IT-Anwendungsbetreuer/Support Specialist/Systemadministrator
Gut am Arbeitgeber finde ich
Manteltarifvertrag der IGBCE, die Mehrheit der Kolleg*innen am Standort.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Image, den Zustand der Gebäude/Büros, IT-Struktur (Entscheider sitzen im Elfenbeinturm in den USA, lokale IT wird als Hilfskraft behandelt)
Verbesserungsvorschläge
Oberste Führungsebene austauschen, anderen Investor suchen als eine gierige Firma aus China, Kommunikation und Businessmodell komplett umkrempeln.
Arbeitsatmosphäre
Innerhalb des Teams ok; es gibt leider immer schwarze Schaafe. Am Standort mit den normalen Kolleg*innen auch, Führungsebenen sind so-lala. Die ganz oberste Ebene (Konzern) kann man in die Tonne werfen. Innerhalb von 2.5 Jahren ist der Werksleiter 4x gewechselt.
Kommunikation
Man muss ständig jedem und allem hinterher rennen um an Infos zu kommen (auf allen Ebenen und global). Abfrage des Zeitkontos war 10 Monate nicht möglich. Wegfall der Betriebsversammlungen aufgrund Covid-19, jedoch kein Ersatz (Rundmail schreiben so schwer?)
Kollegenzusammenhalt
Wie bei Arbeitsatmosphäre - gemischt.
Work-Life-Balance
In der IT ok, wenn man wirklich nur seine Wochenstunden macht und nicht mehr. Die "Extra Meile" gehen wird nur verbal vom Vorgesetzten anerkannt, aber sonst nicht. Sehr leicht sich hier kaputt zu arbeiten. Kernarbeitszeiten könnten flexibler sein.
Ab Nov. '20 jetzt endlich 2 Tage pro Monat "mobiles Arbeiten" möglich. Willkommen im 20. Jahrhundert.
Vorgesetztenverhalten
Mit einer der besten Chefs die ich je hatte; minimales Verbesserungspotenzial gibt es immer. ("Die tarifliche Entgelterhöhung reicht doch erstmal, richtig?")
Interessante Aufgaben
Systemadministrator im industriellen Umfeld hat schon was, aber in einem Unternehmen was technisch gesehen auf einem Stand von vor 20 Jahren stehen geblieben ist und sich nicht weiterentwickeln will zehrt schon an der Substanz. ("Kein Geld für neue Technologien")
Gleichberechtigung
Keine großen Wellen in dieser Hinsicht, weder positiv noch negativ.
Umgang mit älteren Kollegen
Mittelmäßig. Derbe Ausreißer da bei den großen Einsparmaßnahmen u.A. Kolleg*innen entlassen wurde die über 40 Jahre im Betrieb waren. (Ja, Entlassen. Nicht in den Ruhestand geschickt...)
Arbeitsbedingungen
Es wird kein Geld in die Hand genommen um die Räumlichkeiten auf Fordermann zu bringen (veraltete "Küche", WCs, Aussenputz an Gebäuden mit riesigen Löchern). Im Winter zu kalt, im Sommer zu heiss, im Frühling monatelang Insektenplage in fast allen Büros am Standort (Baumwanzen). Selbst der Betriebsrat kümmert sich hier nicht, auch wenn die Käfer über die Tastatur krabbeln.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Null. Ausserhalb der großen Papiercontainer wird nicht mal auf Mülltrennung geachtet.
Gehalt/Sozialleistungen
IGBCE Tarif ist zwar äußerst gut, aber man muss schon sehr hart für eine faire Eingruppierung kämpfen. Es gibt auch Teamleiter mit Personalverantwortung die weniger verdienen als die Kolleg*innen die man leitet.
Eingestuft wird man ausschließlich nach Erfahrung im Unternehmen - nicht nach der Stelle die man besetzt.
Image
Weltweit zweitgrößter Zulieferer von Automotiveteilen. Liegt aber daran dass die Ware zu Dumpingpreisen verhökert wird um das Geschäft zu halten. Ansonsten wäre der Laden schon seit langem untergegangen. Was früher einmal zum Dorf-Image (Adelheidsdorf) gehörte, ist jetzt nur noch ein Standort der aufgrund Konzernentscheidungen in die Presse kommt.
Karriere/Weiterbildung
In der IT ganz gut (Kurse und Zertifizierungen via externe Firmen; Budget ist auch immer vorhanden), es fehlt nur immer die Zeit für Weiterbildungen (unterbesetzte Abteilung, zu viel Arbeit die man von höheren Ebenen aufgedrückt bekommt).