Umworben in der Not - Gefeuert sobald man "unbequem" wird. Ich bin Ingenieur, kein Ja-Sager wider die Realität.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Firma hätte spannende Aufgaben und ist solide aufgestellt. Die Voraussetzungen für seriöse Konstruktion und Testing sind gegeben. Eigentlich möchte man das auch, kann es im Tagesgeschäft aber nicht immer einhalten.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Keine Wertschätzung für Ingenieure. Wofür habe ich eigentlich Mechanik, Statik, Dynamik, Festigkeitslehre usw. studiert? Zahlen, Daten und Fakten zählen für Euch nur, wenn sie Euch in den Kram passen. Naturgesetze zählen nichts, wenn sie unbequem sind oder einem Vorgesetzten widersprechen, dann muss man gehen. Das ist leider kein Einzelfall, das hat eine langjährige Tradition und nun hat es mich getroffen.
Verbesserungsvorschläge
Schätzt und schützt eure Mitarbeiter, jeden Mitarbeiter! Klärt Vorwürfe und andere Vorfälle auf, aber richtig! Vor Gericht werden immer beide Seiten gehört. Ich wurde leider so gut wie nie gehört. Der erlauchte Kreis glaubt sich alles, man fragt nicht und verurteilt vorschnell.
Arbeitsatmosphäre
Ich bewerte nicht meine Kollegen und den Kollegenzusammenhalt, das war gut. Ich kann mich nur nicht an Lob von Vorgesetzten erinnern, ich habe mich wohl zu sehr gegen fremde Fehler gewehrt und vor allem zu viele Altlasten aufgedeckt. Dafür wird man nicht gelobt, dafür muss man sich erklären! Wie soll man das bewerten? Für Ingenieure ist diese Einstellung der Killer schlechthin, null Fairness, null Vertrauen, null Betriebsklima.
Kommunikation
Die Firma informiert regelmäßig über den Geschäftsverlauf. Innerhalb meiner Abteilung war die Kommunikation gut. Die Konstruktion ist verantwortlich, dass alle immer schön informiert sind, andersherum haben sie Narrenfreiheit. Auf Dauer kann man das als ungerecht empfinden, darum der Abzug.
Kollegenzusammenhalt
Die Firma wächst, da müssen sich Einzelne erst noch finden. Ich fand den Zusammenhalt mit meinen Kollegen grundsätzlich gut.
Work-Life-Balance
Für mich hat es super gepasst, mein Job ist mein Leben. Die Firma gewährt Urlaub, wenn es möglich ist, man zeigt sich sehr flexibel. Die Arbeitszeiten sind normal, Überstunden werden nur in begründeten Ausnahmesituationen gefordert, angefallene Überzeit konnte abgebaut werden.
Vorgesetztenverhalten
schwach. Die Firma ist ein gefundenes Fressen für Machtmenschen, die können sich da so richtig austoben. Meine Konfliktfälle wurden ohne mich verhandelt, ich wurde nicht gehört, zum Teil noch nicht einmal informiert. Meinen Kollegen in der Konstruktion erging es leider auch nicht besser, egal wer das was hinter unserem Rücken vermurkst hatte, wir mussten uns erklären. Die Entscheide waren nicht immer nachvollziehbar, die Mitarbeiter wurden oft nur zum Schein mit einbezogen. Macht ist wichtig, Facts nicht.
Interessante Aufgaben
Yes! Die Aufgaben waren zum Teil hochinteressant und wurden je nach Auslastung und Eignung in Absprache mit den Mitarbeitern verteilt. Ich konnte häufig ganz andere Lösungen liefern, als man vorher gedacht hatte, das wurde meistens auch akzeptiert.
Gleichberechtigung
Frauen werden gleich bezahlt wie Männer. Auszeiten sind möglich für Frauen und Männer, Wiedereinsteiger sind willkommen. Höhere Löhne sind gedrückt, niedrige Löhne sind erhöht, sie sind sehr sozial eingestellt.
Umgang mit älteren Kollegen
Es hat einzelne Angestellte bis weit über die normale Pensionierung hinaus.
Arbeitsbedingungen
Für mich super. Gute Ausrüstung, Platz, IT, alles da.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Grundsätzlich sehr sozial eingestellt, sie suchen Lösungen wenn es möglich ist. Ausrüstung wurde auch schon unentgeltlich zur Verfügung gestellt in Krisengebieten / bei Notlagen.
Gehalt/Sozialleistungen
Die Firma ist solide und zahlt pünktlich. Man orientiert sich am Salarium. Höhere Löhne sind gedrückt, was für mich nicht so gut war. Je nach Lage gab es ein 14tes Gehalt oder andere Zulagen, das finde ich außergewöhnlich!
Image
Die Produkte haben einen sehr guten Ruf. Man sieht sich als Technologieführer.
Karriere/Weiterbildung
Man kann Teilzeit machen für die eigene Weiterbildung, z.B. Techniker, Konstrukteur usw. Je nach Mitarbeiter wird die Firma einen dabei auch unterstützen, das ist Verhandlungssache. Während meiner mehrjährigen Anstellung war leider keine Zeit für Weiterbildung im Job oder um grundlegende Strukturen in der Abteilung zu erarbeiten, wir hatten zuviel um die Ohren.