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Vorsicht! - Der desorganisierte Steinbruch unter den Messeunternehmen - Vorsicht!

1,5
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat bis 2012 im Bereich Vertrieb / Verkauf gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Die unfreiwillige Komik des Ganzen.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Den Rest.

Verbesserungsvorschläge

Ablösung der Geschäftsführung bzw. Liquidation des Unternehmens

Arbeitsatmosphäre

Es ist keine Seltenheit, dass Angestellte nach wenigen Wochen gefeuert werden. Die Gründe sind dabei vollkommen austauschbar. Hire and fire auf die total abgedrehte und unternehmensschädliche Art! Sobald die Geschäftsführung am frühen bis sehr späten Nachmittag in der Firma erscheint, herrscht in weiten Teilen ein Klima der Angst. Man könnte hier zig absurde Alltagsbeispiele von Unterwerfung und unwürdigen Vorgängen aufzählen, doch dies würde den Rahmen sprengen... Es herrscht bsp. das theoretische Verbot mit Kollegen in die Mittagspause zu gehen (wurde von uns von Anbeginn unterlaufen) und Kontakt zu Mitarbeitern der anderen Messeunternehmung auf dem Stockwerk aufzunehmen. Augenfällig ist der Unterschied in der Arbeitsatmosphäre zwischen den beiden juristisch verbundenen Messeunternehmen... Das hier beurteilte Unternehmen ist im gewissen Sinne mehr als eine Messe, oh ja...

Kommunikation

Das wöchentliche Vertríebsmeeting lief sogar recht normal ab. Absurde Vorgaben und argumentative heiße Luft sind generell im Vertrieb keine Seltenheit. Dass es allerdings keine festen Uhrzeiten bezüglich etwaiger Meetings gibt, wird als Selbstverständlichkeit angesehen. Auch das Ende ist offen und die Firma dient als zweite Familie. Über den allgemeinen Zustand des Unternehmens erfährt man, zumindest durch die Geschäftsführung, nichts. Mit der Zeit über verschlungene Wege wiederrum einiges... Allerdings wird immer wieder versucht durch plumpe Propagandalügen und gestellt-abgesprochen Gespräche vor Mitarbeitern billige psychologische Effekte zu erzielen. Oftmals werden einzelne Mitarbeiter im Meeting-Raum in sektenartigen Konstellationen den konstruierten und gesteuerten Vorwürfen von 3-5 zusammengetrommelten Mitarbeitern ausgesetzt. Krank!

Kollegenzusammenhalt

Ist zwischen den neuen Mitarbeitern (es werden dauernd Neue durch den Fleischwolf gejagt) meistens recht gut, da jeder normale Mensch schnell die Anomaliät der gesamten Struktur durchschaut und man sich in einem Boot wähnt. Dennoch kommt es natürlich bei dem ein oder anderen zu Illoyaliät und Anpassertum an die Umstände. Das Stammpersonal bekommt diverse Instruktionen bezüglich Intrigen und Spionage. Großes Vertrauen ist hier daher eher unangebracht. In der Stammbelegschaft (inklusive Geschäftsführung 4-5 Personen) herrscht eine sektenartige Atmosphäre, die z.B. schon in dem eigenartigen Ablauf des Bewerbungsprozesses ihren Anfang nimmt...

Work-Life-Balance

Es gibt generell unbezahlte Überstunden, sowie vage angekündigte Meetings bis zu deren Beginn schon mal einige Stunden vergehen können. Man hat sich also auch in den Abendstunden in Bereitschaft zu halten. Auf private Begebenheiten wird keine Rücksicht genommen und selbst Krankheit kann zum Inhalt eines Meetings werden. Habe auch das Gefühl, dass bei Bewerbern darauf geachtet wird, dass noch oder generell keine Kinder vorhanden sind.

Vorgesetztenverhalten

Es herrscht vollkommene Willkür. Gezielt wird eine Stimmung verbreitet, in der sich jeder potentiell von Kündigung bedroht sieht. Die Geschäftsführung sieht die Mitarbeiter als niederes Dienstpersonal und pflegt eine oftmals beleidigende und üble Wortwahl gegenüber jenen, die sich nicht zu verteidigen wissen oder schon resigniert haben (gerade gegenüber persönlichen Assistentinnen). Gemeinsame Aussprachen mit der Geschäftsführung sind nicht möglich und Kritik wird tabuisiert.
Die Ziele werden meist viel zu hoch angesetzt um einen Hamsterrad-Effekt zu erzielen.
Die Entscheidungsfindung ist vollkommen intransparent und der Lust und Laune der latent sadistischen Geschäftsführerin unterworfen.

Interessante Aufgaben

Die Aufgaben sind auf der Vertriebsseite nicht wirklich vielseitig und anspruchsvoll, wenn man vom belebenden Element der Internationalität absieht. Die einseitige Tätigkeit liegt aber wohl auch an den Gegebenheiten der Branche. Über die Aufgaben auf der Seite der anderweitigen Tätigkeiten kann ich inhaltlich wenig sagen. Generell lassen Struktur und Organisation der Aufgabenverteilung stark zu wünschen übrig. Insgesamt liegt bei den meisten Mitarbeitern, insebsondere in der Stammbelegschaft, eine chronische Arbeitsüberlastung vor. Arbeitstage bis kurz vor oder nach Mitternacht sind hier keine schlechte Science-Fiction, sondern für einige absurde Realität. Solche Zustände sagen alles zum Thema der irrationalen Ausbeutung von Arbeitskraft.

Gleichberechtigung

Jeden kann es treffen. Allerdings scheint die Hemmschwelle bei Frauen bezüglich Psychoterror, dem Einsatz sektenartiger Meetings und lautstarken verbalen Ausfällen, geringer als bei dem männlichen Personal.

Umgang mit älteren Kollegen

Der unmenschliche Umgang ist unabhängig vom Alter.

Arbeitsbedingungen

Die Arbeitsplätze sind insgesamt ok, teilweise gibt es allerdings eine Tendenz zu zugemüllten Arbeitsplätzen (hat wohl auch mit der systemimmanenten Ausbeutung und Überlastung zu tun). Die IT ist sicherlich total veraltet und langsam, aber diese Problem sind im Gegensatz zum Rest beherrschbar. Einige Personen telefonieren sehr laut und monoton, aber dies kann einem überall passieren. Die örtliche Lage und Erreichbarkeit der Firma ist gut.

Gehalt/Sozialleistungen

Das Gehalt könnte schlimmer sein und wird wohl generell pünktlich gezahlt , allerdings ist der vorab kommunizierte, zu erzielende variable Gehaltsanteil bei Vertrieblern, vollkommen unrealistisch. Zusatzleistungen gibt es nicht, dafür aber den Versuch bei der Auszahlung der Provisionen zu tricksen.

Image

Frage 1: Den Eindruck hatte ich überhaupt nicht und dieser wurde durch Aussagen altgedienter Mitarbeiter bestätigt (viel Enttäuschung bei ex-Ausstellern)
Frage 2: Nur zur kuriosen Annekdotensammlung und bei masochistischen Gelüsten. Ansonsten NEIN.
Frage 3: Nein, das war ich nicht.

Hat aber alles durchaus Comedycharakter! Generell sind hier auf Dauer eher Sklavenseelen gefragt.

Karriere/Weiterbildung

Gibt es nicht, aber die allermeisten sehen ihr dortige Beschäftigung auch eher als Zwischenstopp, welcher allerdings meist schneller endet als gedacht. Kann allerdings vorkommen, dass finanziell potent ausgestatten Angestellten der Vorschlag unterbreitet wird einen sehr, sehr teuren Vertriebstrainer aus eigener Tasche zu bezahlen...


Umwelt-/Sozialbewusstsein

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