Ganz so perfekt ist auch dieser Arbeitgeber nicht.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Sozialleistungen sind top. Selbst MitarbeiterInnen mit kleinen Pensen konnten in eine PK einzahlen. Hier verhält sich die WG Fluematt wirklich vorbildlich.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Das Verhalten einiger (weniger) Vorgesetzten. Es sollte keine Lieblingsmitarbeiter mehr geben , die sich sehr viele Freiheiten nehmen dürfen, ohne mit Konsequenzen rechnen zu müssen, während weniger beliebte MitarbeiterInnen für jedes kleine Vergehen einen dicken, schwarzen Eintrag ins Personaldossier erhalten.
Verbesserungsvorschläge
Etwas weniger Hinhören bei MitarbeiterInnen, die mit viel Gerede sich Vorteile zu verschaffen versuchen (und sie meist auch erlangen). Andersartigkeit nicht per se als Bedrohung empfinden.
Hektik in den Nachmittagspausen rausnehmen (ev. mehrere Maschinen für Getränke anbieten). Der "Stau" an den Maschinen geht zulasten des Pflegepersonals, hier verlor die Pflege häufig Zeit, welche die Ruhepausen verkürzten. Vorallem im Sommer, wenn viel los war am Nachmittag in der Cafeteria, war der Zeitverlust oft ein Thema unter den KollegInnen.
Arbeitsatmosphäre
War in Ordnung, geschäftsüblich. Direktes Lob durch die Vorgesetzten gab es aber so gut wie nie. Motto: Sage ich nichts, ist es in Ordnung. Beriebsklima war zuweilen angespannt, Probleme mit und unter den ArbeitskollegInnen wurden von einigen (nicht allen) Vorgesetzten, wenn überhaupt, nicht korrekt gelöst, zum Teil leider noch befeuert. Mochte dich ein Vorgesetzter oder eine Vorgesetzte nicht, bekamst du das zu spüren.
Kommunikation
Die Kommunikation zwischen Vorgesetzten und Angestellten war in Ordnung. Sie war aufschlussreich, informativ und erfolgte immer zeitnah.
Kollegenzusammenhalt
Der Zusammenhalt war, je nach Abteilung, gut bis sehr gut. Das mit der Ehrlichkeit ist so eine Sache. Sagt man ehrlich seine Meinung und weicht diese vom Allgemeinempfinden ab, steht man schnell einmal ohne Schirm im Regen, auch in der WG Fluematt.
Work-Life-Balance
Zum Teil sehr anstrengende Tage, Woche, Monate. Das bringt der Beruf mit sich, aber sobald ein oder zwei Kolleg/innen ausfielen, wurden die anderen über Gebühr eingesetzt. Das zog an den Nerven und der Kraft, nicht nur bei mir. Hier haben sich die Vorgesetzten aber wirklich bemüht und Gutes geleistet, damit die Angestellten Ruhezeiten fanden. Mehr Personal wäre wichtig, aber wohl nicht umsetzbar in diesem Beruf.
Vorgesetztenverhalten
Je nach Vorgesetzte(m) in Ordnung. Leider gab es auch Vorgesetzte, die wenig von (fairer) Mitarbeiterführung verstanden. Wenig Platz für etwas (und durchaus sinnvolle) Eigenkreativität. Selbst kleine Ideen und Vorschläge wurden als Beschnitt der eigenen Führungskompetenz angesehen und dementsprechend unterbunden. Schade, hier wird Potenzial verschenkt.
Interessante Aufgaben
Bewohnerinnen und Bewohner zu betreuen war eine schöne und abwechslungsreiche Aufgabe, im Haus wie ausserhalb. Der Beruf ist sehr abwechslungsreich, sinnvoll und bereichernd, wenn auch nicht immer einfach (zeitlich, nervlich, körperlich anstrengend).
Gleichberechtigung
Sehr gut. Hier läuft alles wirklich sauber und fair, soweit mir bekannt und auch selber erfahren. Einzig der Einsatz von PraktikantInnen im Vergleich zu deren Entlöhnungen wäre verbesserungswürdig. Ich habe mit Praktikantinnen zusammengearbeitet, die nach kurzer Zeit schon tolle und sehr gute, fast schon professionelle Arbeit geleistet haben und dementsprechend auch eingesetzt wurden.
Umgang mit älteren Kollegen
Quereinsteiger, Wiedereinsteiger, ältere MitarbeiterInnen: Hier stimmts.
Arbeitsbedingungen
Der Betrieb ist in einem mehrstöckigen Gebäude. Gute Erreichbarkeit aller Stockwerke durch mehrere Lifte. Breite Gänge, gut strukturiert, übersichtlich, hell, ruhig und freundlich. Notwendiges Material steht immer zur Verfügung. Hektisch ist die Arbeit rund um die Essensverteilung oder das angeschlossene Cafe (offen auch für externe Besucher). Ich war froh, in der Pflege zu sein und nicht im Küchenbetrieb. Habe mir oft Gedanken gemacht, warum wir von der Pflege ausgerechnet um 15 Uhr unsere Kaffeepausen einnahmen und die Maschinen für Getränke besetzten, obwohl in der Küche und Cafe Hochbetrieb war. Im Sommer manchmal chaotische Zustände. Für uns PflegerInnen auch nicht angenehm. Irgendwie stand man immer im Weg.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Umwelt: Branchenbedingt viel Plastikabfall
Sozialbewusstsein: Fairer Handel kann ich nicht einschätzen, aber gut fand ich, das Material wie z. bsp. Glas gesammelt, getrennt und entsorgt wurde. Hier wirklich vorbildlich.
Gehalt/Sozialleistungen
Entlohnung war in Ordnung, entspricht der Branche resp. leicht darüber. Sehr gut sind die Sozialleistungen, gerade auch bei niedrigen Pensen. Hier vorbildlich.
Image
Arbeiten in der WG Fluematt ist in Ordnung, daran gibt es keinen Zweifel. Nur, man muss dazu gehören, dem vorgefertigen Bild eines Mitarbeiters entsprechen. Wer etwas hinter die Kulissen schauen kann, merkt schnell, dass auch in der WG Fluematt nicht alles so perfekt ist, wie es geschrieben steht. Nur spricht niemand gerne darüber. Man tut das einfach nicht und wenn doch, wird man freundlich verabschiedet. Genau aus diesem Grund ist es gut, gibt es neutrale Plattformen.
Karriere/Weiterbildung
Je nach Einsatzgebiet Weiterbildungen möglich, gefordert und gefördert. Aufstieg Karriere ist mir nicht bekannt. Meist wurden während meiner Zeit vakante Stellen in der Leitung direkt besetzt.