sich überall bemerkbar.

Interessante Aufgaben

In meinem Bereich ist es definitiv sehr abwechslungsreich. Man kann viel ausprobieren und selbst gestalten. Das ist in den operativen Bereichen aber sicher schwieriger. Hier stehen die Klient*innen im Fokus, deren vielfältige Geschichten und Lebenswege sicher für Abwechslung sorgen (wenn auch nicht immer im positiven Sinne). Natürlich gibt es hier auch einige sich laufend wiederholende Aufgaben, da natürlich viele unserer Klient*innen die gleichen Probleme haben.

Gleichberechtigung

Durchaus diverse Teams mit unterschiedlichen Backgrounds. Bei den Bereichsleiter*innen sogar mehr Frauen als Männer. Auf Wünsche/Bedürfnisse nach Auszeiten/Karenzen wird Rücksicht genommen.

Umgang mit älteren Kollegen

Es werden regelmäßig auch ältere Mitarbeiter*innen eingestellt, weil sie natürlich sehr viel Erfahrung haben. Sehr diverse Teams auch bei den Ehrenamtlichen.

Arbeitsbedingungen

Als vorrangig spendenbasierter Verein ist nicht immer alles Up-to-date auf den neuesten/teuersten Versionen. Vieles ist tatsächlich gespendet, wie Schreibtische etc. Wird aber auch besser. Platz ist eine Herausforderung, da wir mit mehr Klient*innen bzw. Hilfsangeboten mehr Mitarbeiter*innen brauchen, aber die Räumlichkeiten im Haus sehr begrenzt sind, auch was Team- oder Besprechungsräume angeht. Dafür gibt es einen schönen Garten.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Das Sozialbewusstsein liegt natürlich in der Natur des Jobs, das hat auch Einfluss auf den Umgang mit Mitarbeiter*innen. Beim Umweltbewusstsein gibt es sicher noch sehr viel Potential.

Gehalt/Sozialleistungen

Als Sozialpartner ist der Verein Teil des Kollektivvertrags Sozialwirtschaft, der ganz okay ist. Da gibt es sicher sehr viel schlechtere KVs. Gehälter kommen immer pünktlich.

Image

Frau Bock als Ikone der Flüchtlingshilfe ist auch nach ihrem Ableben die unumstrittene Leitfigur. Der Verein hilft weiterhin in ihrem Sinne und das Feedback von Unterstützer*innen, die unsere Arbeit schätzen, ist sehr motivierend.

Karriere/Weiterbildung

Es ist ein kleiner Verein, da bieten sich eher in Ausnahmefällen wirkliche Aufstiegschancen. In unserem Bereich wird aber viel über inhaltliche Weiterentwicklung gesprochen, dafür gibt es auch ein Budget. Grundsätzlich gibt es Bemühungen, die Persönlichkeitsentwicklung mehr zu strukturieren, es ist nur fraglich, wie das in die doch sehr vollen Arbeitsalltage der Mitarbeiter*innen tatsächlich integriert werden kann.

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