Konstruktives Feedback für eine chaotische Agentur mit tollen Mitarbeiter:innen, die viel mehr aus sich machen könnte
Gut am Arbeitgeber finde ich
Den Zusammenhalt unter den Kolleg:innen, die Büroräume, die gemeinsamen Feste, Weihnachtsgeschenke, die offene und positive Art der meisten Menschen, die vielen talentierten Mitarbeiter:innen, den frischen und kreativen vibe, dass Spaß und Humor in der Arbeit groß geschrieben wird.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Der stagnierende Zustand. Nichts ist schlimmer als Stillstand noch dazu in einer so schnelllebigen Branche. Es ist keine Schande einzusehen, dass man nicht alles richtig gemacht hat, sondern eine Stärke sich verbessern zu wollen! Wo ein Wille, da ein Weg.
Beginnt doch mal mit einer ernstgemeinten Mitarbeiterumfrage, die nicht dazu da ist die kollektive Meinung zu verteufeln.
Auch Führungskräfte BRAUCHEN Weiterbildung im Personalbereich, um besser zu werden. Niemand weiß einfach so, wie man ein guter Chef wird. Nur kann euch das leider niemand anschaffen, außer ihr selbst. Damit hierfür mehr Zeit geschaffen wird, muss Verantwortung nach unten verteilt werden. Kontrolle ist NICHT gut, Vertrauen ist besser! Dann habt ihr auch mehr Zeit administrative Prozesse zu optimieren wodurch wiederum mehr Zeit für internes Growing geschaffen wird.
Ad. Verbesserungsvorschläge:
5. Abteilungsleiter in Einarbeitungszeit einbringen und nicht die ganze Arbeit auf die unterste Hierarchieebene abwälzen. Es hilft, von Beginn an das große Ganze besser zu begreifen, anstatt nur von frustrierten Gleichgesinnten ins pessimistische Agenturgeheimnis eingeweiht zu werden.
Verbesserungsvorschläge
1. Stellt eine erfahrene HR-Person ein, die die Interessen der Mitarbeiter ALLER Hierachieebenen vertritt und entsprechend vermittelt, sodass eine unabhängige Person an das Personal betreffendem Austausch teilnimmt.
2. Das (Einstiegs-)Gehalt besser an den übrigen Arbeitsmarkt anpassen. Es kann nicht sein, dass man bei der aktuellen Inflationslage in manchen Positionen mit einem Gehalt von 2000-2400 brutto einsteigt (MIT Überstundenpauschale!). Auch wenns keiner zugibt: wer in dem Bereich liegt, hat den Job-Alarm bei karriere.at spätestens nach der 1. gescheiterten Gehaltsverhandlung dauerhaft eingestellt. Mehr zahlen opportunistischem Verhalten vorgebeugen und Mitarbeiterzufriedenheit langfristig verbessern.
3. Überstundenpauschale abschaffen. Wer ZA nimmt kümmert sich sowieso darum, dass die eigenen Pflichten zuvor erledigt/verteilt werden. Der interne Zusammenhalt ist dafür gut genug. Bei Führungskräften gibt es den All-In-Vertrag den man bei entsprechendem Gehalt ohnehin jedem anbieten kann.
4. Obstkorb-Upgrade: Bunte Früchte sind schön, echte Benefits besser (z.B. Fahrkostenzuschuss, Gehaltsboni bei entsprechender Leistung, Weiterbildung intern sowie auch extern fördern…)
Arbeitsatmosphäre
Das Verhältnis zu Vorgesetzten ist gut, solange es um Oberflächlichkeiten geht. Gemeinsam scherzen und eine gute Zeit haben hat Prio, aber von Lob und Dankbarkeit bekommt man leider wenig zu spüren, erst wenn der Hut brennt wird mit vorgeheucheltem Verständnis versucht die Gemüter zu besänftigen. Im ersten Moment scheint es als würde man ernstgenommen werden, aber am Ende, wenn sich doch nichts geändert hat, wird immer alles damit begründet, dass es nunmal so ist und man über den Dingen stehen muss.
Kommunikation
Interne Kommunikation geschieht hauptsächlich via Flurfunk, was die Führungsebene stark kritisiert. Tja, selbst Schuld, wenn man Probleme und Missstände totschweigt und auf die stetig kündigenden Angestellten abwälzt. Irgendwie müssen wir ja auf dem neuesten Stand bleiben.
Kollegenzusammenhalt
Hier schweben so ziemlich alle auf einer Welle. Ein schöner Haufen junger, kreativer und humorvoller Leute. Der rettende Anker für viele, die aufgrund der (in der unteren Hierarchieebene überwiegend) miesen Bezahlung und des fehlenden Rückhalts seitens der Führungsebene schon längst kündigen wollten. Nur herrscht innerhalb mancher Abteilungen Grüppchenbildung, was etwas kindisch ist.
Work-Life-Balance
Wegen der für jede Vollzeitkraft verpflichtenden Überstundenpauschale von 5 Stunden im Monat ist es leider schwierig ZA aufzubauen. Hoher Workload, da an den falschen Enden vermeintliche „Qualitätssicherung“ stattfindet, die mehr mit I-Tüpfelchen-reiten zu tun hat, da das große Ganze und tatsächliche Potenziale außer Acht gelassen werden. Kunden, die in anderen Unternehmenskontexten schon längst einen Laufpass erhalten hätten, werden weiterhin getätschelt und jeder noch so abwegige Auftrag zum letzten Drücker wird auf Kosten der unteren Hierarchieebene umgesetzt. Einschleimen und Klein-bei-geben lautet die Devise.
Wenn man trotz Gleitzeitregelung vor 16:30 Uhr das Büro verlässt, wird man meistens schief angeschaut, denn in der Agentur „muss ma gscheid hackeln!“ Alles andere ist peinlich…
Wer sich hier bewirbt sollte sich im Vorhinein darüber informieren, was es bedeutet keinen gesetzlichen Kollektivvertrag und eine Überstundenpauschale zu haben - eine absolute Red Flag am Arbeitsmarkt, sofern das Unternehmen dies nicht selbst ausgleicht - was hier nicht der Fall ist.
Vorgesetztenverhalten
Bis auf einige wenige Ausnahmen, bei denen die Gehirnwäsche leider ebenfalls schon kleine Spuren hinterließ, geht‘s hier vorrangig darum erst dann Interesse und Verständnis vorzutäuschen, wenn einem bereits mehrfach Unrecht widerfahren ist und man ohnehin kurz vor der Kündigung steht. Dasselbe gilt fürs Gehalt: Wer während einer Krise eine Kündigung anspricht, wird vermutlich mit einer (längst überfälligen) saftigen Gehaltserhöhung bestochen. Ehrliches einfordern aufgrund der eigenen Leistung zieht hier nicht, sonst würde ja die Gewinnbeteiligung in der Führungsebene nicht mehr so saftig ausfallen.
Interessante Aufgaben
Interesse der Aufgaben variiert je nach Kunde. In der Regel werden kleine, langweilige Kunden immer auf die Neuankömmlinge abgewälzt, bei den größeren Kunden geht es teilweise interessant und anderswo eher einfältig zu. Neue Ideen werden intern solange diskutiert, dass sie es meist gar nicht zum Kunden schaffen und wenn doch, werden sie von den falschen Leuten verkauft und kommen damit kaum in die Umsetzung. Ein Teufelskreis der viele Potenziale der Weiterentwicklung aufhält.
Gleichberechtigung
In den Führungsebenen sind eigentlich hauptsächlich Männer und sehr wenig Frauen. Wenn man manche Gehälter vergleicht, scheint schon eine Ungerechtigkeit zwischen Männern und Frauen zu herrschen, aber an anderen Ecken wieder weniger. Gehälter scheinen eher willkürlich vergeben zu werden, je nachdem wie gut man verhandelt. Schwer zu sagen. Jedenfalls liegen die Gehälter der unteren Hierarchieebene innerhalb der Branche im unteren Bereich und werden nicht an Inflation angepasst (kein KV!)
Arbeitsbedingungen
Modernes, großzügiges Arbeitsumfeld, das die Mitarbeiter:innen nach ihren Vorstellungen gestalten können. Bis auf den Tischtennistisch wenig Einsatz von der Führungsebene - aber immerhin sind der eigenen Kreativität keine Grenzen gesetzt.
Im Wiener Büro hat‘s wegen fehlender Klimaanlage im Sommer gerne mal 30 Grad und ist zwar in einer schönen Altbauwohnung recht gemütlich, aber recht voll und daher laut und wenig Privatsphäre.
Gehalt/Sozialleistungen
Die Gehälter der unteren Hierarchieebene liegen innerhalb der Branche im unteren Bereich und werden nicht an Inflation angepasst (kein KV!)
mehr siehe Vorgesetztenverhalten und Verbesserungsvorschläge
Image
Die wenigsten würden Freunden/Familie empfehlen hier zu arbeiten.
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildung wird in keiner Weise innerhalb der Arbeitszeit geduldet, da diese keine direkten Einnahmen bringt. Im Generellen läuten bei jeder Stundenerfassung, die nicht direkt an Kunden weiterverrechnet werden kann, in der Führungsebene die Alarmglocken. Denn: Keine Weiterverrechnung kein Gewinn weniger % Anteil der Gewinnbeteligung