Keine Empfehlung! Vor allem nicht für Stellen in der Verwaltung
Gut am Arbeitgeber finde ich
Jobticket, Kinderbetreuungszuschuss, Kantine in der noch selbst gekocht wird, Tarifvertrag bietet Sicherheit
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Obwohl die Probleme bekannt sind, will man diese anscheinend nicht lösen.
Zu kündigen war das beste, was ich hätte machen können.
Verbesserungsvorschläge
Es muss endlich erkannt werden, dass das Personal die wichtigste Ressource in einem Unternehmen ist. Es muss endlich in das Personal angemessen investiert werden! Probleme des Personals werden nicht ernst genommen. Sie sind ja ersetzbar....
Arbeitsatmosphäre
- Atmosphäre innerhalb des Teams top
- Wertschätzung durch die Führungskraft, Klinikleitung und andere Berufsgruppen der Klinik fehlt, im Gegenteil: man wird häufig mit Misstrauen konfrontiert, wird persönlich für Überlastung verantwortlich gemacht nach dem Motto, man solle an seinem Zeitmanagement arbeiten
- Für Pflegeberufe wird viel getan (z.B. Angleichung Gehälter ans UKT, Anwerbeprämien für Pflegepersonal, Personalmarketing-Kampagnen,...). Dabei ist der Fachkräftemangel längst auch in der Verwaltung/Administration angekommen.
- Viel zu viel Arbeit für viel zu wenig Personal. Wichtige Arbeit blieb häufig monatelang liegen. Dieser Rückstau hat einen so extrem belastet. Nicht selten ist man deswegen während der Arbeit in Tränen ausgebrochen, weil man einfach nicht mehr hinterher kam und keinen Überblick mehr hatte.
- Betriebsrat hat uns zusätzlich das Leben schwer gemacht, obwohl die Überlastungssituation durch eine sehr ausführliche Überlastungsanzeige bekannt war. Öffentlich wurde damit geworben, dass man uns unterstützt. In Wahrheit hat sich nach der Überlastungsanzeige nie wieder jemand für uns interessiert.
Kommunikation
Transparenz ist ein Fremdwort, wichtige Infos erhält man häufig erst viel zu spät
Häufig wurden widersprüchliche Aussagen seitens der Klinikleitung getroffen.
Kollegenzusammenhalt
Das einzige, was mich dort so lange gehalten hat, war mein Team. Mittlerweile sind fast alle gegangen und auf 5 neue Arbeitgeber verteilt. Uns allen geht es jetzt um Welten besser.
Die Abteilung hat sich innerhalb der letzten 3-4 Jahre 2 Mal komplett ausgetauscht. Hintergrund: Anfeindungen durch andere Berufsgruppen der Klinik, die kein Verständnis für die prekäre Lage hatten.
Work-Life-Balance
Überstunden im 3-stelligen Bereich sind sogar selbst nur wenige Monate nach Eintritt nicht unüblich. Nicht selten wurde abends noch von zu Hause aus gearbeitet oder während dem Urlaub (ohne Zeiterfassung). Hin und wieder wurde auch samstags gearbeitet als Vollzeitkraft.
Vorgesetztenverhalten
2 Sterne nur, weil die direkte Teamleitung super war. Die Führungsebene darüber lebte maximale Intransparenz, traf Entscheidungen aus dem Bauch heraus.
Interessante Aufgaben
An sich ist mein Job sehr vielfältig und bietet viele Möglichkeiten, sich einzubringen. Wir waren allerdings nur mit Brände löschen beschäftigt und aufgrund der Menge an Arbeit konnten wir statt proaktiv zu agieren nur reagieren. Dadurch hat die Zeit gefehlt, wirklich was voranzubringen und zu nachhaltig zu verändern.
Gleichberechtigung
Im Vorstellungsgespräch wurde betont, dass Schwangerschaften unerwünscht sein. Das hat sich glücklicherweise geändert, als die neue Teamleitung die Vorstellungsgespräche für die eigene Abteilung übernommen hatte. Die meisten Führungskräfte im Haus sind Männer, obwohl im Gesundheitswesen zum Großteil Frauen arbeiten --> das sagt doch schon alles. Führungspotential wird nicht erkannt und nicht gefördert.
Arbeitsbedingungen
IT-Ausstattung mittlerweile in den meisten Büros "modern" (2 Bildschirme). Büros sind mit alten grauen Teppichen ausgestattet, Büromöbel grau und "klinisch". Im Sommer werden die Büros schnell bis zu 30 Grad warm.
Höhenverstellbare Tische bekommt nur jemand, der ein ärztlichen Attest vorlegen kann. Prävention ist ein Fremdwort (und das in einer BG Klinik!)
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt nach TV BG Kliniken (ähnlich zum TV-L). Eingruppierungen werden teils gewürfelt. Bewerber für höhere Stellen geben Gehaltswunsch an, danach wird dann geschaut mit welcher Eingruppierung das erreicht werden kann. Stellenbewertungen gibt es keine.
Für Pflege gibt es viele verschiedene Zulagen.
Image
medizinisch haben die BG Kliniken ein gutes Image. Wenn aber weiter so mit dem Personal umgegangen wird, verliert die Klinik weiter gute Fachkräfte und verliert somit auch das gute Image.
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildungsmöglichkeiten werden nur in der Pflege gefördert (Fachweiterbildungen Intensiv/Anästhesie etc., Praxisanleiter,...). In der Verwaltung muss man für dringend benötigte Schulungen - um sich rechtlich auf dem Laufenden zu halten - kämpfen. Von persönlicher Weiterbildung kann man da nur träumen.