Sehr viel Potential, leider zu wenig davon spürbar
Gut am Arbeitgeber finde ich
- Viel Freiraum für den eigenen Bereich
- Unterstützung für Weiterbildungen, wenn man sich selber darum bemüht
- Sehr coole und spannende Projekte/Aufgaben
- Super Leute, Multikulti
- Gute Benefits
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- ERP System ist eine Katastrophe
- Management führt zu wenig
- Kopfloser Aktionismus, führt zu Unruhe
- Zu wenig Professionalität spürbar in viel zu vielen Bereichen
Verbesserungsvorschläge
- Vorgesetzte viel mehr für echte Führungsaufgaben in die Pflicht nehmen. Wenn Mitarbeiter reihenweise wegen Stress umfallen, ist eine Reaktion vom Vorgesetzten darauf kein nice to have, sondern ein absolutes Muss!
- Kopfloser Aktionismus abschalten. Wenn ein Ziel verfolgt werden soll, denkt es doch bitte zu Ende und betreibt ein anständiges Risikomanagement. "Wir schauen dann wie es läuft" oder "Das kristallisiert sich dann raus" hat bisher nicht wirklich funktioniert und ist trotzdem ein absoluter Dauerrenner.
- Lessons Learned einführen und zusammen an gemachten Fehlern wachsen
- Entscheidungen nicht auf die lange Bank schieben, sondern zeitnah und transparent fällen und dann auch gleich an die Linienvorgesetzten weitergeben.
- Wo ist die Budgetverantwortung der Linienvorgesetzten?
- Findet Wertschätzung für euer teuerstes Gut: Die Mitarbeiter. Da darf ruhig mal gelobt werden und das nicht nur vielleicht am Mitarbeitergespräch.
Arbeitsatmosphäre
Das Team besteht aus super Leuten, die viel leisten können und sich gegenseitig helfen. Jedoch hat die Arbeitsatmosphäre in den vergangenen Jahren stark unter dem Führungsstil der Geschäftsleitung gelitten. Lob, Wertschätzung und Anerkennung ist kaum spürbar und der Stresslevel ist durch ständige ad hoc Übungen viel zu hoch. Das drückt die Motivation und die allgemeine Atmosphäre ungemein.
Kommunikation
Die Geschäftsleitung hat viel bezüglich Kommunikation unternommen und gibt sich Mühe, die Mitarbeiter regelmässig auf den neusten Stand zu bringen. Die Kommunikation zwischen Geschäftsleitung und Teamleitern/Vorgesetzten war lange Zeit kaum vorhanden und viel zu intransparent. Es wurden kurz vor meinem Weggang Massnahmen ergriffen, um dies zu verbessern.
Kollegenzusammenhalt
Das Team besteht aus so vielen super Leuten und der Zusammenhalt glich langer Zeit fast einer Familie: Man half sich aus, machte mal ein paar Spässchen und kommunizierte offen und ehrlich miteinander. In den vergangenen 1-2 Jahren hat der Zusammenhalt durch die ständig angespannte Stimmung angefangen zu bröckeln und einige Leute machten auf mich immer mehr den Eindruck, dass sie nur noch Dienst nach Vorschrift leisten und sich irgendwer anders um die nervigen Angelegenheiten kümmern soll.
Work-Life-Balance
Die Arbeitszeit ist mit 42 Stunden pro Woche hoch, darin ist jedoch die Vorholzeit für Brücken- und Weihnachtstage inkludiert. Trotzdem liegen dann x zusätzliche Überstunden nicht mehr wirklich drin, wenn man eine ausgeglichene Work-Life-Balance will. Während der Hochsaison (April-Oktober) sind Überstunden jedoch fast schon an der Tagesordnung. Grundsätzlich wird man aber ermuntert, Ferientage und Überstunden zu beziehen. Ist halt dann eher in der Neben-/Wintersaison möglich.
Vorgesetztenverhalten
Hier liegt meiner Meinung nach eines der Hauptprobleme. Gewisse Vorgesetzte machen den Eindruck, als wären sie bei Konfliktfällen heillos überfordert. Sie stecken dann lieber den Kopf in den Sand und harren der Dinge, die da kommen, anstatt aktives Krisenmanagement zu betreiben. Die Unternehmenszielsetzungen sind oft unrealistisch und hinterlassen den faden Beigeschmack von kopflosem Aktionismus, der gepaart mit mangelnder Führung zu Überstunden, Zielverfehlungen und schlussendlich schlechter Stimmung führt.
Interessante Aufgaben
Die Projekte/Aufgaben sind sehr interessant und abwechslungsreich. Wer gerne improvisiert, kommt hier voll auf seine Kosten. Im Projektgeschäft lassen sich nicht alle Ereignisse voraussehen und es braucht immer mal wieder eine Nacht-und-Nebel-Aktion, was aber für mich persönlich sehr spannend war. Durch fehlende oder mangelhafte Prozesse gerät der Flow jedoch oft ins Stocken und es kommt dadurch immer wieder zu internen Reibereien oder Zielverfehlungen. Alles in Allem wird einem jedoch viel Spielraum geboten, den eigenen Bereich zu gestalten.
Gleichberechtigung
In der Baubranche gibt es halt mehr Männer als Frauen, was auch bei mageba der Fall ist. Es gibt in Sachen Gleichberechtigung jedoch nichts zu meckern, es werden alle gleich behandelt.
Umgang mit älteren Kollegen
Auch hier - einwandfreier Umgang mit den älteren Kollegen und es werden auch mal ältere Semester neu eingestellt.
Arbeitsbedingungen
Die Geschäftsleitung gibt sich Mühe, dass die Bedingungen zeitgemäss und zweckdienlich sind. Zum Beispiel durften die Mitarbeiter beim letzten Wechsel der Laptops ihren neuen Laptop selber aus einer Liste auswählen und bald ist ein Umzug in ein viel moderneres Gebäude geplant. Allerdings ist das 2019 neu eingeführte ERP System eine absolute Katastrophe und völlig ungeeignet für mageba. Dies resultiert in sehr schwerfälligen und langsamen Prozessen in einem Umfeld, das eigentlich flexibel und schnelllebig sein sollte. Ich habe oft den Satz gehört "Wie sollen wir so bitte arbeiten können?". Dem kann ich nur zustimmen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Ich würde sagen, ein Bewusstsein für Umwelt und Soziales ist durchaus vorhanden und wird auch gelebt. Teilweise wird der Umweltaspekt aber ohne Weiteres beiseite geschoben weil man wochen- oder monatelang keine Entscheidungen trifft und schlussendlich nur noch Expresstransporte und Luftfrachten möglich sind, um die Zeit aufzuholen. Schade und unnötig.
Gehalt/Sozialleistungen
Die Sozialleistungen sind in Ordnung und die Gehälter sind fair, wenn man selber dafür eintritt und mindestens den Medianlohn fordert. Wer das nicht macht, wird ohne schlechtes Gewissen zu einem viel zu niedrigen Lohn eingestellt. Ist aber auch Eigenverantwortung bei der Lohnverhandlung. Die Lohnzahlungen erfolgten immer pünktlich, selbst in wirtschaftlichen Krisenzeiten. Da gibt es nichts zu meckern.
Image
Wenn man sich bei den Mitarbeitern erkundigt, was sie von mageba denken, fallen oft Ausdrücke wie "chaotisch" oder "denn sie wissen nicht was sie tun". Das Projektmanagement ist zu oft genau das - chaotisch und da weiss rechts nicht was links tut. Das merkt man leider auch als Aussenstehender und ich hatte einige ziemlich frustrierte Kunden am Telefon, die sich diesbezüglich bei mir beschwert haben. Ich kann dem leider nicht viel entgegensetzen.
Karriere/Weiterbildung
Wenn man sich selber darum kümmert und die Weiterbildung für die Firma einen Mehrwert bietet, wird man unterstützt. Aber alles in Eigenverantwortung, den Vorgesetzten kommt es nicht in den Sinn, die Mitarbeiter aktiv zu fördern.