Do you have what it takes?
Arbeitsatmosphäre
Ich gehe sehr gerne in die Arbeit, denn ich weiss, dass ich zum Betriebsklima beitrage, was von mir erwartet wird und ich einen kompetitiven Geist besitze. Leider rekrutieren aber auch wir hin und wieder die falschen Mitarbeiter und dies kann zu Unstimmigkeiten im Büro führen. Gibt es ein faules Ei im büro, kann dies auf alle Mitarbeiter einen negativen Einfluss haben. Die Page Group wartet leider oft zu lange um eine Entscheidung gegenüber den nicht passenden Mitarbeitern zu treffen. Der Zusammenhalt der Mitarbeiter ist aber sehr stark. Oftmals wird auch ausserhalb der Arbeitszeiten etwas zusammen unternommen. Im Rahmen der Arbeit gibt es viele Incentives zu gewinnenen (wie Bootfahrten, Internationale Reisen mit tollem Program, Freie Nachmittage, Ipads oder Cash incentives), diese sind natürlich meistens Umsatz basiert, was zu Neid bei den schwächeren Mitarbeitern führen kann, welche oft nicht verstehen, warum Umsatz beschenkt wird und nicht nur die richtige Einstellung.
Kommunikation
Regelmässige Quartals-Gespräche sowie Roadshows werden in alle Büros durchgeführt. Die Kommunikation wird immer transparenter und Mitarbeiter bekommen auch die Informationen welche Sie verlangen, insofern es für ihr Daily Business oder generelles Know-How wichtig ist. Dadurch, dass das Arbeitspensum und die Belastung hoch ist, werden jedoch oft Anforderungen gestellt ohne viele Richtlinien oder Unterstützung zu geben, vorallem bei den jungen Führungskräften. Diese müssen dann oft den richtigen Weg alleine finden. Für manche klappt es gut, für andere geht es schief und somit werden sie gleich als „schwächer“ angesehen, wenn sie de fakto nicht die richtige Unterstützung von ihren Vorgesetzten erhalten haben. Das schnelle Wachstum der Firma führt leider auch dazu, dass junge Führungskräfte mit hohem Potential zu sehr alleine gelassen werden und von den eigenen Jungen Chefs nicht die richtige Unterstützung erhalten; dadurch kommen sie an ihre Grenzen und fühlen sich hilflos. Dies erhöt das Fluktuationsrisiko.
Kollegenzusammenhalt
Die Firmenkultur und der Zusammenhalt sind sicher einzigartig. Es entstehen auch enge Freundschaften, welche nach internationalen Befördernungen, Bürowechsel oder sogar nach Abgang in der Firma erhalten bleiben. Der hohe Druck und die leistungsorientierte Atmosphäre führen dazu, dass man nur als gut funktionierendes Team vorankommt und daher ist die Teamarbeit sehr wichtig. Durch das ausschliesslich organische Wachstum in der Firma kommen Führungskräfte nur weiter nach oben, wenn das Team auch wächst und da ist Zusammenhalt und gegenseitige Unterstützung sehr wichtig. Der eigene Erfolg ist bei der Entwicklung dennoch sehr zentral, vorallem in den ersten Jahren wo der Umsatz im Mittelpunkt steht. Profit ist wichtig und gut ist nicht immer gut genug – was bei einem Börsennotierten Unternehmen nachvollziebar ist. Wenn man diesen Druck, Stress und Profitwachstum nicht nachvollziehen kann, ist man wahrscheinlich nicht im richtigen Unternehmen.
Auch wenn es erfolgreiche Einzelgänger geben kann herrscht ein sehr starkes Team-Feeling welches in jedem Büro in jedem Land ähnlich stark ausgeprägt ist. Jeder Mitarbeiter ist dafür verantwortlich selbst zu einer guten Team-Atmosphäre beizutragen und da ist es wichtig das sowohl junge Mitarbeiter als auch langjährige Manager Platformen kreieren um offen miteinander zu sprechen. Dies ist zu jederzeit im Büro möglich oder auch bei den often organisierten Drinks oder Team Events und Incentives.
Work-Life-Balance
Work life balance war noch nie so gut wie heute auch wenn es noch einen weiten Weg zu gehen gibt. Es werden definitiv weit mehr als 40 stunden pro Woche gearbeitet und diese werden weder mit Zeitausgleich oder Bezahlung kompensiert. Das einzige was man für das zeitliche Investment bekommt ist eine schnellere Karriere und höhren Umsatz, aber nicht alle Mitarbeiter wollen unbedingt schnell Karriere machen und hat man mal ein bestimmten Umsatz erreicht, is es schwer diesen noch zu erhöhen. Arbeitszeiten sind flexibel und man kann weniger arbeiten, jedoch wird dies einem vorgeworfen, wenn die Performane dann nicht mehr stimmt. Es ist also ein ewiges Dilemma zwischen „nehme ich mir etwas Zeit für mich und wenn ja, wird mir das dann vorgehalten wenn die Performance nicht stimmt“. Es gibt die Möglichkeit Teilzeit zu arbeiten oder auch mal früher zu gehen, beispielsweise wenn man sein Kind abholen muss oder es krank ist. Es sollte dennoch mehr Flexibiltät geben in Bezug auf Home Office, flexiblere Arbeitszeiten oder Gleitzeiten. Vorallem in anderen Ländern sind die Arbeitszeiten der Page Group viel geringer. Die Mitarbeiter können aber ihre Wünsche äussern und wenn die Leistung stimmt ist es auch möglich mehr Freiraum zu erhalten. Es ist leider schwer allen Ansprüchen gerecht zu werden und viele der jungen Mitarbeiter haben unrealistische Erwartungen und Ansprüche. Urlaub oder Ferientage sind relativ streng festgelegt, denn man muss zu wichtigen Zeiten oder Tagen im Büro sein. Es ist möglich längere Zeit Urlaub zu machen, in bestimmten Fällen auch unbezahlten Urlaub zu nehmen, aber dies beeinflusst natürlich das daily business und wird meistens nur den langjährigen Mitarbeitern genehmigt. Nichtdestotroz, gibt die Page Group bis zu 30 Tage Urlaub im Jahr, ab dem 3. Dienstjahr immer ein Tag mehr. Es gibt wenige Firmen in der Schweiz bei welchen man schon unter 30 Jahren 30 Tage Urlaubanspruch haben kann.
Vorgesetztenverhalten
Wie in jeder Firma gibt es durschnittliche, gute und besonders gute Führungskräfte. Bei Page gibt es einige sehr erfahrene und inspirierende Führungskräfte, welche man als „Leader“ bezeichnen könnte, andere sind eben nur „Managers“ und keine „Leaders“ oder müssen sich noch entwickeln und lernen. Da die Firma schnelle Entwicklungsmöglichkeiten bietet, ist das Management Team entsprechend jung und viel dieser Managing Consultants & Manager & Directors sind zum ersten mal in einer Führungsposition. Dies kann dazu führen, dass die Führugskräfte nicht immer richtig reagieren auf Konfliktfälle. Die meisten Mitarbeiter trauen sich jedoch aufgrund der offenen Kommunikation Meinungsunterschiede anzusprechen um zu den Konflikten eine Lösung zu finden.
Das Unternehmen bemüht sich, die talentierten Manager zu fördern und die schwächeren durch interne und externe Trainings weiter zu bringen. Mitarbeiter sind hin und wieder darüber frustriert, dass Sie persönlich nicht so schnell nach vorne kommen wie andere, leider ist aber nicht jeder dafür gemacht ein Team zu führen und dies sehen die jungen und von sich selbst überzeugten Mitarbeiter nicht immer ein.
Vorgesetzte sind prinzipielle offen für Gespräche und Feedback, auch wenn diese öfter bottom up als top down iniziiert werden. Dennoch ist für einen ein Gespräch suchenden eigentlich immer ein offenes Ohr zu finden. Es ist wie in vielen anderen Firmen auch nicht immer leicht mit dem direkten Vorgesetzten zu reden, man kann sich jedoch häufig an andere, persönlich ausgewählte „Mentoren“ wenden, welche einem helfen die richtige Ansatzpunkte mit dem eigenen Vorgesetzten zu finden.
Ziele sind oft sehr hoch angesetzt, was nicht unüblich ist für ein leistungsorientiertes Unternehmen welches verkaufsorientiert ist. Oft werden die Ziele so hoch angesetzt, dass sie kaum erreichbar sind. Auch hier gibt es jedoch Platz für offene Gespräche um die Ziele je nach Team oder Mitarbeiter anzupassen. Nicht jeder hat die gleichen Fähigkeiten und dies wird auch eingesehen. Vor allem schwierig wird es wenn die operationellen und manageriellen Ziele zusammenkommen, denn dann muss man seine Zeit zwischen beiden Aspekten balancieren und dies ist nicht immer einfach.
Die meisten Entscheidungen sind klar und nachvollziehbar, auch wenn sie nicht immer optimal kommuniziert oder umgesetzt werden. Dies ist darauf zurückzuführen, dass das Management jung ist und manchmal noch durch trial and error lernt.
Interessante Aufgaben
Die Arbeitszeiten sind nicht streng vorgegeben, jedenfalls nicht mehr heute, dennoch sind die meisten Mitarbeiter zwischen 08:30 und 19:00 im Büro. Hat man ein hohes Performance-Niveau erreicht, kann man mit der Arbeitszeit sehr flexibel umgehen; stimmen allerdings die Umsatz-Zahlen nicht wird vermehrt auf die KPI’s geschaut und dies kann zur Folge haben, dass die Arbeitszeit intensiver und länger wird.
Die Arbeitsbelastung ist sehr hoch, vor allem in den ersten 1-2 Jahren, da man weder einen Kandidaten- noch Kundenpool hat und sich diese sowie die diversen Prozesse erst ein mal aneignen muss. Klar kann man auch weniger arbeiten, dann darf man sich aber nicht über ein langsameres Vorankommen als hoch motivierte und sehr erfolgreiche Kollegen beschweren.
Verschiedenen Mitarbeiter haben auch unterschiedliche Kapazitäten was Arbeitszeit und Leistung betrifft. Das Management sollte die Belastungskapazitäten der diversen Mitarbeiter besser analysieren und direkter darauf eingehen, damit die bestmögliche Work-Life balance für jeden Mitarbeiter gefunden werden kann. Durch die Karriere hindurch gibt es Perioden in welchen man sehr hoch belastet ist und an seine Grenzen stösst (dafür ist es natürlich auch wichtig zu wissen, wo denn die eigenen Grenzen sind) und andere Perioden, wo es ruhiger zugeht. Verständlicherweise ist die Belastung höher kurz vor und nach einer Befördernung da sich der Verantwortungsbereich ändert.
Manchmal müssen Mitarbeiter mit Potential zu lange auf Beförderungen warten (ab dem Moment wo nicht nur mehr der Umsatz zählt i.e. Managing Consultant, Manager, Executive Manager, Director etc) und dadurch verliert die Page Group ab und zu gute Mitarbeiter. Das Beförderungssystem, auch wenn es als transparent dargestellt wird, wird nicht immer respektiert oder zusätzliche Kriterien werden hinzugefüht oder abgezogen. Das Beförderungs-System könnte mehr flexibilität bieten in Bezug auf die Softskills.
Routine gibt es in jedem Job, wählt man aber den Management-Pfad, so ist die Arbeit stets sehr abwechslungsreich weil man immer wieder mit neuen Herausforderungen umgehen muss, welche die eigenen Mitarbeiter einem stellen.
Als neuer Berater und für ungefähr 1-2 Jahre im Job gibt es einen recht strengen Framework in dem man arbeiten muss, wenn man sich jedoch einmal bewiesen hat und sich das Vertrauen des Managements erworben hat, wird einem viel Freiheit geboten sich selbst zu organisieren. Neue Ideen um alte Prozesse zu veränderen werden auch gut aufgenommen und angepasst, sofern es mit den Corporate Richtlinien übereinstimmen kann. Junge Mitarbeiter müssen sich bewusst sein, das die Page Group ein international tätiges Unternehmen ist, welches sich global konsistent aufstellen möchte. Es ist also nicht möglich alle Ideen zu implementieren und gewisse Entscheidung dauern dementsprechend auch länger.
Gleichberechtigung
You get what you give
Umgang mit älteren Kollegen
Es gibt nur auf internationaler Ebene Mitrbeiter über 45 Jahre, welche man nicht oft zu Gesicht bekommt. Daher kein grosser Austausch.
Arbeitsbedingungen
Der Umzug in ein neues Büro hat einiges verändert. Der Lärmpegel war ab und zu etwas laut, da die Büroräumlichkeiten für das star gewachsene Team zu klein wurden und dies hatte auch negative Auswirkungen auf die geführten Telefonate. Anderseits, sollte es in einem Sales-Job auch nicht leise sein. Das Open Space dient dazu, dass man voneinander lernen kann und mit solch einer Umgebung muss man umgehen können; es ist vermutlich nicht Jedermanns Sache. IT Entwicklungen sind langsam und schnellere Computer sind dringend nötig. Tische sind ok auch wenn recht klein und sollten in der Höhe verstellbar sein, vorallem wenn man sehr lange Arbeitstage hat. Stühle könnten auch etwas bequemer sein.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Das Unternehemn unterstützt jedes Jahr eine andere Unternehmung indem Mitarbeiter an diversen sportlichen Aktivitäten teilnehmen können um zu spenden. Des weiteren können Mitarbeiter finanzielle Beiträge leisten, welche dann auch vom Unternehmen unterstützt werden. Leider wird diesbezüglich nicht viel kommuniziert und auch nicht so viel wie vielleicht wünschenswert gemacht.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt ist sicher nicht das attraktivste (wobei es für die Branche ok ist). Ist man nur Gehalts- und Bonusorientiert ist es das falsche Unternehmen, da würde man in einem anderen Bereich viel besser dastehen (vor allem am Anfang). Möchte man eine schnelle Karriere haben, Verantwortung übernehmen und bei wichtigen Firmenänderungen mitwirken so ist dies hier möglich, mehr noch als in anderen Unternehmen. Mit der Zeit, ist das Gehalt dann auch viel spannender, dafür muss man aber 3-5 Jahre hart arbeiten und der Basislohn bleibt nach wie vor nicht besonders attraktiv im Vergleich zu dem was man anderweitig verdienen könnte. Mit dem Bonus-System kann sich das aber sehr schnell ändern. Erwartungen der Mitarbeiter in Bezug auf Boni sind hoch angesetzt was zu Enttäschungen führt wenn der Bonus erhalten wird, denn das Management spricht oft nur von den Top 20% Verdienern welche interessante Boni erreichen, jedoch dafür bereits viele Jahre hart gearbeitet haben. Erwartungs-Management und mehr Transparenz in Bezug auf realistische Boni wäre wünschenswert. Ansonsten gibt es eben bis zu 30 Tage bezahlten Urlaub, eine tolle Unfallversicherung etc.
Image
Das Unternehmen hat prinzipiell einen guten Ruf – Es hätte sonst nicht den Award für Top Employer Europe und Schweiz erhalten. Perfekt ist es nicht, aber welches Unternehmen ist das schon? Manche Kunden und Kandidaten danken mit Blumen Weinflaschen für hervorragende Arbeit, andere möchten unseren Namen nie wieder hören. Als Mitarbeiter ist es eine ständige Gratwanderung zwischen Liebe und Hass für den Job; auf die Firma ist man aber stets stolz. Ich würde die Firma als Vermittler definitv Freunden empfehlen. Als Arbeitsumfeld würde ich es nur Freunden empfehlen, welche verkaufs- und leistungsorientiert sind, ein starkes Durchsetzungsvermögen haben, für die gut nie gut genug ist und welche auch mit frustration umgehen können. Der Job ist nicht für jeden gemacht und nicht jeder für diesen Job; es kann aber ein wunderbar bereichernder Job sein.
Karriere/Weiterbildung
Ein klarer career path ist aufgesetzt und jeder weiss was er zu tun hat um es zu erreichen. Wie erwähnt, fehlt hier leider hin und wieder die Flexibilität um falls nötig Ausnahmen zu machen. Sehr gute interne Weiterbildungen werden angeboten, jedoch gibt es wenig Unterstützung (finanzielle und zeitlich) an externen Weiterbildungen teilzunehmen. Es wird generell auch nicht als positiv angesehen wenn es eine Weiterbildung ist die heute nicht direkt relevant ist für das Business. Mit Master oder MBA wird einem auch nicht eine interessantere Position geboten, sondern einfach da wieder einzusteigen, wo man aufgehört hat. Andererseits kommt man dann eventuell schneller voran als zuvor.
Jeder Mitarbeiter hat die Möglichkeit die gleiche Karriere zu haben, wobei vom Management nicht immer die Schwierigkeiten oder Vorteil besonderer Divisionen oder Situationen in Betracht gezogen werden. Dies kann zu Frustrationen und Eifersucht führen. Ein klar dargelegtes Beförderungssystem erlaubt wenig Spielraum und Flexibilität besonders gute Mitarbeiter schneller zu befördern, die Aufgrund zu langen Wartens anschliessend kündigen. Frauen und Männer sind 50-50% vertreten, auch wenn die Mehrheit der Führungsfunktionen vom Männern besetzt sind. Wiedereinsteigende Mütter erhalten für einige Monate ein interessanteres Bonussystem, welches den Wiedereinstieg vereinfacht. Eine Management funktion auf 50-60% zu machen ist dennoch heute undenkbar und auch bei einem Arbeitspensum von 80% ist die tatsächliche Arbeitsbelastung wohl mehr als diese theorietischen 80%.