Hü! Hott! Hü! Hott! - Wohin noch mal oder Strategie ist das, was die anderen können.
Gut am Arbeitgeber finde ich
- Seit Jahren kontinuierlich wachsendes Unternehmen.
- Viele Benefits, auch wenn die Kantine ein höheres Budget vertragen könnte, damit das Essen gesünder wird.
- Mittlerweile sehr gute ÖPNV Anbindung, v.a. aus Richtung Berlin kommend.
- Internationalität, es wird selten langweilig, spannende, vielfältige Projekte
- z.T. richtig tolle Kollegen und phantastische Menschen
- wer die Möglichkeit nutzt, kann intern und extern sehr viel über andere Kulturen erfahren und seinen Horizont erweitern
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- Flexibilität bedeutet nicht blinder Aktionismus
- blinder Aktionismus ist keine Strategie
- Wachstum ist ebenfalls keine Strategie
- die Kompetenz der Mitarbeiter, die von Wettbewerbern kommen, ist nicht per se höher als die der eigenen Mitarbeiter
- Arbeitsklima fördert die schlechten Charaktereigenschaften mancher Mitarbeiter
- aufhören den Druck nach unten weiterzugeben
- die 5 Sterne Bewertungen der Verkaufsmitarbeiter, die damit in erster Linie ihr extrem gutes Gehalt bewerten
Verbesserungsvorschläge
Einfach mal einen Schritt nach außen machen und reflektieren. Es gibt vieles, was richtig gut ist, aber es gibt leider mindestens genauso vieles, was richtig schlecht ist. Funktioniert leider nur, wenn man dafür offen ist. Mit der Einstellung, dass "alles super ist" oder sich ja schon "so vieles verbessert habe", lebt man an der Realität vorbei. Eigenes Ego zurückstellen und die echten Bedürfnisse der Mitarbeiter sehen. Kommunikation, die (subtil) rassistisch und sexistisch ist, konsequent unterbinden. Vorbild sein im guten Sinne! Eine schlechte Firmenkultur etabliert sich von ganz alleine, eine gute Firmenkultur ist harte Arbeit an sich selbst und wird von Mitarbeitern nur verstanden, wenn sie nachvollziehbar, verständlich und transparent ist und positiv (vor)gelebt wird.
Arbeitsatmosphäre
Je nach Stresszustand und Arbeitsauslastung ganz gut. Man kann viel Lachen, aber auch viel Weinen - je nach Tagesform bestimmter Menschen.
Kommunikation
In Bezug auf die Informationsweitergabe durchaus in Ordnung, die Unternehmenszahlen sind frei zugänglich im Internet jedoch wesentlich transparenter als jede Betriebsversammlung...
Die Art und Weise WIE kommuniziert wird und vor allem der Tonfall sind stark verbesserungsfähig. Der tägliche Sprachgebrauch ist ruppig, rassistisch, sexistisch, unreflektiert, unfair, destruktiv, unhöflich, ... der Sprachstil entlarvt die innere Haltung und ist bei vielen vollkommen inakzeptabel. Neue Mitarbeiter bekommen je nach Abteilung erst mal einen Kulturschock.
Kollegenzusammenhalt
Je nach Abteilung und auch abteilungsübergreifend sehr gut.
Work-Life-Balance
Viel Arbeit für alle, die es zulassen und auch gerne noch mehr.
Wer nicht nein sagen kann, wird entsprechend "belohnt".
Vorgesetztenverhalten
Fachlich meist top, menschlich meist flop... zu überwiegendem Teil zu echter Führung weder befähigt noch geeignet. Fängt ganz oben an und hört ganz unten auf. Das Erschreckendste ist, dass die negativen Vorbilder ganz oben sitzen und die schlechten Charakterzüge noch fördern und formen - blinde Flecken in der Persönlichkeit inklusive!
Interessante Aufgaben
Je nach Abteilung und eigener Passion von "super gähn" bis zu "super spannend", im Unternehmensumfeld lassen sich aber durchaus interessante Themen aufgreifen.
Gleichberechtigung
Selten ein Unternehmen gesehen, in dem auch ganz ohne Quote Frauen die Mehrheit der Führungskräfte stellen, liegt allerdings auch an der Branche.
Menschen anderer Herkunft und Religion sehen sich bei Condio durchaus Alltagsdiskriminierungen ausgesetzt, häufig ganz unbewusst im alltäglichen Sprachgebrauch, der so etabliert ist, dass man ihn nicht hinterfragt. Dies ist ein gesellschaftliches Problem, das ins Unternehmen hineingetragen wird und im Unternehmen trotz der auf die Fahnen geschriebenen Internationalität leider nicht unterbunden wird - es fehlt schlicht das Bewusstsein dafür.
Männer, die Elternzeit nehmen wollen, werden schief angeschaut und müssen das gesetzlich verankerte Recht mühsam durchsetzen.
Mütter müssen sich flexible Arbeitszeiten und andere Arbeitszeitmodelle immer noch hart erarbeiten und jedes Mal auf's Neue ausdiskutieren, das ist indiskutabel.
Umgang mit älteren Kollegen
So weit ich weiß, wird kein Unterschied zwischen jung und alt gemacht.
Arbeitsbedingungen
Zum Teil etwas kleine Büros und im Sommer durch riesige Glasfronten sehr heiß, ansonsten jedoch top, da Neubau und an fast alles gedacht. Technisches Equipment im Vergleich zu anderen Firmen super.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Umweltbewusstsein gut, man hat bereits beim Neubau vieles berücksichtigt, insbesondere in Hinblick auf Stromversorgung durch erneuerbare Energien.
Sozialbewusstsein, das über einen Umkreis von 50 km hinausgeht, kann ich nicht erkennen.
Gehalt/Sozialleistungen
Für die Region und Firmengröße je nach Position, eigenem Verhandlungsgeschick oder Vorgängerfirma angemessen bis überdurchschnittlich. Viele Mitarbeiterbenefits, die durchaus ungewöhnlich sind und eher Start Up Niveau entsprechen. Wird leider häufig verkannt und als selbstverständlich hingenommen.
Image
Im B2B gut bis sehr gut, im B2C keine Relevanz, in der Region gut bis sehr gut, unter den eigenen Mitarbeitern durchaus ambivalent.
Karriere/Weiterbildung
Die Weiterbildungsmöglichkeiten sind stark von der Abteilung abhängig, im kaufmännischen Bereich durchaus vielfältiges Angebot, ansonsten wird die fachliche und menschliche Weiterentwicklung nur wenig gezielt gefördert. Es gibt vereinzelt Angebote, die allen Mitarbeitern zu Gute kommen können (Englischkurs).
Flache Hierarchie = keine Karriere im eigentlichen Sinne. Nach jahrelangem, zähen Ringen gibt es nun zumindest "Seniorpositionen". Wer als Protegé "gehandelt" wird, kann kündigen, dann gibt es immer ein besseres Angebot und einen Karrieresprung. Kündigen und zurückkommen funktioniert auch, Kompetenz in jeglicher Hinsicht zweitrangig.