Nasenfaktor zählt mehr als die Fähigkeiten.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Arbeit an sich. Laser bauen macht mir Spaß. Die Mitarbeitenden sind fast alles nette Leute. Kaffe, Tee, Wasser for free, Arbeitszeitmodell ist ok, es gibt ne Grippeschutzimpfung.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Vorgesetzte hier sind keine guten Vorbilder. Sie verlassen sich auf das was sie glauben oder ihre Lieblinge ihnen berichten und prüfen nicht selbst nach. Schulungen zur Menschenführung scheint es nicht zu geben. Der Druck wird immer weiter nach unten verlagert. Irgendwann platzt der Kessel halt.
Die Firmenpolitik ist im Bereich der Personalverwaltung für mich nicht nachvollziehbar. Mehr Leiharbeitende, weniger Fachkräfte, die eigenen Tools zum Mitarbeitendentraining werden aus Zeitmangel nicht eingesetzt, hinterher wird sich dann über Fehler beschwert und der Zeitverzug als Argument gegen bessere Bezahlung genutzt. Dadurch steigt der Druck, schneller zu arbeiten und weiterhin schlecht auszubilden. Mehr Spitzen durch Leiharbeit abfangen, diese nicht ausbilden und mehr Fehlerquellen generieren. Ein Teufelskreis und die Führung tut so als würde sie das nicht bemerken.
Der Betriebsrat ist leider auch ein stumpfes Schwert.
Verbesserungsvorschläge
Das Wachstum des Unternehmens sollte sich im Gehalt der produzierenden widerspiegeln. Lob und Anerkennung für gute Leistungen steigern die Motivation, Probleme kann man gemeinsam angehen, Behauptungen überprüfen und Mitarbeitende ernst nehmen.
Wenn der Führung etwas unangenehm ist, dann ist es schlauer die Wahrheit zu sagen, als die Mitarbeitenden selbst herausfinden zu lassen, was los ist.
Die Arbeit ist wirklich nicht schlecht, aber macht euch doch selbst nicht kaputt durch immer mehr Leiharbeitende und immer weniger Zeit, die Leute auch vernünftig zu schulen. Das steigert den Druck auf die Festangestellten immer weiter, bis die alle irgendwann die Nase voll haben. Das Kapital der Firma ist das Wissen und die Erfahrung der Mitarbeitenden.
Und tut nicht so Umweltbewusst. ein 3g Plastikring in einer 20g Plastiktüte, die weggeschmissen wird? 20x30x1mm große bleche einzeln in Plastik verpackt, Schutzkappen die am ersten aerbeitsplatz aufgesteckt und am zweiten arbeitsplatz dann in den Müll geworfen werden? Das ist lächerlich.
Arbeitsatmosphäre
Solange man nichts mit Vorgesetzten zu tun hat gehts.
Kommunikation
Abteilungsintern klappts ganz gut, darüber hinaus schwierig. Infos von Vorgesetzten kommen gern zu spät, spärlich und mit wenig relevanten Infos
Kollegenzusammenhalt
Viele Leute sind voll in Ordnung. N paar Ausnahmen gibts immer. Allgemein kann man mit den Kollegen schon vernünftig arbeiten.
Work-Life-Balance
40 Stunden -1 Stern, Gleitzeit mit Kernarbeitszeit (variiert von Abteilung zu Abteilung), 30 Tage Urlaub (ganz neu), Vorgesetzte genehmigen auch kurzfristig Urlaub, könnte etwas besser ist aber auch wirklich nicht schlecht.
Vorgesetztenverhalten
So lange du die Klappe hältst, deine Arbeit machst und dich mit den richtigen Leuten gut stellst, kannst du mit den Vorgesetzten vernünftig reden. Aber wenn du ein mal auf deren Liste landest, wird dir das Arbeitsleben so steinig wie möglich gemacht. Selbst wenn du nachweislich nichts falsch machst.
Interessante Aufgaben
zu Anfang ist alles spannend, aber irgendwann hat man alles mal gesehen. Hier gehts nur um Stückzahl. Abwechslung ist schon möglich, aber kreativ arbeiten gibt es hier nicht. Jeder Arbeitsschritt ist vorgeschrieben. finde ich persönlich voll ok, aber mögen andere anders sehen.
Gleichberechtigung
Mir ist nicht bekannt, dass hier geschlechtsspezifisch diskriminiert wird.
Umgang mit älteren Kollegen
Wer kann, kann. Egal wie alt, wo her oder was auch immer.
Arbeitsbedingungen
Werkzeug ist vorhanden, solange es keiner geklaut oder verschlust hat. Allerdings ist der Stand der Technik auf dem Niveau der frühen 2000er Jahre. Digitalisierung ist n Fremdwort. Ok, Die Handscanner sind digital, aber haben den Prozess für die Mitarbeitenden der Produktion nicht beschleunigt, vereinfacht oder entschlackt. Ein Prozess wurde zu einem schlechten digitalen Prozess umgebaut. aber man gewöhnt sich dran.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
man strebt eine neue Zertifizierung an, doch wenn man das Problem nicht aus intrinsischer Motivation angeht, ist da nicht viel zu holen.
Müll wird getrennt, was normal ist, er könnte durch interne Prozesse aber auch vermieden werden oder durch externe Beschaffung erst gar nicht entstehen. Da fehlt der Wille bei entsprechenden Personen zur Gänze.
Gehalt/Sozialleistungen
Reicht zum Überleben, es gibt Fahrradleasing und jährliche Gehaltserhöhung sowie einen kleinen Gewinnbonus (der ist echt sehr klein). Kein 13. Gehalt, kein Urlaubs- oder Weihnachtsgeld, kein Zuschuss zu Sportvereinen, keine Unternehmensbeteiligungen.
Image
Tut mir leid, aber wer sich nach außen als Spitzenhersteller für industrielle Beschriftungslaser hinstellt, die Leistungen des Unternehmens in den Meetings abfeiert und den Mitarbeitern dann einen einstündigen Vortrag hält, dass eine Gehaltserhöhung aufgrund der schlechten Leistung der Mitarbeitenden ja nicht gerechtfertigt wäre, der hat einen anderen Bezug zur Realität als die Leute, die die Laser bauen.
Karriere/Weiterbildung
Es gibt Aufstiegschancen, die sind gering, aber vorhanden. Externe Fortbildungen für Mitarbeitende meiner Abteilung sind mir nicht bekannt. Es gibt Mitarbeitende, die darum mehrmals gebeten haben, doch da kam nichts bei rum.